Motor "freibrennen"

  • Hallo,


    mein alter 2er Golf hat ja noch nie so richtig gezogen. Weil ich den ja damals von meiner Tante bekommen habe und die den nie so richtig "eingefahren" hat. Keine Ahnung.

    Jetzt fahre ich leider nur noch viel Kurzstrecke und heute war ich mal seit Ewigkeiten wieder auf der Autobahn und da ist der ja so gar nicht in die Pötte gekommen.. 120 war Schluß - und das war auch nur das was auf dem Tacho stand..

    Ich habe auch immer etwas Angst, dass die Zylinderkopfdichtung hin sein könnte, weil der mal ab und an Kühlwasser verliert (bzw. mußte ich letztens mal nachfüllen, weil er drinnen nicht mehr warm wurde).


    Jemand erzählte mir, ich müsste den Motor mal "freibrennen" (oder wie er das nannte).. Also auf die Autobahn oder sowas, dann richtig hochturig auf 100 Beschleunigen oder so und dann auskuppeln, in den zweiten Schalten und dann Kupplung kommen lassen. Dann würde der halt "hochfahren" (Ohne Gas natürlich) und dadurch würde sich wohl der Motorraum selber reinigen und danach hat der wieder Power.

    Ich hatte das dann auch mal vorsichtig gemacht und hatte danach tatsächlich auch das Gefühl, dass er etwas besser beschleunigte, aber ich habe halt auch Angst, dass ich den Motor damit mehr Schade als Helfe, wenn der mit einem mal so hochziehen muß.


    Jetzt kam ich mal auf die Idee, hier zu fragen, ob das alles so seine Richtigkeit hat.

    Golf 2 CL, Erstzulassung: 22.02.1992, Fahrz.Id.Nr: 1GMB066802

  • Hallo,


    erstmal würde ich prüfen, wo er Wasser verliert, bzw. ob die Kopfdichtung kaputt ist.

    Auch die komplette Motoreinstellung: Steuerzeiten, Zündzeitpunkt prüfen. Zündkerzen kontrollieren.

    Danach dann einfach mal ein Stück Autobahn fahren.

    Dabei ruhig angehen lassen und dann immer mal wieder Vollgas. Dabei keine Drehzahlorgien!

    Der Tip mit dem Runterschalten ist nur gut, wenn du dem Motor den Rest geben willst!


    Gruß Knaudel

  • bloß nicht auf der Autobahn bei 100 in dem zweiten schalten, denn das wird dann höchstwahrscheinlich der letzte Schaltvorgang gewesen sein.


    Wie schon erwähnt, erstmal schauen wo das kühlwasser hin geht.

    Anschließend mal eine große Inspektion machen, mit Kerzen, Kappe, Läufer usw usw. Anschließend den Wagen behutsam fahren und immer weiter mal die Drehzahl steigern. Wird halt 1-2000 km dauern, muss sich langsam dran gewöhnen das er nicht nur geschoben wird, sondern auch mal vernünftig gefahren wird.


    Als ich vor 17 Jahren meinen 2er GTI gekauft hatte, fuhr der mit müh und Not 160 Sachen, vorbesitzer älterer Herr. Auf dem Rückweg der Abholung war sogar mein 70ps golf schneller. Irgendwann fuhr der gti über 200 laut Tacho .

    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen

  • Ist schon ne tolle Idee, einen Oldtimer, der Wasserverlust hat auf der AB in Drehzahlregionen hoch zu jagen, die er vorher NIE gesehen hat _patsch

    Wer kommt den auf solche Ideen ?


    Freifahren/ frei brennen macht man zwar auf der AB, aber NUR mit Motoren die NICHT auf irgendeine Weise/ irgendwo inkontinent sind oder Probleme an/ mit der Zündung etc. haben!


    Das geht man dann auch langsam an, erst mal ordentlich warm fahren und dann langsam bis Vmax. für längere Zeit fahren, dabei aber IMMER die Temperaturen im Blick behalten !


    Ich würde aber erst mal empfehlen die sehr guten Liqui Moly Benzin System Reiniger ( Pro -Line ) 1 -2 mal dem Kraftstoff hinzu zu geben.


    Gruß

    Rabbit D

  • Je nachdem, wie der Motor gepflegt wurde (oder eben auch nicht), würde ich mich auch dem Ölkreislauf widmen, gerade, wenn viel Kurzstrecke gefahren wird. Lieber etwas öfter das Öl wechseln, bis es nicht gleich wieder eine schwarze Brühe ist...

