Golf 2 H kennzeichen

Zitat von HerrDoktor

Ich habe es nämlich so verstanden, dass man einmal eine H-Abnahme macht, danach alle 2 Jahre aber wieder die normale HU, bei der quasi „rudimentär“ auch die H-Kriterien mit geprüft werden. Mit „rudimentär“ meine ich, dass Abweichungen vom Zustand zur Zeit der H-Abnahme geprüft werden, aber nicht mehr der unveränderte Zustand noch einmal.

Zitat von Silent Engineer

Hat hier Niemand Erfahrungen dazu? Es gibt doch viele User hier, die bereits ein H fähiges Kennzeichen seit mehreren Jahren besitzen und etwas hierzu sagen können....

Die Werkstatt, die meinen Golf macht, hat mir absolut abgeraten bei ihr den TÜV zu machen. Der Prüfer, der im Normalfall ins Haus kommt, ist ein ganz penibler und erwartet selbst bei der Verlängerung des H-Kennzeichens praktisch einen Zustand 2.

Mit meinem normalen Passat hatte ich schon unangenehme Erfahrung mit dem Prüfer gemacht, dass der plötzlich für die Plakette Sachen repariert haben wollte, die in den vorherigen HUs niemanden interessiert hatte.

Ich bin jetzt, als die H-Verlängerung anstand, zu KÜS gefahren. Die haben zwar hier und da angemerkt, ich müsse aufpassen, es gäbe die Möglichkeit das H zu entziehen, haben aber auf Anhieb die Plakette verlängert. Kritikpunkte waren eine kleine Delle in der hinteren Stoßstange und der tornado-rote Lack an der Fahrertür wurde wohl mal nachlackiert und geht inzwischen Richtung Rosa.

Ich "kenne" hier 3 Prüfer und jeder tickt anders. Beim ersten sind die Lensos nicht H-Fähig da er knall hart nach der 10 Jahres Regel arbeitet. Heißt, hat das Teil keine Gutachten spätestens 10 Jahre nach Zulassung ist es raus. Mit Nummer 2 müsste man diskutieren, wäre dann aber wahrscheinlich OK. Und Nummer 3 ist da recht felxibel. 😁

Im August muss der 2er meiner Freundin zur H-Abnahmen. Der Wagen hat Patina und wurde genutzt. Rost oder Technische Mängel sind aber so gut wie nicht vorhanden. Und genau solche Autos sollten ebenfalls ein H-Kennzeichen tragen da sie eine "Geschichte" erzählen. Manchmal sehe ich so eine tot restaurierte Kiste und denke mir ob hier wirklich ein H-Kennzeichen das richtige ist? Oldtimer die besser als aus dem Laden sind, gefallen mir oft nicht so gut wie Autos mit Charakter.

Zitat von classickGL

Manchmal sehe ich so eine tot restaurierte Kiste und denke mir ob hier wirklich ein H-Kennzeichen das richtige ist? Oldtimer die besser als aus dem Laden sind, gefallen mir oft nicht so gut wie Autos mit Charakter.

Ich mag "totrestaurierte" Autos um längen mehr als stumpfen Originallack. Ich spiele aktuell mit dem Gedanken meinen 86C komplett lackieren zu lassen weil das Tornadorot nur frisch poliert gut aussieht und ein paar kleine Dellen vorhanden sind.

Ist natürlich Geschmackssache

Zitat von HerrDoktor

No, kannst Du nicht so ohne Weiteres. Weder neue Stahl- noch neue Alufelgen.

Stahlfelgen definitiv. Du kannst ja auch Reifen oder Bremsen fahren die es damals nicht gab. Ich habe z.B. die ATE Scheiben mit dem Profil, die gabs damals definitiv nicht. Sowas wird niemals ein Prüfer bemängeln.

Alles was es damals gab darf auch heute als Nachbau verbaut werden solange es eine E-Zulassung hat.

Bei der Lenso bin ich wie gesagt nicht im Thema, ich kenne auch nicht die genauen Unterschiede zur originalen BBS Felge.

Zitat von mac-daniel

Ich mag "totrestaurierte" Autos um längen mehr als stumpfen Originallack. Ich spiele aktuell mit dem Gedanken meinen 86C komplett lackieren zu lassen weil das Tornadorot nur frisch poliert gut aussieht und ein paar kleine Dellen vorhanden sind.

