Golf II Fire & Ice GTI 16V (Die Tuningsünde)

  • ...Da werden die Türfolien hinter den Türverkleidungen aufgegeben haben...

    Aufgegeben? 8|

    Meine Vorgänger hielten die Folie für überflüssig und haben sie

    gleich auf beiden Seiten ganz rausgeschnitten, damit die "tollen"

    Lautsprecher ungestört arbeiten können. :pinch:


    Und was ist das hier? Die hatten wohl keinen Bock auf

    Rumgefrickel, also "Stopftechnik" angewandt. :wacko:

  • ...Edelstahlschrauben erreichen nicht die Festigkeitsklassen...

    Sorry, das muss ich etwas korrigieren, ich hab ja mal Schlosser gelernt ;).


    Die Zugfestigkeit einer Edelstahlschraube erkennt man an der Endung, z.B:

    A2-50: -> Zugfestigkeit = 500 N/mm²

    A2-70: -> Zugfestigkeit = 700 N/mm²

    A2-80: -> Zugfestigkeit = 800 N/mm²

    Wenn nix drauf steht, handelt es sich meist um eine A2-50.


    Bei Schrauben aus Stahl kann man sich die Zugfestigkeit berechnen, indem

    die erste der beiden aufgeprägten Zahlen mit 100 multipliziert wird, z.B:

    Eine 4.6 -> 400 N/mm²

    Eine 8.8 -> 800 N/mm²

    Eine 10.9 -> 1.000 N/mm²


    Bei sicherheitsrelevanten Schrauben am Fahrzeug sind oft 8.8er Schrauben

    verbaut, da kann die A2-80 also theoretisch gleichziehen. Bei Dehnschrauben

    bzw. am Fahrwerk sind aber häufig 10.9er verbaut, da wird es dann allerdings

    wirklich schwieriger im Edelstahlbereich und man muss auch dazusagen:

    A2-80 wird man im Baumarkt kaum bekommen, da werden meist die günstigeren

    A2-50 oder A2-70 angeboten, also alles in allem liegt es dann doch an der Festigkeit! 8o


    Drum eben meine persönliche Einstellung:

    FINGER WEG von Edelstahlschrauben bei

    sicherheitsrelevanten Teilen!


    Aber wie gesagt, es darf jeder anders machen.

  • Bei sicherheitsrelevanten Schrauben am Fahrzeug sind oft 8.8er Schrauben

    verbaut, da kann die A2-80 also theoretisch gleichziehen.

    Sicherheitsrelevante Schrauben fangen meines Wissens bei 10.9 an, die 8.8er Schrauben sind vielerorts schon der Wald-und-Wiesen-Standard. Die Schrauben an der Keilriemenscheibe (Originalteil) sind soweit ich weiß mindestens 10.9er, was man auch an der Zinklamellenbeschichtung erkennt.

  • Sicherheitsrelevante Schrauben fangen meines Wissens bei 10.9 an, die 8.8er Schrauben sind vielerorts schon der Wald-und-Wiesen-Standard. Die Schrauben an der Keilriemenscheibe (Originalteil) sind soweit ich weiß mindestens 10.9er, was man auch an der Zinklamellenbeschichtung erkennt.

    Warum sollte son Bauteil wie ne Blechriemenscheibe mit ner 10.9er fest gemacht werden? Das ist ja kein Fahrwerksteil.

  • Bei 10.9er-Schrauben handelt es sich

    oft um Dehnschrauben, die werden

    also mit einen bestimmten Drehmoment

    angezogen und dabei bewusst in den

    plastischen Bereich hinein gestreckt.

    Verwendung nur 1x, nach dem Lösen

    sind sie Schrott, weil bereits gelängt.

    Und das Drehmoment ist entsprechend

    hoch! Die Schrauben an der Riemen-

    Scheibe haben eine Federscheibe mit

    drauf und werden nur mit 40 Nm an-

    gezogen (wenn meine Recherchen dazu

    korrekt sind!) Beides spricht nicht für

    eine hochbeanspruchte Verbindung.

  • 10.9 ist erstmal ne Festigkeit. Wobei die 10 für die Mindestzugfestigkeit steht und die 9 für die Streckgrenze. Bleibste da drunter kannste die wieder nehmen. Die Streckgrenze berechnet sich aus erster Zahl x zweiter Zahl x10. Ne 8.8 hat dementsprechend 640Nm/qmm. Inwieweit die wichtigere Streckgrenze von einer VA erreicht wird weiß ich nicht. Nie mit beschäftigt.


