Überlegungen zu einer Golfanschaffung

  • Modell
    Golf 2

    Guten Abend,

    Seit geraumer Zeit überlege ich mir einen Golf2 zu kaufen. Eigentlich wäre ein G60 das interessanteste aber ich habe immer mehr Fragen je mehr ich recherchiere.

    Ich hoffe, dass es den einen oder anderen gibt der hier Empfehlungen oder Erfahrungen geben kann.

    Ich bin mit Golf 2 aus den 80ern und 90ern vertraut aber ich würde gerne wissen ob die Karrosserien irgendwie weich werden. Ich hab damals mitbekommen, dass 150Tkm das Auto weich werden ließ, also nicht nur das Fahrwerk.

    Was kann man dagegen machen wenn man ein interessanten Wagen gefunden hat.

    Dann gibt es das Thema G60.

    Das dieser mehr Pflege braucht ist mir mittlerweile bekannt geworden. Wie sieht es denn aus wenn man einen Wagen mit 150Tkm gefunden hat ist das dann noch der erste Lader oder schon der 2te oder 3te. drin.


    Beim Golf G60 waren ja ein paar Goodies, wie Seilzugschaltung, teflonbeschichtete Dämpfer, hydraulische Kupplung, Kotflügelverbreiterung etc.

    Gibt es einen Golf der diese Ausstattungen auch hat, z.B. ein normaler GTI aus dem letzen Jahr?


    Viele Grüsse Andreas

  • Moin,


    herzlich Glückwunsch zu Deinem Geschmack. 😁


    Die von Dir genannte Ausstattung hatte m. W. nur der G60 (und der Rallye, die „überbreiten G60-Verbreiterungen hatte dagegen auch der EdiOne), wobei sich das mit den „teflonbeschichteten Dämpfern“ (Hatte der die tatsächlich? Was soll das überhaupt sein und wo ist der Vorteil?) wohl erledigt haben dürfte wegen Zeitablaufs. In einem 30jährigen Auto ist bestimmt schon der dritte Satz Dämpfer drin. Auch die Seilzugschaltung wäre m. E. jetzt nicht unbedingt ein Grund, das Auto zu kaufen (aber auch kein Grund, es nicht zu kaufen).


    Zum Thema „Karosseriesteifigkeit“: die Golf-Karosse ist normalerweise sehr haltbar. Normale Nutzung über 30 Jahre sollte daran nichts Wesentliches ändern. Das gilt auch bei „strassentauglichen“ Tieferlegungen. Unfälle und Rost können aber natürlich die Festigkeit beeinträchtigen. Darauf würde ich beim Kauf achten.


    Neben dem G60 gibt es viele interessante Modelle. Da der G2 sehr leicht ist, kommt man auch mit (bspw.) 90 PS sehr gut vom Fleck.


    Im Übrigen gilt: das beste Auto am Markt kaufen, nicht das billigste. Denn Jede Reparatur ist im Verhältnis der Werte teuer.


    Beste Grüße


    "... in this world nothing can be said to be certain, except death and taxes." (Benjamin Franklin)


    "Verglichen mit den Grünen und ihrem Hang zum alltäglichen Totalitarismus, ist die katholische Kirche eine libertäre Organisation mit Sinn für menschliche Schwächen." (Henryk M. Broder, Die Welt vom 2. März 2013)

    Mein Calypso-GTI16V

  • Moin HerrDoktor,


    Vielen Dank für Deinen Erläuterungen. An einen Golf mit 90 PS hatte ich auch schon gedacht aber das wäre nur ein Kompromiss.

    Mittlerweile war ich schon fleißig beim Lesen, Leutetreffen und sö weiter. Ich finde es schwer gute Substanz zu finden zumal auch einige Wagen wieder in Originalzustand zurückversetzt wurden. Dann das Thema mit EU Autos oder aus anderen Ländern verunsichert mich, da ich nicht weiss was z.B. fehlt (G60 aus Spanien ohne ABS)

    Ich war letztes Wochenende in Hilgen auf dem Oldtimermarkt, leider hab ich die entsprechenden Besirzer von 2 Wagen nicht angetroffen.

    Aber das Thema G60 :

    Warum ist der so anfällig? Es gibt doch so viele Verdichter oder Kompressoren, von denen höre ich keine Probleme.

    Z.B. MB C230 Kompressor, oder die ganzen 2Liter mit Kompressor die MB rausgebracht hat.

    Eigentlich ist das ja die grösste Triebfeder mir einen Oldi zu holen, entweder Golf oder Corrado.

    Das wäre echt toll wenn mich jemand über den G60 aufklären könnte. Ich kenne auch einige Vids zu den G60 Aufarbeitern. Da wird von Langzeittests gesprochen aber 2 Jahre , evtl. 5000 km sind für mich nun nicht Langzeit.

    Ist der G40 auch so problematisch?

