[Scheune13] 85er Golf CARAT - Wer würde ihn retten ?

  • Wenn du schon soviel in deinen Jetta investiert hast, der hatte trotzdem garantiert eine bessere Basis.

    Besser: Ja. Gut? Nein. Dom vorne hatte eine ca. 5-10cm große Roststelle an der Naht, Radhaus hinten rechts (der Klassiker), unten die Aufnahmeteller auf denen die Karosse im Werk montiert wurde waren weg gegammelt (vermutlich durch falsche Benutzung in der Werkstatt) und der Schweller links hatte unter der Plastikverkleidung ein ca. 3 Finger breites Loch. Bekannt war mir beim Kauf nur der Dom, im Radhaus war soviel Dreck das man beim besten Willen nichts sehen konnte. Ohne das Rad abzubauen hatte man da keine Chance was festzustellen.

    Das war der größte Posten, inkl. Mike Sanders ca. 2600€. Und natürlich das volle Wartungsstauprogramm:

    Zündkerzen, Zündkabel, Luftfilter , Ölwechsel, Kühler, Temperaturgeber, Ausgleichsbehälter, Unterdruckschläuche, Bremsen vorne und hinten komplett, Stossdämpfer + Federn komplett, Kleinteile und Spezialteile die mittlerweile ins Geld gehen, z.B. die Kennzeichenblende hinten für knappe 100€. Dazu dann noch etwas Dämmung in den Türen, ZV, Überholung Gebläsekasten inkl. WT, Felgen + Reifen, Batterie neu usw. usw.


    Meine Excel Liste sagt mittlerweile einen Gesamtpreis von fast 9000€ inkl. allem ausser laufende Kosten seitdem ich den Wagen habe, also etwa 2,5 jahre.

    Und da kommt noch ein bisschen Arbeit auf mich zu, der DKA muss z.B. noch neu, hinten kommen frisch gestrahlte und verzinkte Ankerplatten rein, Handbremsseile tausche ich dann direkt mit usw.


    Hätte ich damit gerechnet als ich den Jetta gekauft habe? Nein, definitiv nicht. Bereue ich es? Nein.


    Natürlich wäre es schön gewesen ich hätte 3000€ für einen rostfreien Jetta ohne Wartungsstau bezahlt und mir den Rest sparen können. Aber ich sehe es so: Wenn den jemand anderes gekauft und diesen Zustand nach dem Kauf bemerkt hätte dann wäre er direkt geschlachtet worden oder bestenfalls noch mal über den TÜV mit geringstmöglichem Aufwand und dann auf den Schrott. So habe ich ihn gerettet. Wenn du mir dafür die rosarote Brille aufsetzen willst dann mach das gerne.

  • Hier prallen augenscheinlich wieder zwei konträre Sichtweisen zum automobilen Kulturgut aufeinander :pinch:. Ich denke, niemand muss sich hier dafür rechtfertigen, wie viel er/sie schon in sein/ihr Auto investiert - andere würden wiederum urteilen: versenkt - hat. Die Gründe sind ganz individuell, warum sich manch eine/r eben nicht das Museumsstück aus erster Hand mit wenigen km anschafft.


  • gibt zwar einige die das in Polen machen lassen, allerdings ist da Qualität naja

    Was ist denn bitteschön in Polen schlechter als bei uns? Außer das der Staat bei uns preislich alles in die Höhe treibt und somit die Leute zwingt ins Ausland zu schauen.


    Kenne genug Beispiele von unseren Nachbarn wo es gute Qualität zu moderaten Preisen gibt!

  • Wo? Zum Sklaven machst du dich nur dann wenn du nur noch dafür arbeiten gehst oder jede freie Minute reinsteckst. Beides ist nicht der Fall. Es ist halt ein Hobby.