Ist natürlich Geschmackssache

Das ist auch was anderes. Gegen eine neue Lackierung ist nicht wirklich was einzuwenden. Ich rede hier eher davon, dass jede Schraube neu gemacht wurde und man selbst vom Unterboden essen könnte etc. Klar hat dass seinen Reiz und sieht super aus! Ich selber fahre auch einen Golf mit Zustandsnote 2+ nach Classic Data und liebe es dass er so sauber da steht. Aber selbst hier sieht man eben leichte Gebrauchsspuren etc. Ich will das nicht schlecht machen, wie gesagt finde ich dass trotzdem gut und habe meist mega Respekt vor solchen Projekten.

Aber, auch diese Zustandsnoten sind in gewissen Grenzen Augenwischerei! Denn, was der eine Prüfer für 2+ hält, ist beim nächsten eine 1- oder beim übernächsten vielleicht nur eine 2-. Das ist alles eine Sache der Sichtweise.

Mein Golf hat 2017 eine 2+ bekommen, dieses Jahr steht eine 2 im Gutachen. Es waren 2 verschiedene Prüfer, da es den ersten nicht mehr gibt, der ist leider in Rente.

Aber, in meinen Augen sind Autos mit sog. "Patina" einfach nur eine Umschreibung für schlechten Pflegezustand!

Ich kenne ein Fahrzeug, dass hat mittlerweile über eine Million km drauf, und sieht deutlich besser aus, als so manche Fahrzeuge mit 80.000 km und ihrer Patina.

Nur weil der o.g. Wagen keine Blessuren, Abnutzungen, etc aufweist, hat er wohl nichts zu erzählen? Diese Argumentation ist deshalb für mich nicht schlüssig.

Ich finde, man muss auch berücksichtigen, worum es bei der Oldtimerei geht: Erinnerungen. Ich erinnere mich daran, wie mein Großvater regelmäßig mit seinem Golf bei uns zu Besuch war. Das Auto war zwar kein Museumsstück, aber gepflegt. War ja auch noch keine 30 Jahre+ alt, wie heute. Das bedeutet für mich aber, dass ich ein Auto in einem ähnlichen Zustand haben möchte. Keine Karosse, die durch Patina ihre Geschichten erzählt. Das mag ganz Interessant sein, wenn das Auto wirklich eine außergewöhnliche Geschichte hat. Filmfahrzeuge, Staatskarossen etc. Gerade letzteres wird aber beim Golf 2 wohl eher unwahrscheinlich sein.

Aus dem selben Grund besuche ich übrigens keine normalen Museen. Ich (und meine Familie auch) finde es langweilig, mir irgendwelche Tonscherben anzuschauen. Da fehlt mir der Draht zu. Wenn aber eine vergangene Zeit mit intakten Gegenständen nachgestellt wird (wie z.B. im LWL Freilichtmuseum in Hagen), finde ich das sehr interessant und spannend.

Da werden die Meinungen aber immer auseinander gehen, da man bei diesem Thema einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann. Jeder muss seinen Oldie in dem Zustand halten oder herrichten, der ihm persönlich gefällt.

Dass das "H" bei zu viel Patina aberkannt werden sollte, sehe ich übrigens als absolut notwendig an. Vor einiger Zeit habe ich zufällig einen Tread in einem Forum über klassische Mercedes gesehen, in denen sich der TE sorgen um sein "H" machte. Die Karre wurde allerdings nur noch vom Rost zusammengehalten und es waren so ziemlich alle Farbtöne zu finden, die durch unterschiedliches Verblassen entstehen können. Das war in meinen Augen kein "Oldtimer" sondern ein Endverbraucherauto, welches nicht (mehr) H-fähig sein sollte.

Ja, sowas sieht man immer wieder. Was ist denn wenn dem Auto ein 40 Tonner rein fährt? Zählt das dann auch zur Lebensgeschichte als Patina?

Gibt ja durchaus einige Oldtimer die sogar schon Moos angesetzt haben das als Patina bezeichnet wird...

Es gibt normale Gebrauchsspuren, d.h. an den Mulden unter den Türgriffen gibt es die üblichen Kratzer, der Lack hat Spuren von der Waschanlage und hier und da ist mal ein kleiner Kratzer oder eine winzige Delle. Das ist OK. So würde ich auch meinen Jetta beschreiben. Das kleine Dellen in der Tür sind lässt sich in der heutigen rücksichtslosen Welt leider nicht vermeiden.