    Dehnschrauben werden in der Regel dort eingesetzt wo Wechselkräfte auftreten, bestes Beispiel Pleuel.


    Die Schrauben an der Riemenscheibe sind M8, für 40NM wäre da eine 12.9 nötig. Das wäre eine hochbeanspruchte Verbindung. In einem "Wie mache ich mein Auto kaputt" Buch habe ich auf die Schnelle 20NM gefunden, das ist nicht mal das volle Drehmoment für ne 8er 8.8. Das sind bei mir Schrauben die seit eh und je Pi x Auge angezogen werden, und in der Regel neu (in 8.8), damit der Innensechskant auch einer ist wenn ich da wieder ran muß. Das gilt auch für die 4 Schrauben an der Kurbelwelle, die wesentlich mehr Last übertragen als die 3 an der Wapu. Passiert ist da noch nie was, das Glück ist mit die Dummen...


    Anzugsmomente

  • Die Schrauben an der Riemen-

    Scheibe haben eine Federscheibe mit

    drauf

    Dazu noch:


    Unwirksame Schraubensicherungen | Würth Industrie Service


    Von daher wird VW da inzwischen die von Fabian genannte Schraube verwenden. Die dann eventuell eher zufällig eine 10.9 ist, weil ursprünglich andere Verwendung.


    Ich verbaue die normale DIN 912 / ISO 4762 da ohne Scheibe o.ä., jeder unnötige Setzspalt (gerade bei so kurzen Schrauben wie an der Wapu) ist einer zuviel.

  • Warum sollte son Bauteil wie ne Blechriemenscheibe mit ner 10.9er fest gemacht werden? Das ist ja kein Fahrwerksteil.

    Jörn, du hast ja Recht. Ich hab auch nochmal nachgelesen und mir die Schrauben zur Hand genommen. Zur Befestigung der Riemenscheibe kommen in der Tat 8.8er Schrauben zum Einsatz. Auch die Original-Ersatzschrauben haben die Güteklasse 8.8. Das geforderte Anzugsmoment von 20 Nm bestätigt das auch. Ich war fälschlicherweise davon ausgegangen, dass der Zinklamellenüberzug ein Alleinstellungsmerkmal für Schrauben der hochfesten Güteklassen 10.9 und 12.9 ist. Es gibt aber genauso 8.8er mit Zinklamelle statt galvanischer Verzinkung. Wieder was gelernt.


    Die Zentralschraube ist eine 10.9er, wie ihr schon festgestellt habt.

  • Also dann fassen wir nochmal zusammen:

    20 Nm Drehmoment für die Schrauben an der Riemenscheibe dürften stimmen, ich hab in meinen Unterlagen nochmal nachgesehen, steht da auch so drin, hatte ich nur falsch in Erinnerung, sorry.

    Wie man Zugfestigkeit und Streckgrenze einer Schraube berechnet wurde mehrfach erklärt, passt auch.

    Ich habe außerdem festgestellt, dass in meinen Unterlagen eine Federscheibe bzw. Spannscheibe mit eingezeichnet ist. Ob die wirksam ist oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen. Ich hab allerdings 2 von 3 Schrauben verloren, bei der noch vorhandenen war nur eine Unterlegscheibe bei. Ich geh davon aus, dass das bei den beiden anderen auch so war, dann machen die Spannscheiben eventuell doch Sinn?

    Ich hab jetzt diese Inbus M8x14 mit Spannscheibe verbaut:

    Die wurden mir als Ersatz für die originalen VW-Schrauben verkauft. Von der DIN 912 weichen diese aber ab, weil sie eine verbreiterte Auflagefläche haben. Der Durchmesser ist da identisch mit der Spannscheibe. Was das bringt? Keine Ahnung.

    Und zu guter Letzt wiederhole ich zum Thema Edelstahlschrauben: An sicherheitsrelevanten Baugruppen für mich tabu, aber es kann jeder reinmachen was er will, von mir aus mit nem Holzdübel, nem alten Kaugummi oder ihr häkelt euch was, muss jeder selber wissen! :D

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