    Sorry, ich sehe das so. Ich habe hier einen Golf 1 GTD stehen, vor zig Jahren gekauft als ET Spender. Um dann festzustellen dass er dazu eigentlich viel zu schade ist, wenig gelaufen, wenig Vorbesitzer, sehr komplett. Nur diverse Rostschäden, die gemacht werden müßten. Es wäre nichtmal eine Neulackierung nötig. Deswegen wandelte er sich zu "mach ich irgendwann mal". Ich weiß nur nicht wofür, ich habe den gleichen nochmal mit nur 2 Türen weniger. Das wäre viel Zeit, weniger Geld nur um dieses Auto "zu retten", im Endeffekt für jemand anderen, ohne sicher zu sein, dass ich meinen Einsatz wiedersehe (die Unterstellkosten sind eh weg, das ist halt Hobby, meinem Vermieter ist es egal ob ich die Halle leer lasse oder was reinstelle).


    Und das bezeichne ich als "Sklave des Autos", da muß ich nicht rund um die Uhr dran schrauben und all mein Geld versenken. Das ist die unterschiedliche Definition des Begriffes Sklave die wir anscheinend haben.


    Und genau so sehe ich das bei dem Carat, den zu machen wäre nur der Grund ihn "zu retten". Für das gleiche Ergebnis kann ich eine bessere Basis nehmen und mit Abweichungen leben (andere Farbe z.B.). Das kostet weniger, sowohl Zeit als auch Geld, und wenn ich damit fahre ist es relativ egal ob der rot oder blau ist.


    Bei deinem Jetta ist das dann "dumm gelaufen", da würde ich auch weitermachen wenn sich rausstellt dass er schlechter ist als gedacht aber halt vor der Tür steht. Aber bei dem hier ist das Wrack offensichtlich.

  • Das ist doch auch immer eine Frage der Bindung zum Auto. Mit meinem Golf verbinde ich einiges, daher würde ich in das Auto auch (unverhältnismäßig viel) investieren wenn es sein muss. Klar könnte ich einen anderen kaufen, das wäre aber nicht mehr der selbe. Mit diesem Auto hab ich z.B. meine Tochter nach der Geburt nach Hause gefahren, nicht mit einem baugleichen.


    Wenn es aber darum geht, ein weiteres Auto zu kaufen, würde ich ganz klar immer gucken, dass ich in meiner geplanten Preisklasse den bestmöglichen Zustand bekomme. Und dabei ist es mir auch egal, wenn dadurch ein Kandidat, den ich nicht kaufe, in der Presse landet.

    Denn eins ist auch klar: Retten kann man nicht alle. Somit ist es nur vernünftig, die schlechten Exemplare zum Erhalt der guten zu opfern.


    Zur Ausgangsfrage von Mike:

    Wenn dir die Optik gefällt, dann alles in eine andere Karosserie mit gleicher Farbe, aber den gezeigten zu retten halte ich für ein Fass ohne Boden. Je nach Blechzustand kann man das im schlimmsten Fall auch wörtlich nehmen...

  • Was ist denn bitteschön in Polen schlechter als bei uns? Außer das der Staat bei uns preislich alles in die Höhe treibt und somit die Leute zwingt ins Ausland zu schauen.


    Kenne genug Beispiele von unseren Nachbarn wo es gute Qualität zu moderaten Preisen gibt!

    Qualität ist da auch nicht oft hab schon zu viele Autos von da gesehen. Viel misst und schlecht Lakierert, bei Sattler arbeiten hatte ich bisher nichts nichts negatives.

  • Wenn man in Polen nach dem billigsten sucht isset kein wunderwenn da nur mist bei raus kommt

    was den Golf angeht Schlachten gibt deutlich bessere auch wenns ein Carat is man muss die kirche auch mal im Dorf lassen

  • Wow, danke für die rege Teilnahme!

    Grundsätzlich kann ich schon mal sagen dass ich nicht gedacht hätte dass so viele zum schlachten tendieren...



    Ausschlachten, zu mehr taugt der meiner Meinung nach nicht mehr...bzw das wäre ein "Geldgrab" zwecks herrichten...leider !

    Wie wäre die Situation für dich wenn alle Defekt- und Fehlteile am vorhanden wären und es hauptsächlich um schweißen & lackieren ginge?



    Tonne. Der Markt ist tot. Und das schon vor Corona. Es gibt wesentlich mehr Golf 2 als Liebhaber. Ist so.


