Heizungsproblem - Erfahrungsbericht

  • Danke für Eure Tips! Ich werd erstmal alles an Teilen besorgen, die ich brauche. Wenn ich alles zusammen hab, löse ich erst die drei Schrauben im Motorraum und die Rändelmutter. Dann sollte ich den Ausströmer raus bekommen und den Rest auch...


    Grüße,


    Micha

  • Alles erledigt, Heizunge geht wieder!


    Habe den Wärmetauscher erneuert, die Luftlappen beklebt und das Bypassventil ausgebaut. Der Wärmetauscher wollte erst nicht in den Kasten, 1cm stand er über. Mußte erst an einer Innenkante vom Luftkasten etwas weggefeilen, dann ging er rein.


    Nach dem Ausbau des Bypassventils konnte ich beide Schläuche mit Schlauchverbindern verbinden, sie waren noch lang genug und konnten drin bleiben.


    Der EInbau des Luftkastens ging deutlich leichter als befürchtet. Hatte das Armaturenbrett drin gelassen. Wenn Radio und Heizungshebel ausgebaut sind, reicht der Platz, daß man überall drankommt.


    Bei der Gelegenheit gleich noch das Radio getauscht und die spröden Unterdruckschläuche am Motor, jetzt läuft er im Standgas wieder rund und beschleunigt auch besser.


    Das wichtigste Werkzeug war auf jeden Fall die Federbandschellenzange mit Bowdenzug. Ohne die würde ich jetzt noch an den Schläuchen rumwürgen...


    Nochmals vielen Dank!!!


    Micha

  • Bin mal so frei und verlinke eins :



    SCHYIDA Schlauchklemmenzangen Schlauchklemmen Federbandschellenzange Wasserschlauch (Werbung)


    Ich persönlich hab mich für die normale Variante entschieden, da ich oft negative Rezessionen wegen reißenden bowdenzug gelesen habe :



    BGS 473 Zange Schlauchklemmen Backen (Werbung)



    Wenn Geld keine Rolle spielt soll das 85 51 250 AF von knipex nice sein.


    Als ich den WT getauscht habe, hab ich es mit einer WaPu Zange gemacht 😂 

  • Bin mal so frei und verlinke eins :


    SCHYIDA Schlauchklemmenzangen Schlauchklemmen Federbandschellenzange Wasserschlauch (Werbung)


    Ich persönlich hab mich für die normale Variante entschieden, da ich oft negative Rezessionen wegen reißenden bowdenzug gelesen habe.

    Ich arbeite seit über 15 Jahren mit dieser no Name Federbandschellenzange und habe durchweg nur positive Erfahrungen gesammelt.

    Erst in diesem Sommer wieder damit die Schellen geöffnet, um den defekten Zylinderkopfflansch am PF Motor zu wechseln.

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  • Diese Bowdenzugzangen sind superpraktisch, ich besitze "nur" eine originale Hazetzange, die ist bei schlecht zugänglichen Schlauchschellen wie am Wärmetauscher aber teilweise schon ziemlich fummelig gewesen.

  • Glaube mir, mit diesem Werkzeug kommst Du problemlos an jede Schelle ran. Meine Zange besitzt zudem drei Seilzugwechselaufnahmen die Daumennagel groß sind und nicht viel Platz brauchen, die kannst Du gezielt platzieren (bis 2 mm an eine Anlagefläche heran) und hängst dann einfach den flexiblen Seilzug ein. Der Seilzug lässt sich seinerseits bequem quer durch den Motorraum und wenn es nicht anders geht von unten oder auch durch Kühlergrill und Radkästen führen; einfach nur klasse, damit gibt es keine verrenkten Handgelenke mehr wie mit anderen Zangenwerkzeugen. 



  • Hallo Christian,


    hab Deine Frage eben erst gesehen, aber die Kollegen haben ja schon Links eingestellt. Meine Zange hat 25€ gekostet und tut was sie soll. So oft brauche ich sie ja nicht, aber die Schläuche vom Wärmetauscher sind zumindest beim GX-Motor nicht so gut zugänglich...


    Grüße,


    Micha

  • Jetzt war es also bei mir auch so weit. Der Wärmetauscher, der schon seit Jahren auf meiner To-Do-Liste rumgeschoben wird, hatte diesen Winter begonnen durch den Geruch von Kühler-Frostschutzmittel im Innenraum auf sich aufmerksam zu machen.


