Mein 91er (F&I) GTI - Daily Driven

Es kommt immer 1. anders 2. als man denkt.

Da der Motor ja nach wie vor im Leerlauf klopft, das Lenkgetriebe am Kreuzgelenk undicht ist, der TÜV jetzt fällig ist und der Wagen als Alltagswagen zuverlässig funktionieren muss
ist eine größere Aktion in der Garageneinfahrt angelaufen.

Der Plan ist:
Motor bekommt ne andere Kurbelwelle wird neu gelagert (inkl. Zwischenwelle) und neue Dichtungen gibt es.
In dem Zuge bekommt er gleich mein vom Nordhessen überholtes Getriebe und nen neuen Kupplungssatz.
Das vom Lenkgetriebe vom Team Nordschleife wurde aufgefrischt und wird mit neuen Manschetten eingebaut.
Mit meinen Möglichkeiten und meinem Wissen ist das schon eine Herausforderung.

Was neu dazu gekommen ist:
Nachdem der Motor draußen war, habe ich am linken Längsträger Rost unter der Dichtmasse schimmern sehen und angefahren rumzupopeln.
Dass der Wagen mal einen kleinen Treffer gehabt haben musste, war mir schon bekannt. Immerhin war die Frontstoßstange keine originale mehr.
Jetzt habe ich aber herausgefunden, dass ab dem Dom der komplette Längsträger schon einmal getauscht wurde....also die komplette linke Front schon einmal neu angeschweißt wurde.
Die Schweiß naht sah absolut sauber abgedichtet aus und es wurde nachträglich auch in Wagenfarbe lackiert. Wann das war....keine Ahnung, bei 11 Vorbesitzern.
Mittlerweile ist fast die komplette Schweißnaht stark vom Rost befallen

das gleiche von der Außenseite:

und scheinbar auch der restliche Längsträger bis zur Spritzwand nicht mehr so, wie er sein sollte.
Im Radkasten ist ja dieser kleine Stopfen (ca. 2cm Durchmesser). Das Material drumherum (Blech konnte man es nicht mehr nennen) wurde nur noch vom UBS zusammengehalten.
Im echten Blech ist jetzt ein ca. 6x6cm großes Loch!

Das zeigt doch deutlich, dass ein nachträgliches Schweißen eines Autos und die die Abdichtung dessen nie wieder so gut ist und so gut hält wie ab Werk...egal wie sauber gearbeitet wird!

Nunja...eins ist nun klar. Erhaltenswert wird dieser F&I GTI niemals werden.
Aber ich werde das jetzt nach dem Motto "viel hilft viel" reparieren/schweißen die ursprünglich geplante Überholung trotzdem durchziehen und den Karren weiterfahren und Spaß damit haben bis er ganz auseinanderfällt.
Und wenn mir mal eine rostfreie Schnäppchen-Karosserie über den Weg läuft, die Technik transplantieren.

Wenigstens kann sich keiner mehr beschweren, ich würde einen F&I GTI verhunzen

Belustigung gab es auch zwischendurch, als eine Dose Owatrol Öl wohlbehalten bei mir eingetroffen ist. Welch edle Verpackung:

Und wie sich eine Garage anfühlt, kann der Golf jetzt auch mal kennenlernen:

Ich werde mein bestes geben.
Technische Reparaturen sind eher kein Problem für mich (sofern es auf Böcken vor der Garage machbar ist). Karosseriearbeiten beherrsche ich dagegen absolut überhaupt garnicht^^

Am Ende wird es denke ich halten und nicht mehr so schnell rosten (viel Blech, Dichtmasse und Wachs hilft viel), aber nicht unbedingt schön sein.

Meine Möglichkeiten, was die Reparatur angeht halten sich stark in Grenzen.
Ich glaube es gibt sogar Bleche für den Radkasten und Längsträger bei VW CP...die sind mir aber zu teuer für dieses Auto.

Ich "repariere" das jetzt durch doppelte und dreifache Verwendung von selbst angefertigten Blechen.

Genau so ist es und wird es auch gemacht...oder, wie gesagt, ich baue die Technik mal in eine rost- und unfallfreie 54PS Rentnergolf-Karosserie (falls mir sowas mal über den Weg läuft).

Wirklich sauber wäre an dieser Stelle nur der Austausch der kompletten Front ab der Spritzwand. Aber auch dann ist uns bleibt der Wagen ein Unfaller!
Wer den Wagen schon vorher mal live und aus der Nähe gesehen hat, wusste eh schon, dass der hier niemals was Wert werden wird.