    Stoßstangen waren Außenfarbabhängig mal lackiert, mal nicht.

    Danke für die Info. Das es mehr 2er gibt als Liebhaber kann zwar sein, aber dass der Markt generell tot ist kann ich so nicht bestätigen.



    Ok. Allerdings als jemand der sich seit vielen Jahren quasi nur noch mit 2ern beschäftigt muss ich sagen, dass es inzwischen viel mehr Leute gibt die auf Originalität setzen. Vor 5 Jahren war das den meisten noch egal. Nun sind bald alle mit den 30 durch, alle wollen H-Zulassung und legen da Wert drauf. Merke ich vor allem bei meinem Teile Verkauf.



    dito...:(


    super seltene elektrische 4-fach Fensterheber Einheit, habe ich seit ich Golf 2 fahre, außer bei mir, nie wieder gesehen.

    Meine Werkstatt, und die haben auf Golf 2 gelernt, noch nie im Hause gehabt.

    Stimmt. Nicht erst jetzt sind E-Fensterheber hinten eine Seltenheit. Meine ersten und letzten hatte ich 2015 in einem 86er Jetta GL vor Ort. Vorne nachrüsten ist ja kein Problem. Aber hinten was zu finden ist schwer, oder sehr teuer.



    Hätte ich den Platz und nicht schon meinen Jetta: JA. Ganz klar ja.

    Ist halt die Frage was "tausende Euros" sind. 4000-5000€ rein zu stecken wären absolut in Ordnung. Wenn wir uns in Richtung 5-stellig bewegen eher nicht. Das ist immerhin ein Carat mit toller Ausstattung.

    Aber ich fürchte für das Geld ist das in Deutschland nicht zu machen, diese heftigen Karosseriearbeiten würde ich mir selbst nicht zutrauen.

    Ja das ist die Sache. Alle Teile wären am Lager, dafür also schon mal keine Kosten. Es ginge grob nur um schweißen & lackieren. Also ca 3000 und viel Zeit.



    Nee, def. keine Treser oder sonstige "gängige". Ist weiches Kunststoff - lässt sich eindrücken, und schau mal auf das Muster. Die ist mehr 80er als jede andere ^^



    Wenn dir die Optik gefällt, dann alles in eine andere Karosserie mit gleicher Farbe, aber den gezeigten zu retten halte ich für ein Fass ohne Boden. Je nach Blechzustand kann man das im schlimmsten Fall auch wörtlich nehmen...

    ...

    Und genau so sehe ich das bei dem Carat, den zu machen wäre nur der Grund ihn "zu retten". Für das gleiche Ergebnis kann ich eine bessere Basis nehmen und mit Abweichungen leben (andere Farbe z.B.). Das kostet weniger, sowohl Zeit als auch Geld, und wenn ich damit fahre ist es relativ egal ob der rot oder blau ist.

    Eigentlich auch eine Überlegung Wert. Bei mir kann es immer sein, dass mal eine gute Karo Basis rein kommt. Evtl in der Garage abstellen und warten?



    Was ist denn bitteschön in Polen schlechter als bei uns? Außer das der Staat bei uns preislich alles in die Höhe treibt und somit die Leute zwingt ins Ausland zu schauen.


    Kenne genug Beispiele von unseren Nachbarn wo es gute Qualität zu moderaten Preisen gibt!

    Qualität ist da auch nicht oft hab schon zu viele Autos von da gesehen. Viel misst und schlecht Lakierert, bei Sattler arbeiten hatte ich bisher nichts nichts negatives.

    Ja, aus meinen Erfahrungen würde ich sagen, dass erstmal jeder von überall schlecht kann - für viel oder wenig Geld. Allerdings bekommt man sonstwo in Osteuropa, aber auch in England oä viel mehr liebevolle Handarbeit für viel weniger Geld als hier. Def aus genannten Gründen

    einfach machen.





  • Moin,


    die Frage nach Retten oder Schlachten lässt sich offensichtlich nicht so einfach beantworten, da es immer um die persönliche Situation geht: wie viele E-Teile muss man noch besorgen? Was kann man selbst machen? Welche persönliche Bindung habe ich zum Auto?