    Die einen stehen auf V8 Blubbern, ich stehe auf G60 Sound 😛


    Andreas

  • Moin,


    den G60 halte ich ganz und gar nicht für „anfällig“. Vielmehr halte ich es für ein Gerücht, ähnlich wie das, das die K/KE-Jetronic „Schrott“ sei. Der Grund für diese Gerüchte liegt m. E. darin, dass es immer wieder Leute gab und gibt, die meinen, dass sie an den Bauteilen herumspielen müssen (stark verkleinertes Laderrad, Einstellung der K/KE-Jetronik verdrehen etc. pp.) und sich dann über die kurze Lebensdauer wundern.


    Man sollte die Bauteile seriennah lassen und vor allem ordentlich warten. Beim G60 ist eine G-Laderüberholung nach den teilweise erheblichen Laufleistungen und jedenfalls bei einem Lebensalter von über 30 Jahren m. E. notwendig.


    Gute Autos zu finden ist tatsächlich nicht einfach, aber machbar. Lass‘ Dir etwas Zeit, dann findest Du schon etwas. M. E. solltest Du vor allem auf Rost achten: um den Tankdeckel, in den Radhäusern, Endspitzen, unter den Scheibengummis, Türkanten. Bau ruhig mal die Rückleuchten aus und leuchte in den Holraum. Das get ratzfatz.


    Gerade Re-Importe können interessant sein, da sie möglicherweise - je nach Einsatzgebiet - weniger Rost zeigen. Die Ausstattungsunterschiede sind m. E. vernachlässigbar. So groß waren die nicht. Glaub mir, auf ein ABS kann man auch gut verzichten, wenn der Rest des Autos passt. 😉 Bei Autos aus dem Süden gibt es auch häufiger nette Gimmicks: DigiFIZ (Italien!, aber nur im GTI und 16V), eFH, Klima finden sich dort häufiger in den Autos.


    Nur billig solltest Du nicht kaufen, aber das sagte ich ja schon.


    Grüße

    "... in this world nothing can be said to be certain, except death and taxes." (Benjamin Franklin)


    "Verglichen mit den Grünen und ihrem Hang zum alltäglichen Totalitarismus, ist die katholische Kirche eine libertäre Organisation mit Sinn für menschliche Schwächen." (Henryk M. Broder, Die Welt vom 2. März 2013)

    Mein Calypso-GTI16V

  • dass sie an den Bauteilen herumspielen müssen (stark verkleinertes Laderrad,

    Das verkleinerte Laderrad dürfte neben schlechtem Nutzungsverhalten

    (Vollast mit kaltem Motor/nach Vollastfahrt direkt abgestellt) die Hauptursache sein.


    Zitat

    Bau ruhig mal die Rückleuchten aus und leuchte in den Holraum. Das get ratzfatz.

    Noch einfacher ist es, die Taschenlampe (a.k.a. Handy) als Foto zu verwenden, und ein Bild von dem Hohlraum zu machen.

    Dafür muß die Rückleuchte nicht raus. Bei teureren Fahrzeugen würde ich mir die Schweller und die Löcher im Schweller genau ansehen.


    Zitat

    Bei Autos aus dem Süden gibt es auch häufiger nette Gimmicks: DigiFIZ (Italien!, aber nur im GTI und 16V), eFH, Klima finden sich dort häufiger in den Autos

    Leider auch preiswerte Reparaturen wie abgeklemmte Wärmetauscher und die Folgen von Kühlerdichtmittel.

    Neben schlechtem/überlackiertem Lack, sollte man hier besonders auf den Kühlwasserkreislauf schauen.

  • Das Hauptproblem war eigentlich, das VW nie eine Wartung für die Lader vorgesehen hatte, also quasi als Wartungsfrei verkauft hatte. Meistens laufen die Dichtleisten ein, oder der Zahnriemen vom Lader reisst. Das sind aber definitiv Probleme die auf mangelnde Wartung zurückzuführen sind.


    Ich habe meinen Lader seit 20 Jahren drin, mit 72er Laderrad. Alle 2 Jahre (etwa 15000 km) wird er überholt, nie Probleme oder Schäden.

  • Wenn die Scheibe die 165845101A ist, wird nur eine einzige Quelle beim teilehaber angezeigt. Also weiterhin kaum zu kriegen.

    Wenn VW einen Zahnriemenwechsel im Lader vorgesehen hätte, würden heute noch viel mehr originale Lader leben. Das Teil kostet nicht viel und der Wechsel ist mit Geschick selbst möglich. Den Lader selbst warten und pflegen ist dann schon eher für fortgeschrittene Schrauber, zumal es offiziell keine Daten wie Drehmomente gibt.


    Generell sind alle spezifischen G60-Teile deutlich teurer oder kaum zu bekommen. Verbreiterungen, Ausstattung, Auspuff,...

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