Sämtliche sichtbaren Roststellen und Teile die nicht mehr schön waren wurden neu lackiert, bei mir war das der Kofferraumdeckel und das Heckblech und jetzt die Stoßstange (die seit nem halben Jahr beim Lackierer liegt und "nächste Woche" abgeholt werden kann, aber das ist ein anderes Thema ).

Moin,

sehe ich ähnlich wie meine Vorredner. „Patina“ sind normale Gebrauchsspuren und nur sehr vereinzelt Beschädigungen, bspw. vereinzelte, kleine Dellen oder Lackschäden. Nicht dazu gehören: Parkrempler, Risse in Kunststoffen, flächige (kleine und grosse) Lackabplatzungen und andere Beschädigungen. Ausgenommen Rallyeautos, bei denen es von mir aus auch solche „typischen“ Schäden sein können.

Demgegenüber wird „Patina“ gerade bei Verkäufern und Geizhälsen, die nicht reparieren wollen, beschönigend und unzutreffend genutzt.

Die Zustandsnoten waren und sind durchaus objektiv. Vor allem, wenn man eher kleinteilig die einzelnen Bereiche benotet und dann eine Gesamtnote bildet. Und so wird ja auch vorgegangen. Dass es dann bei der Benotung Unterschiede gibt ist doch natürlich. Diese gibt es immer.

Allerdings muss zur Zustandsnote auch noch der unterschiedliche Einsatzzweck (Privat, Rallye etc.) und die Basis (restauriert / unrestauriert) berücksichtigt werden. Eine 2+ bei einem durchrestaurierten Fahrzeug kann m. E. nicht so schön aussehen, wie eine 2- bei einem un- oder Teil restaurierten Exemplar.

VG

P.S.: Das Forumstreffen wird zusammen mit der F&I IG stattfinden, wie im Vorjahr unter den üblichen Corona-Regeln. Wer also Interesse hat, ist herzlich willkommen vom 2.7. bis 4.7. in Gieselwerder. Eine detaillierte Ankündigung folgt noch!

Zitat von mac-daniel

Oder meinst du abartige Größen wie 16" und mehr?

16" war damals LKW-Bereifung.

Das Wort Patina wird bei Autos zu 99,9% falsch verwendet. Googelt mal was der Begriff bedeutet

Kratzer, Dellen und durchgescheuerte Lacke, Stoffe usw. sind keine Patina sonder Gebrauchsspuren. Am ehesten wären angelaufene Aluminium Teile oder durch den Handschweiß vergilbte Griffe/Schalter/Lenkräder (mir kommen die weißen Käfer Teile in den Sinn) als Patina zu bezeichnen.

So ist es. So bedeutet Patina z.B. bei Steinartefakten eine chemische Umwandlung bzw. Auflösung ihrer Oberflächenstruktur. OK, dies erfolgt meist erst im Zeitverlauf von mehreren hunderten bis tausenden Jahren. Vergleichbar am Auto sind damit also am ehesten verwitterte Lacke, ausgeblichenes Plastik, etc. Aber keine durchgescheuerten Sitze, Kratzer im Lack (das wären Gebrauchsspuren)

Zitat von dreitürer

Das Wort Patina wird bei Autos zu 99,9% falsch verwendet. Googelt mal was der Begriff bedeutet

Kratzer, Dellen und durchgescheuerte Lacke, Stoffe usw. sind keine Patina sonder Gebrauchsspuren. Am ehesten wären angelaufene Aluminium Teile oder durch den Handschweiß vergilbte Griffe/Schalter/Lenkräder (mir kommen die weißen Käfer Teile in den Sinn) als Patina zu bezeichnen.

Dellen sind aber keine Gebrauchsspuren .

Das kommt drauf an. Wenn das Auto am Straßenrand stehend von Dritten beschädigt wird, sind es keine Gebrauchsspuren im engeren Sinne. Wenn du das Auto während der Fahrt beschädigst oder dir z.B. durch Steinschlag einfängst, sind es aber Gebrauchsspuren. Das müsste man aber dann für jede Delle einzeln diskutieren.