    Beim Audi meines Bruders haben auch neue Hydrostößel etwas geholfen. Die haben anscheinend wegen schlechter Pflege nicht mehr richtig funktioniert...

  • @Z0M813 ,


    auch für den Ölkreislauf gibt es die gute Liqui Moly Motoröl Spülung ( Pro -Line ).


    Gruß


    Rabbit D

  • Schau zuerst mal wo der Kühlwasserverlust genau herkommt und tu das Problem beheben !


    Zum freifahren tankst 50 liter Super Plus in den Tank und gibst vorher einen halben Liter vollsynthetisches 2-taktöl dazu. Das machst Du so ca. 3 mal und schaust dann daß Du den Golf am besten auf langstrecke und viel Autobahnverkehr fährst.

    Du wirst sehen, daß der Motor so von mal zu mal besser laufen wird und spritziert wird.


    Und warum vollsynth. 2-taktöl in den Sprit/Tank ?!

    Weil das vollsynth. 2-Taktöl auf sanfte Weise die Ölkohleablagerungen im Brennraum und an/in den Kolbenringen löst...ergo werden die Kolbenringe so wieder "elastisch". Sie dichten besser ab und somit wieder mehr Verdichtung/Leistung.


    Und komm mir hier jetzt kein "Schlaumeier" mit irgendwelchem Dummgequatsche dazu...ich hab das so schon mehrfach mit Erfolg an mehreren ( auch eigenen ! ) Fahrzeugen gemacht...es braucht halt auch etwas Zeit/Geduld.

    - METAL RULES, BANG YOUR HEAD ! :thumbup:

  • In der Reihenfolge würde ich vorgehen wie die meisten.

    Erst Wasserverlust beheben, Kühlsystem reinigen, Wenn schon öfter Wasser nachgekippt wurde, gibt es wohl Kalkablagerungen. Funktion von Kühler und Thermostat prüfen, ggf. tauschen. Wenn alles dicht und sauber ist, neues Kühlmittel drauf.

    Dann ganz gründliche Inspektion mit allen Riemen, Filtern, Zündkerzen, Zündkabeln, Unterdruckleitungen usw.

    Nach längerer Nichtpflege Kabelstecker auf Oxidation prüfen, besonders das Massekabel am Ventildeckel, das gern abschimmelt.

    Wenn alles geprüft und für heil befunden ist, wie einen Neuwagen einfahren und langsam steigern. Den nächsten Ölwechsel nach Bedarf etwas vorziehen, vielleicht 5000 statt 15000km. Wasser- und Ölverbrauch regelmäßig prüfen.

    Wenn 2Takt-Öl, dann katalysatorgeeignetes, das mit weniger Rückständen verbrennt.


    Dabei ganz schnell vergessen, was der Bekannte von "Freibrennen" geredet hat. Einen nach seiner Methode zerstörten Motor würde er wahrscheinlich nicht ersetzen wollen.

  • Jetzt fahre ich leider nur noch viel Kurzstrecke und heute war ich mal seit Ewigkeiten wieder auf der Autobahn und da ist der ja so gar nicht in die Pötte gekommen...


    Jemand erzählte mir, ich müsste den Motor mal "freibrennen" (oder wie er das nannte).. Also auf die Autobahn oder sowas, dann richtig hochtourig auf 100 Beschleunigen oder so und dann auskuppeln, in den zweiten Schalten und dann Kupplung kommen lassen. Dann würde der halt "hochfahren" (Ohne Gas natürlich) und dadurch würde sich wohl der Motorraum selber reinigen und danach hat der wieder Power.

    Ich hatte das dann auch mal vorsichtig gemacht und hatte danach tatsächlich auch das Gefühl, dass er etwas besser beschleunigte, aber ich habe halt auch Angst, dass ich den Motor damit mehr Schade als Helfe, wenn der mit einem mal so hochziehen muß.

    Sorry, nicht böse sein; aber wenn Dir jemand erzählt dass Du fliegen kannst, springst Du dann auch von der Brücke und testest das gleich aus????

    Schon mal was von Selbstrecherchen gehört? Das Internet hält doch heute hierfür alle Möglichkeiten dazu bereit; wenn man keine Ahnung hat dann muss man sich nur mal hinsetzen und ein wenig lesen.


