Mein neuer Dornröschen-Calypso

  • Hallo zusammen,


    ich möchte euch hier gerne kurz meinen Neuerwerb vorstellen. Über einen Freund (auch Golf-II-Fahrer) habe ich im Juli mitbekommen, dass sein Bekannter seinen Golf II als Schlachter veräußern möchte. Gegen Anschauen des guten Stücks sprach ja erst einmal nichts. Es schwebte zunächst die Idee im Raum, mir das Auto als Teilespender mit dem Kumpel zu teilen. Die wurde aber nach der Besichtigung umgehend verworfen. Zu gut stand er dann doch wider Erwarten da und so wollte ich ihn vor der Grausamkeit des Schlachtens bewahren ^^. Seit Mitte August habe ich also nun einen Zweit-Zweier :].


    Das Wägelchen stand 4 Jahre lang auf einer Wiese im Innenhof, dementsprechend viel Aufmerksamkeit beanspruchte es in letzter Zeit (Auspuff war abgefault, Lüfter nicht mehr vorhanden, Frontscheibe zerdeppert etc.). Es handelt sich um einen Semi-Lowmiler (mit etwas über 100.000 km Laufleistung) aus 3. Hand, MJ '91. Der Innenraum ist gut in Schuss, sogar der Dachhimmel ist noch in annehmbaren Zustand (abgesehen von einem Bruch auf Höhe der Innenspiegelbefestigung).


    Für einen CL ist er schon recht ordentlich ab Werk ausgestattet: Schiebedach, 4 Lautsprecher, Automatikantenne, höhenverstellbarer Fahrersitz, Servolenkung. Wenn mir nichts weiter in die Quere kommt, werde ich ihn demnächst zur HU vorführen und zulassen.


    Aktuell muckt der Vergaser noch, es stehen also die Reinigung des Tanks, der Spritleitungen und des Vergasers an.


    Anbei habe ich ein paar Fotos von der Besichtigung für euch. Leider hat der Motorraum über die Standzeit auf der Wiese sehr gelitten, wie ihr auf einem der Fotos unschwer erkennen könnt. Ach ja, und die hintere rechte Tür ist eingedellt. Hier hat es zum Glück nur die Tür erwischt. Das hat aber keine Eile, es gibt derzeit drängendere Baustellen am Auto (s. o.).


    Würde mich vor allem über einen Erfahrungsaustausch zum PN und seinem 2EE-Vergaser mit euch freuen.


    Viele Grüße

  • Da hab ich aber schon deutlich schlimmere gesehen. ;)


    Du könntest überlegen, den Motorraum mit Trockeneis strahlen zu lassen. Dann sieht der auch schon wieder ganz anders aus. Diesen "flauschigen" Schlauch von der Ansaugung zum Kotflügel solltest du dafür aber besser ausbauen oder zum Schutz mit Alufolie einwickeln, damit der nicht zerfetzt.


    Ist auf jeden Fall eine sehr schöne Farbe. So einen hatte mein Schwiegeropa mal als Zweitürer. Leider damals verkauft, später haben wir erfahren, dass der Golf bei der Käuferin ein Opfer der Dummweltprämie geworden ist. :[

  • Du könntest überlegen, den Motorraum mit Trockeneis strahlen zu lassen. Dann sieht der auch schon wieder ganz anders aus.

    Hab ich auch schon überlegt. Wie gesagt sind das die Fotos von der Besichtigung, also quasi Tag 0 ^^. Mittlerweile sieht der Motorraum schon wieder besser aus (nach manueller fachmännischer Lappenreinigung ;)). Mir machen eher die Roststellen Sorgen, vor allem an der Überlappung der Bleche an der Spritzwand und an den Längsträgern blüht es ganz schön. Meine erste vorläufige Maßnahme dagegen war eine Owatrol-Behandlung.

    Diesen "flauschigen" Schlauch von der Ansaugung zum Kotflügel solltest du dafür aber besser ausbauen oder zum Schutz mit Alufolie einwickeln, damit der nicht zerfetzt.

