Komplettrestauration vom Franzosen zum Sauerländer

Zitat von Golf_II_GL

Sehr schöne Arbeit.

Du scheißt sicher MAG? Welchen Drahtdurchmesser und welche Stromstärke nimmst du?

MIG also mit Argon. Da ich kein Starkstom hab ist das Gerät über 230V angeschlossen, müssten dann demnach 16A sein.... Der Schweißdraht ist 0,6mm dünn. Für sowas aber völlig ausreichend.

Zitat von Golf_II_GL

Danke, die 0,6 mm wollte ich hören. Aber der Strom im Schweißkreis ist nicht analog dem aus dem Netz .

Das mag sein, am Ende kommt es darauf an das die Bleche gut und TÜV Konform eingeschweißt sind. Wieviel A am Ende dadurch geflossen sind ist für mich unwichtig. Fachwissen was man nicht braucht.....zumindest ich nicht

Zitat von HerrDoktor

Moin,

sehr aufschlussreich, die Reparatur der K-Jeteonik. Kannst Du mal erläutern, was alles kaputt war bzw. was für solche Preise gemacht wurde?

VG

Im Grunde genommen werden Mengenteiler und Warmlaufregler erstmal geöffnet und zerlegt. Alle Teile einer Ultraschallreinigung unterzogen und dann überprüft. Verschlissene Teile werden ersetzt und in beiden Bauteilen ein vollständiges originales Wartungskit mit neuen Dichtungen etc. verbaut. Anschließend werden die Auflageflächen der Bauteile passiviert und dann (und jetzt kommt wohl das komplizierteste) neu abgedichtet und wieder zusammen gesetzt. Und die original Ersatzteile? Kann man als Privatperson besorgen?....Anschließend werden die Teile an den original Bosch Prüfständen auf Funktion und Dichtigkeit geprüft. Also wenn das einer selber kann Hut ab . Ich trau mich schon an einiges ran, (siehe Lichtmaschine) aber die K-Jet ist was für Profis. Ich hatte auch mit Stahlwerk erst geschrieben weil das schon teuer ist insgesamt, der hatte auch davon abgeraten und am Ende hat Steel Recht behalten. Dr. Mengenteiler hat auch ein Video im Netz darüber gemacht, wenn Leute mit Ebay Dichtsätzen selber versuchen das zu restaurieren. Ist ganz aufschlussreich.

Video Dr. Mengenteiler (Billiger Dichtsatz)

Video Dr. Mengenteiler (Überholung)

Soo...und da der Scheibenrahmen nun einmal so schön neu eingebraten ist, wird er jetzt auch vernünftig konserviert um die maximale Lebensdauer zu erzielen. Meine Wahl fällt hier auf Owatrol ÖL.

Aufgezogen auf eine Spritze und dann in die Blechfalze gespritzt. Hat eine wirklich gute Kriecheigenschaft.

Auf der anderen Seite läuft das dann im besten Fall wieder raus..also einmal nachwischen sonst ärgert sich der Lackierer. Den Vorgang wiederhole ich dann noch mit 10% verdünntem Brantho-Korrux-Nitrofest. Mehr kann ich dann wohl erstmal nicht machen.. Das braune Zeug auf dem Scheibenrahmen ist übrigens Fertan. Das hab ich nach 36 Stunden Einwirkzeit dann wieder abgewaschen. Sollte unbedingt vor der Behandlung mit Owatrol aufgetragen werden.

So, wird mal wieder Zeit für ein kleines Update. Leider konnte ich beruflich bedingt in den letzten Monaten nicht ganz so viel machen. Seit ein paar Wochen bin aber wieder dran und den Termin im Juni beim Lackierer werde ich wohl einhalten. Da ich den Unterboden und die Radläufe selbst lackiere bin ich gezwungen die vorgeschriebenen Trocknungszeiten der Produckte je nach Schichtdicke einzuhalten.

Das hat zwischen mehreren Kleinigkeiten auch dazu geführt, dass ich mich mal mit einem der letzten unrestaurierten Bauteile dem Lenkgetriebe beschäftigt habe. Katastrophe das Teil

Nach einigen Anfragen bei den im Netzt befindlichen Firmen die diese Teile überholen war klar, dass dies eine ziemlich kostspielige Sache wird und schon nah an die Investition eines neuen Lenkgetriebes kommt.

Aus dem Grund der Entschluss das Lenkgetriebe selber zu überholen. Leider war es dann mit einer rein optischen Aufbereitung nicht erledigt, da nach Demontage der Manschetten diverse Inkontinenzen zu verzeichnen waren....

Also die Manschetten erstmal runter schneiden und das ganze vernünftig sauber machen. Dann mit dem Zerlegen beginnen.

Zuerst mit der Zange den Sicherungsring entfernen.

Anschließend mit einem Maulschlüssel den Eingang der einen Servoleitung entfernen. Vorsicht da ist eine Feder dahinter und der Eingang zum Kanal der Servoflüssigkeit wird von einer kleinen Platte verdeckt die man auch rausnehmen kann.

Hier sieht man noch die Platte mit den beiden Löchern die den Kanal verschließt wenn die Feder dagegen drückt.

Die Platte auch entnehmen.