    All diese Fragen drehen sich aber nur um die eine Hauptfrage: ist es mir (!) der Aufwand wert?

    Ich kann mich der Mehrheit nur anschließen und sagen: Schlachten. Wenn ich unbedingt einen Carat haben wollen würde, wäre es nicht dieser hier. Denn selbst wenn ich über ein noch so toll gefülltes E-Teilelager verfüge bleibt es dabei, dass der Aufwand, den dieses Projekt verursacht, viel höher ist, als er sein müsste (wenn man eine andere Basis nähme).


    Wen das nicht stört, soll sich dransetzen.

    VG

    "... in this world nothing can be said to be certain, except death and taxes." (Benjamin Franklin)


    "Verglichen mit den Grünen und ihrem Hang zum alltäglichen Totalitarismus, ist die katholische Kirche eine libertäre Organisation mit Sinn für menschliche Schwächen." (Henryk M. Broder, Die Welt vom 2. März 2013)

    Mein Calypso-GTI16V

  • https://www.ebay-kleinanzeigen…000km/1435428697-216-1939


    Der ist als Basis mal ne ganze Ecke besser (kann ich beurteilen, ich kenne das Auto persönlich, einige andere hier auch). Klar, der ist innen nicht braun, dadurch erledigt sich aber auch das Problem der zerfallenden Plastikteile, das ist bei schwarz eher nicht das Problem. Ob jetzt der Vergaser GU gegenüber dem GX ein Nachteil ist, ich glaube nicht, der GX kann ne richtig schöne Zicke sein.


    Zu meinem "der Markt ist tot": mag übertrieben sein, auf jeden Fall sind Brot und Butter Gölfe keine Selbstgänger mehr wie noch vor einigen Jahren. Da gab es noch ausreichend "Generation Golf Menschen" die auf der Suche nach ihrer Jugend waren. Inzwischen sind die versorgt, und die, die noch versorgt werden müssen, machen keine Vollrestauration weil es genug gute gibt oder bessere Modelle (GTI /16V).


    4x EFH habe ich hier in alter und neuer ZE liegen, nur so nebenbei.

    Und: "die Teile liegen alle im Lager und verursachen keine Kosten" ist auch schöngeredet, dafür mußten andere Autos "sterben", das war mit Anschaffung und Arbeit verbunden, also umsonst sind die Teile nicht, man muß nur im Moment keine Geldzettel dafür bewegen. Rechne einfach die Preise was du im Verkauf für diese Teile bekommen würdest.

  • Ich habe hier nun erst einaml nur mitgelesen.

    Aber Der Golf Zwei , wieso so pessemistisch? Die Zulassungszahlen sprechen das Gegenteil, den es werden stetig weniger 2er und auch der Ersatzteilemarkt ist nicht so einfach. Wenn der Trend sich fortsetzt, dann gibt es bald mehr Käfer als 2er.

    Und es gibt ja auch schon einige Beweise dafür, dass die 2er durchaus nicht uninteressant ist. Klar, wer natürlich darauf spekuliert, nen großen Reibach zu machen, der wird wohl noch ein bißchen Geduld aufbringen müssen.

    Zu dem hier gezeigten: da schließe ich mich dem Herr Doktor an, denn wer schweißen kann, für den ist es eher eine Fleißarbeit und der kann aus dem Auto etwas machen. Klar kostet es Zeit und Geld, aber in der Kneipe sitzen oder zum Fußball rennen ist auch nicht gratis.

    Für mich wäre er keine Option, weil ich selbst nicht schweißen kann, leider. Aber vielleicht erlerne ich das noch, oder mein Sohn.


    Meine Meinung ist, dass Originale weiter gefragt sind, Bastelbuden hingegen können gut sein, brauchen aber doch einen sehr speziellen Käuferkreis...

    Vorbei ist es mit den 2ern erst, wenn man mit den Autos nicht mehr fahren dürfte.

    Ich folge nicht jeder Strömung,

    ich halte Kurs!

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