Mein Golf II GL von 1988 aus Brüssel

  • Leider hatte ich nicht daran gedacht, dass die originalen Blechschrauben (N 90310301) in dem Aluminium des Kühlers zu einem Problem werden könnten.

    Das klingt so als ob da gar kein Gewinde geschnitten ist? Das haut natürlich nicht hin. Dass sich die Schraube ihr Gewinde selbst schneidet, klappt nur bei Kunststoff. Wenn da wirklich kein Gewinde vorhanden ist, muss erstmal ein zur Kernbohrung passendes Maschinengewinde geschnitten werden. Dann kannst du Maschinenschrauben einsetzen. Und sollte schon ein Gewinde existieren, kann da niemals eine Blechschraube passen.

  • stahlwerk ich hatte diesen Sommer wieder vergleichbare Situationen (Autobahnstau bei 35°C Außentemperatur) und die Kühlmitteltemperatur blieb ziemlich stabil in der Mitte der Anzeige, ohne dass ich die Heizung einschalten musste. Ich sollte mir damit also ausreichend Reserven geschaffen haben, damit es nicht wieder zu einer vergleichbaren Situation kommt.


    Franzmann Korrekt, das war mir nur vorher nicht bekannt, habe jetzt also etwas dazugelernt. Habe dann nachträglich mit einem Gewindereparatursatz neue Gewinde geschnitten und M6 Gewindeeinsätze sowie andere Schrauben verwendet.


    Nachdem ich den Kühler dann ausgebaut hatte, konnte ich auch die Schraube besser ausbohren. Wie man sieht, ist allerdings schon zuvor ein Schaden entstanden, als im eingebauten Zustand mit dem Bohrer abgerutscht bin:



    Nachdem die Schraube restlos entfernt war, stellte sich ein neues Problem: Das Loch war nun für die M6 Gewindeeinsätze zu groß. Ich habe dann noch etwas mit Powerstahl Knetmasse experimentiert, musste dann aber feststellen, dass die Schraube bei Belastung nicht hält. Meine Lösung war dann schließlich, dass ich mir einen M7-Gewindereparatursatz besorgt habe und in den gut sitzenden M7-Gewindeeinsatz noch zusätzlich einen weiteren in der Größe M6 geschraubt habe. Natürlich hätte ich auch gleich eine M7-Schraube verwenden können, ich wollte aber das einheitliche Bild nicht zerstören:





    Die Reparatur war schlussendlich erfolgreich, der Kühler konnte gerettet werden, alle Schrauben hielten und der Lüfter funktionierte auch problemlos und das im Vergleich zu meinem alten sogar äußerst leise. Bei der ersten Fahrt im Winter 23/24 zeigte sich dann jedoch noch ein weiteres Problem, das ich vorher nicht auf der Rechnung hatte und das mich anschließend nochmal etwas beschäftigte...

  • Grade diese kleinen Detail sind es die den Feinschliff geben auch wenn sie nie jemand zu Gesicht bekommt :)

    genau so ist es, hier wird um jede Schraube gekämpft :]


    um an meine Geschichte anzuknüpfen: das Problem, was bei der ersten längeren Fahrt im letzten Winter auftrat, ließ mich erst an meiner Lösung mit dem neuen größeren Kühler zweifeln. Denn obwohl im Stand der Motor dann umgehend auf Temperatur ging und der Lüfter sich wie erwartet einschaltete, blieb die Temperaturanzeige während der Fahrt viel zu niedrig. Dieses Verhalten ließ nach etwas Recherche dann doch eher auf ein defektes Thermostat schließen, was wohl durch die Überhitzung damals in Mitleidenschaft gezogen wurde.


    Also hieß es: nochmal an den Kühlerkreislauf ran! Nochmal Kühlmittel ablassen :pinch:



    Im ersten Versuch habe ich nur den unteren Stutzen abgeschraubt und das Thermostat gewechselt.