    Also mit solchem dummen Aktionen kannst Du Dir Deinen Motor verdammt schnell Himmeln, weil Du den damit hoffnungslos und dazu auch noch gewaltsam überdrehst.

    Wer Dir so einen Bockmist erzählt, der hat null Ahnung von Technik und physikalischen Gesetzmäßigkeiten.


    lese Dich mal hier ein:

    Motorschaden verhindern - die Acht Todsünden für den Motor


    Wenn Du Deinen Motor freibrennen willst, dann nimmst Du Dir mal ein zwei Tage Zeit, tankst die Kiste voll und machst einen ausgiebige Autobahntour.

    Vorher prüfst Du den technischen Zustand des Motors (Schläuche, Zahnriemen, Leckagen usw.), denn wenn der Motor bereits längere Zeit nie über eine lange Strecke bewegt wurde und der Wartungszustand nicht der Beste ist, dann ist das schon eine Strapaze für ihn und ein platzender Kühlwasserschlauch kann schon einen weiteren Motorschaden verursachen.

    Wenn alle Betriebsstoffe geprüft, ggf. aufgefüllt sind, fährst den Motor schön langsam warm und erhöhst dann in regelmäßigen Abständen schrittweise die gefahrene Geschwindigkeit in Zehnerschritten. Diese hältst Du dann über einen längeren Zeit, bevor Du diese weiter erhöhst; dabei immer die Motortemperatur und die Geräuschentwicklung im Auge behalten. Bei ungewöhnlichen Auffälligkeiten brichst Du selbstverständlich Deine Rekordfahrt ab. Bevor Du den Motor abstellst, lässt Du diesen ruhig einige Minuten möglichst ohne viel Lastfahrt wieder an Temperatur verlieren.

    Wenn Du so mehrere Stunden über die Bahn gefahren bist, solltest Du schon einen Unterschied bemerken. Nach so einer Fahrt sollte man dem Motor auch was gutes gönnen und ihm ruhig einen Ölwechsel spendieren, damit eventuell gelöste Ablagerungen aus dem Motor heraus kommen, dabei den Motor erneut auf Undichtigkeiten/ Leckagen untersuchen und ruhig auch dem Kühlsystem eine Spülung, ggf. auch Reinigung/ Entkalkung mit Zitronensäure zukommen lassen.

    Dein Motor wird es Dir jedenfalls danken.

  • Jemand erzählte mir, ich müsste den Motor mal "freibrennen" (oder wie er das nannte).. Also auf die Autobahn oder sowas, dann richtig hochturig auf 100 Beschleunigen oder so und dann auskuppeln, in den zweiten Schalten und dann Kupplung kommen lassen.


    Das ist der sogenannte " Money-Shift" :D


    Kann man machen - aber meist nur 1x.


    Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen.


    1. Service machen

    2. Kühlmittelverlust checken und beheben

    3. Langsam den Motor an die andere Belastung gewöhnen


    Das ist so der klassiker den es schon immer gab: Auto von Oma/Opa etc. gekauft, erstmal auf die Bahn und gib ihm -> den Rest!

  • Ich danke euch für eure Antworten.

    Ob wirklich ein Kühlmittelverlust vorhanden ist kann ich so nicht sagen. Der Motorraum sieht trocken aus. Auch Ölverlust ist nicht mehr zu erkennen. Hatte ich mal, das war aber irgendwann weg, bzw. wurde behoben.


    Mir ist halt nur letztens aufgefallen, dass der Wagen innen nicht mehr warm wird, was für mich immer heißt, dass vermutlich zu wenig Wasser drauf ist, so dass es nicht mehr durch die Lüftung zirkulieren kann. dann habe ich mal nachgefüllt und es ging glaube ich gut 1,5 Liter in den Überlaufbehälter.

    Dabei kann ich nicht mal sagen, wann der das letzte Mal aufgefüllt wurde (oder z.B. die Werkstatt das letztes Jahr zum Tüv auch schon gemacht hat).

    Daher ist die Lecksuche eher Problematisch (für mich).


    Der Bereich zwischen Zündverteiler und Zündkerze wollte ich auch schon lange mal komplett austauschen, bin aber da etwas Ängstlich, dass ich da etwas verstelle und der Wagen am Ende gar nicht mehr läuft :)

    Aber gibt ja auch Werkstätten, die das vielleicht mal mitmachen können :)

    Golf 2 CL, Erstzulassung: 22.02.1992, Fahrz.Id.Nr: 1GMB066802

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