Hallo,
nicht gerade selten treten auch bei den Gölfen unter Scheiben Rostnarben auf.
Meistens sieht das dramatischer aus als es tatsächlich ist.
Dennoch sollte man möglichst bald etwas dagegen unternehmen.
Die Fensterdichtungen haben alle zwei Dichtlippen.
Hebt man die erste (äußere) hoch, sieht man dahinter die zweite.
Meistens hat Rost bereits die erste Dichtlippe unterwandert und kann auch bis zur zweiten durchgedrungen sein.
Um den Rost möglichst gut entfernen zu können, muß man die erste Dichtlippe dauerhaft hochspannen.
Bei Front und Heckscheibe mittels eines Dachgepäckträgers und bei Seitenscheiben mittels der Dachreling, in die man etwas einhaken kann.
Am besten ist das natürlich bei Wetter machbar wie wir es derzeit haben, weil dann alles ratzfatz läuft und Schutzanstriche schnell durchtrocknen.
Hier ein Foto von der Frontscheibe, die rechts (unter ihr) viel mehr Roststellen hatte als links, was völlig normal ist.
Was man im Bild nicht sieht, ist der (halbe) Dachgepäckträger , um den ein strammer Gummizug geschlungen ist, an dessen Enden die beiden Blechkrallen befestigt sind.
Gummizug deshalb, weil die Distanzen vom Eck weg in Richtung Scheibenmitte zunehmend sind.
Vom Eck weg kann man die beiden Blechkrallen nach und nach umsetzen, um die äußere Dichtlippe hochzerren zu können.
Jeweils verkeilt man beim Voranschreiten die äußere Dichtlippe gegen die innere.
Geht am besten mit Buchenholzkeilen aus dem Fliesenleger-Bereich.
Diese sind an sich spitz, aber die Spitze kann man mit einer Armierzange so abzwicken, daß die "Spitze" ca. 2mm hoch ist.
Damit kann man sie so zwischen die Dichtlippen eindrücken, daß sie nur auf der inneren Lippe ruhen und dabei die äußere hochhalten können.
Bei der Rostentfernung und beim Anstrich kann man sie auch etwas hochdrücken, um bis zur zweiten Lippe hinkommen zu können.
Der Rest ist dann einfach:
Rost wegfetzen und danach Fertan einsetzen.
Anschließend Anstriche.
Im Vordergrund die Werkzeuge, mit denen ich Rost entferne.
Beide sind mit HM besetzte Schaber.
Den kleinen fertigte ich mir vor über 50 Jahren selbst an, indem ich auf eine Halbrundfeile HM hartlötete.
Und anschließend das HM-Stück an die Feilenform anpasste.
D.h. bei ca. 5mm HM-Breite ist eine HM-Schneide eben und die andere halbrund.
Beide Schneiden sind negativ angeschliffen, und die Mittellinie zwischen ihnen endet in den beiden Ecken des HM als scharfe Spitze.
Rost per Schaber zu entfernen ist viel "schonender" für Karosserien.
Und auch dort leicht und zuverlässig machbar, wo man mit rotierenden Werkzeugen überhaupt nicht mehr hinkommt.
Schon längst entferne ich Rost an Autos nicht mehr mit Drahtbürsten auf einer Flex oder schleife ihn gar per Flex weg.
Hat doch gar keinen Sinn, Rost zu polieren oder ihn wegschleifen zu wollen. :wink:
Grüße