    Hier sieht man das alte Thermostat und wie es zusätzlich zum Dichtring noch mit Dichtmasse abgedichtet wurde. Das wurde ca. 2017 so gemacht, als ich wegen dem Tausch des Zylinderkopfes in einer Werkstatt war und mir der Mechaniker das damals auch so gesagt hatte, da er genug Erfahrungen mit Undichtigkeiten hatte. Diesen Ratschlag wollte ich auch bei meiner Reparatur mit einfließen lassen.


    Mein erster Versuch, nur das Thermostat zu wechseln, scheiterte jedoch an der ungünstigen Position der Schrauben des unteren Stutzens. Ich bekam es im eingebauten Zustand einfach nicht hin, das Thermostat so einzusetzen, dass ich auch den Stutzen gut verschrauben konnte und es blieb undicht. Also musste das komplette Gehäuse ab, um es richtig machen, sprich das Thermostatgehäuse kopfüber drehen zu können.



    Hier sieht man nach der vollständigen Entfernung des Thermostatgehäuses noch die Gummidichtung mit Dichtmasse am Zylinderkopf kleben. Das musste natürlich auch noch entfernt werden:



    Nun hatte ich noch gebrauchte originale Thermostatgehäuse auf Lager, denn ich benötige für meinen frühen NZ-Motor die Version mit der Teilenummer 030 121 117 C, welche es schon lange nicht mehr neu bei VW zu kaufen gibt. Als eifriger Teilesammler hatte ich deshalb schon länger Ausschau nach gebrauchten Teilen gehalten, da es selbst diese nicht mehr allzu häufig gibt.



    Ich konnte sogar noch ein originales neues VW Thermostat auftreiben. Aber auch, wenn ich ansonsten immer Originalteile bevorzuge, war ich diesmal nicht ganz überzeugt. Denn an einigen meiner Thermostatgehäuse konnte ich feine Haarrisse erkennen (gleich aussortiert) und beim Verschrauben mit dem unteren Stutzen hatte ich den Eindruck, dass sich die Teile wohl etwas verzogen hatten. Nach der Erfahrung mit der Undichtigkeit an genau dieser Stelle habe ich deshalb auf ein Zubehörprodukt zurückgegriffen, welches bereits fertig montiert zu haben war:



    Links zu sehen das Gehäuse von Topran, welches aber einen guten und recht stabilen Eindruck machte. Es wog auch annähernd gleich viel wie das originale Gehäuse (rechts), so dass man wohl zumindest nicht am Material gespart hatte (379,2 g vs. 382,3 g). Es hatte nur einige scharfkantige Grate, welche ich noch glatt geschliffen habe, damit die Kühlmittelschläuche nicht beschädigt werden. Somit habe ich mich entschlossen, diesmal ein Zubehörteil zu verbauen, da auch die Materialermüdung von Kunststoffteilen in diesem Bereich nicht zu vernachlässigen ist, gerade über einen so langen Zeitraum.

  • Thermostat mit Dichtmasse einsetzen hab ich ja noch nie gehört. Da hat dein Mechaniker damals Mist gebaut.

    Ist meiner Meinung nach auch Pfusch. Wenn sauber und vernünftig gearbeitet wird, braucht man keine Dichtmasse

    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen

  • Ed von Golf Hier noch ein Foto mit der Teilenummer, was ich vor dem Einbau gemacht hatte:



    Ich hatte mir wie gesagt ein bereits fertig montiertes komplettes Thermostatgehäuse gekauft, was ich so nur bei einem Anbieter gesehen habe, zu finden unter der Ebay-Nummer 394894721145 - mit 65€ nicht gerade günstig, aber dafür ist alles dabei und die Verschraubung der beiden Teile ist auch absolut fest, was mir besonders wichtig war, um eine mögliche Stelle für Undichtigkeit auszuschließen. Bei einem defekten Thermostat (leider ist nicht ersichtlich, welches genau verbaut wurde) ist dann vermutlich wieder das komplette Gehäuse zu tauschen.


    Was den Einsatz von Dichtmasse angeht, so habe ich den damaligen Ratschlag bei meiner Montage befolgt, da es ja immerhin mehrere Jahre dicht geblieben ist, es erschien mir also nicht ganz falsch zu sein. Vielleicht ist es Pfusch, vielleicht nur übertrieben, aber solange das Ergebnis stimmt, soll es mir recht sein.