    Der hat die besten Tage schon hinter sich, auch das Drahtgeflecht im Inneren beginnt sich zu verabschieden. Kommt also neu, das Ding.

  • Hallo Franzmann,


    schön, dass der Golf Dein Herz erweichen konnte :saint: . Ich denke auch, dass man da etwas schickes draus machen kann.

    Die klassischen Stellen kennst Du ja.


    Welche Probleme macht den der Vergaser ?

    Ich folge nicht jeder Strömung,

    ich halte Kurs!

  • Danke euch für eure Rückmeldungen, freut mich :)!

    Wenn es da schon so schlimm aussieht, ist die Frage, was vom Unterboden noch übrig ist.

    Der Unterboden ist noch recht gut in Schuss. Das Rostproblem im Motorraum hat aus meiner Sicht der Tau von der Wiese verursacht, der sich jede Nacht aufs Neue innen an der Haube niedergeschlagen hat und dann heruntergetropft ist. Der Unterboden ist da sozusagen besser "durchlüftet", was natürlich nicht heißt, dass er nicht von innen rosten kann. Aber da gab es zum Glück noch kein böses Erwachen bei der Begutachtung.


    Welche Probleme macht den der Vergaser ?

    Zunächst war der Leerlauf unruhig und er hatte kurz nach dem Starten immer Zündaussetzer. Beim Beschleunigen unter Volllast ruckelte er deutlich. Im 2. Gang wollte er nicht schneller als 40 km/h fahren und nahm kein Gas mehr an. Das ist für mich ein Indiz dafür, dass die Volllast- und Übergangsdüse II. Stufe zugesetzt sind.


    Nach der erstmaligen Betankung mit 5 l frischem Sprit nach über vier Jahren (vergangenen Samstag) lief der Hobel total bockig. Starten ließ er sich nur unter Pumpen mit dem Gaspedal und am Leben blieb er nur bei Halten der Drehzahl. Fahren ließ er sich besser als vorher und nach einem kurzen Ruck ließ er sich auch auf einmal flüssig beschleunigen. Aber im Gegenzug scheinen sich jetzt die Leerlauf- und Teillastdüsen komplett zugesetzt haben.


    Was vor und nach der Betankung gleich blieb, ist, dass er beim Verzögern aus Geschwindigkeiten über 50 km/h im Moment des Auskuppelns in den meisten Fällen sofort ausging. Der DKA als Ursache hierfür ist zwar nicht zu 100 % ausgeschlossen, aber ich tippe eher auf den zugesetzten Vergaser als Übeltäter. Die Reinigung im Ultraschallbad und Überholung des Vergasers wird mir da hoffentlich Klarheit verschaffen.


    Was meint ihr? Ist mein Vorhaben, neben dem Vergaser auch den Tank und die Leitungen nach der langen Standzeit zu reinigen, unabdingbar oder (vorerst) verzichtbar? Grundsätzlich bevorzuge ich eine sehr gründliche Vorgehensweise in meinem Tun, in diesem Fall wäre ich aber bereit, eine Aufwand-Nutzen-Abwägung zu treffen (wenn, dann muss ja der Tank raus), da das Auto endlich mal auf die Straße gehört.

  • Der Unterboden ist noch recht gut in Schuss. Das Rostproblem im Motorraum hat aus meiner Sicht der Tau von der Wiese verursacht, der sich jede Nacht aufs Neue innen an der Haube niedergeschlagen hat und dann heruntergetropft ist. Der Unterboden ist da sozusagen besser "durchlüftet",


    Das gleiche Prinzip würde dann aber auch für die Radkästen gelten, und im Unterboden gibt es einige Löcher.

    Da muß man nach 30 Jahren aber eh mit Rost rechnen.

    Zitat

    Zunächst war der Leerlauf unruhig und er hatte kurz nach dem Starten immer Zündaussetzer. Beim Beschleunigen unter Volllast ruckelte er deutlich. Im 2. Gang wollte er nicht schneller als 40 km/h fahren und nahm kein Gas mehr an. Das ist für mich ein Indiz dafür, dass die Volllast- und Übergangsdüse II. Stufe zugesetzt sind.