    Ich habe dann auch über den Dichtring noch etwas Dirko HT Dichtmasse gestrichen, um auf Nummer sicher zu gehen. Anschließend habe ich das Thermostgehäuse wieder am Zylinderkopf festgeschraubt:



    Bis jetzt ist jedenfalls alles dicht, wie es mit der Qualität von topran über einen längeren Zeitraum aussieht, wird sich noch zeigen müssen. In Ermangelung anderer Alternativen erschien mir das aber erstmal die beste Lösung zu sein, um das Problem zu beheben.

  • Ich nutze ebenfalls bei den Kühlmittelflanschen und dem Thermostatgehäuse Dichtmasse. Und habe dabei immer "ein besseres Gefühl" bzw fühle mich besser/sicherer.

    Und das schon seit gut 30 Jahren, meist das Hylomar. Dirko HT nehme ich nur für sog. "Härtefälle"...und nur dort/dann.


    Mir erging es auch nur zu oft, daß es ohne Dichtmasse doch undicht wurde trotz korrekter Montage...warum auch immer.

    Nicht immer sind nähmlich die Dichtflächen von Neuteilen plan, erst recht nicht in den letzten gut 10 Jahren, und das reicht schon aus für schleichende Undichtigkeiten. Oft sind auch Motorenteile/Dichtflächen mit "Lochfrass" übersät oder haben Lunker...da hilft oft auch nur noch Dichtmasse oder aber kitten und planschleifen.

    Der "Klassiker" ist hier eindeutig die Ansaugbrücken vom PN/EZ/RP usw mit dem Wasserkanal zum Zylinderkopf !

    - METAL RULES, BANG YOUR HEAD ! :thumbup:

  • Noch ein Nachtrag zu den Arbeiten am Kühlsystem: als klar war, dass ich wegen des Thermostatgehäuses nochmal das Kühlmittel ablassen musste, habe ich mich entschieden, auch gleich alle Kühlmittelschläuche zu erneuern. Diese waren dank der guten Qualität von damals und der Pflege über die Jahre hinweg zwar noch in gutem Zustand, aber ich hatte bis auf die beiden großen Schläuche am Kühler (die als originale VW-Ware leider nirgends zu finden waren) ohnehin noch alle als NOS liegen oder über CP bestellt. Statt diese weiterhin in Kartons verstauben zu lassen, wollte ich sie endlich ihrem ursprünglichen Zweck zuführen.



    Leider herrschten aufgrund einer defekten Deckenleuchte nicht gerade optimale Lichtverhältnisse, aber man hat ja noch eigene Lichtquellen. Hier liegen gerade die alten Schläuche vom Wärmetauscher.


    Da man mit der Zange an einige Schläuche nur sehr mühsam ran kommt und die Zange auch nicht immer griffbereit hat, habe ich mich entschieden, die Klemmschellen gegen Edelstahl-Schraubschellen zu tauschen.



    Dieser stark gebogene Schlauch am Thermostatgehäuse war in der Vergangenheit der einzige, der aufgrund einer Undichtigkeit mal getauscht werden musste, damals noch gegen einen gebrauchten, jetzt als Neuteil.



    Den Entlüftungsschlauch vom Kühler zum AGB konnte ich nur im Ausland noch als Neuteil bekommen (mittlerweile auch dort ausverkauft). Darunter sieht man den oberen Kühlerschlauch 191121101T, der mir jetzt noch als einziger in neuem Zustand fehlt. Den unteren mit der Teilenummer 191121051J konnte ich nach Abschluss der Arbeiten zwischenzeitlich über Kleinanzeigen noch als NOS bekommen und somit erstmal einlagern:



    Klar gibt es auch neue Schläuche z.B. von Gates in guter Qualität, auf die man im Notfall zurückgreifen kann, aber die erste Wahl sind natürlich nach wie vor VW-Produkte. Hier habe ich auch trotz des Alters keine Bedenken, diese zu verbauen, solange diese während der Lagerung nicht der UV-Strahlung ausgesetzt waren und das Material noch mängelfrei ist.

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