    Wenn er vor 4 Jahren abgestellt worden ist, ist das schon Benzin mit Ethanol drin. Das ist hygroskopisch und damit hast Du mit Sicherheit ordentlich Wasser in der Schwimmerkammer/dem Vergaser stehen gehabt. Bevor Du weiter suchst, würde ich zuerst sicherstellen, daß der Vergaser frisches Benzin bekommt.


    Zitat

    Was meint ihr? Ist mein Vorhaben, neben dem Vergaser auch den Tank und die Leitungen nach der langen Standzeit zu reinigen, unabdingbar oder (vorerst) verzichtbar?


    Den Tank würde ich abnehmen und leeren (Eine Reinigung sollte eigentlich nicht nötig sein. Das sieht man dann schon). Die Kraftstoffleitungen kann man leeren, und sofern da/aus dem Tank kein Siff kommt ggf. auch noch mit Druckluft durchblasen. Findet sich Schmodder, der dort nichts verloren hat, würde ich eher austauschen.


    Wenn die Leitungen leer sind, braucht die Membranpumpe 1...2 Minuten, bis wieder Benzin vom Tank in den Vergaser gedrückt wird.

  • Das gleiche Prinzip würde dann aber auch für die Radkästen gelten, und im Unterboden gibt es einige Löcher.

    In den Radkästen speichert der anhaftende Dreck die Feuchtigkeit und sorgt für ein Milieu, in dem Rost gedeihen kann.


    Wenn er vor 4 Jahren abgestellt worden ist, ist das schon Benzin mit Ethanol drin. Das ist hygroskopisch und damit hast Du mit Sicherheit ordentlich Wasser in der Schwimmerkammer/dem Vergaser stehen gehabt. Bevor Du weiter suchst, würde ich zuerst sicherstellen, daß der Vergaser frisches Benzin bekommt.

    Das ist ein interessanter Aspekt, den ich so noch nicht bedacht habe. Es wird wahrscheinlich von allem etwas sein :D.


    Den Tank würde ich abnehmen und leeren (Eine Reinigung sollte eigentlich nicht nötig sein. Das sieht man dann schon). Die Kraftstoffleitungen kann man leeren, und sofern da/aus dem Tank kein Siff kommt ggf. auch noch mit Druckluft durchblasen. Findet sich Schmodder, der dort nichts verloren hat, würde ich eher austauschen.

    Danke für den Tipp :)!

  • v-wagner

    Wenn ich den Tank eh ausbaue, dann mache ich doch keine halben Sachen. Der Tank hat 30 Jahre auf dem Buckel und garantiert Ablagerungen im Inneren wie auch am äußeren Bereich.

    Das man den außen ordentlich sauber macht, ist keine Frage.

    Ich habe bisher 2 der Tanks von innen gesehen, und da war keinerlei Ablagerung drin.

    Warum sollte man es verschlimmbessern, wenn der Tank sauber ist?


    Zitat

    Als nächstes Pumpe und Schwimmer aus dem Tank raus, obwohl ich mir hier nicht sicher bin, ob der PN eine Innentankpumpe hat, bin selbst nie einen PN gefahren.

    Nein, hat er nicht. Nur die Membranpumpe am Motor. Den Geber nimmt man trotzdem raus (schon um in den Tank sehen zu können).


    Zitat

    sind ja offene Kraftstoffaufbereitungsanlagen und haben daher ein Entlüftungsfenster, mitunter durch eine Blende verdeckt. Sollte die Kraftstoffzuführung von oben nicht möglich sein, so kann man den Kraftstoff auch über die Zulaufleitung injizieren.

    An die Schwimmerkammer kommt man von oben nicht ohne den Vergaser zu zerlegen.

    Und über die Zuleitung geht es nur, wenn die Schwimmerkammer leer ist. Dafür müsste man den Motor ohne angeschlossene Kraftstoffleitung laufen lassen.

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