    Der Geruch war nicht allzu stark – nur wenn ich nach längerer Standzeit eine Tür öffnete und sofort mal eine Nase abgestandene Innenraumluft geschnuppert habe, war es deutlich und unverkennbar zu riechen. Es gab ansonsten keine weiteren Symptome, wie etwa ein nasser Teppich oder deutlich merkbarer Verlust im Ausgleichsbehälter. Höchstens die Scheiben liefen nachts im Winter vielleicht mal etwas stärker von innen an, wenn man zuvor gefahren war. Das Leck war also glücklicherweise klein und das wird sich später in Teil 2 auch zeigen.


    Der eigentliche Tausch erfolgte gestern. Ich hatte nach 1,5 Stunden den WT in der Hand und nach 4,5 Stunden insgesamt war ich fertig.


    Es folgt mein Erfahrungsbericht zur Vorbereitung und Durchführung des Wechsels vom Wärmetauscher.




    Schritt 1: Welchen Wärmetauscher soll man kaufen?


    Zur Beantwortung dieser Frage hat mir dieses Thema bei Motor-Talk sehr geholfen (insbesondere Seiten 3 und 4). Hergestellt werden sie mittlerweile alle nur noch in China.


    Kurzfassung:

    • Valeo ist seit wenigen Jahren Ausschussware schlechtester Qualität, obwohl am teuersten, kann man nicht mehr ernsthaft verbauen (habe das auch bei anderen Quellen so vorgefunden).

    • Febi ist OK

    • Meyle und Nissens sind gut

    • Mahle/Behr ist wohl am besten, da am meisten Lamellen und ebenso gute Verarbeitung wie bei Meyle und Nissens


    Habe mir daraufhin den Mahle AH 19 000S für ca. 26€ inkl. Versand gekauft.


    Die weiße Schaumstoffdichtung am Deckel ist von mir und nicht Teil des Lieferumfangs.

    Nicht zu sehen auf dem Foto ist das mitgelieferte ovale Auflageteil für die Durchführung in der Spritzwand, sowie die Dichtung dafür (dazu später mehr)


    Macht in der Tat einen guten Eindruck. :)




    Schritt 2: Welche Vorbereitungen sind sinnvoll?


    Ich muss wirklich betonen, dass eine gute Vorbereitung das A und O für einen zügigen Wechsel ohne größere Probleme ist.


    Zunächst einmal sollte man schon Tage und Wochen vor dem Wechsel die drei Gewinde und Muttern im Motorraum mit Kriechöl behandeln. Bei fortgeschrittenem Rost vor dem Einsprühen erst mit einer kleinen Drahtbürste so viel Rost wie möglich entfernen.


    Je nach Zustand der Gewinde der Doppelsechskantschrauben diese neu besorgen. Die Muttern mit Gummischeibe würde ich ausnahmslos immer neu besorgen, da die Gummischeibe die Bohrung abdichtet und das Gummi nach 30+ Jahren nicht gerade in einem guten Zustand sein wird.



    Doppelsechskantschraube: 191 819 056

    Gibt es bei Classic Parts.

    Die vom Golf 3 sollen übrigens genauso passen.


    Mutter mit Gummischeibe: N90 574 801

    Müsste es bei VW geben, ich habe sie aber bestellt.



    Außerdem sollte man sich für den Gebläsekasten Schaumstoff-Dichtband besorgen, z.B. für Fenster. Ich habe eines mit den Maßen 15 mm Breite und 10 mm Höhe (sehr flexibel) verwendet und es hat überall bestens gepasst.



    Die bei den Wärmetauschern mitgelieferte Dichtung für die Durchführung der Anschlussstutzen durch die Spritzwand ist in der Regel wie ein grobporiger Schwamm. Das entspricht so gar nicht dem Originalteil und dürfte eher nicht Wasserabweisend und auch schlechter in der Schallisolierung sein. Ich habe daher bei Oldtimer-Werk noch die Dichtung 1H0 819 019 bestellt.


    Vergleich zwischen mitgelieferter Dichtung und der Dichtung von Oldtimer-Werk.

    Die Dichtung ist deutlich hochwertiger. Von beiden Seiten beschichtet und feinporig.




    Zurück zu den drei Muttern. Es hat sich bewährt, dass ich bereits vor dem Tag des Wechsels versucht habe, die Muttern zu bewegen. Dabei stellte sich nämlich heraus, dass die oberen beiden sich wochenlanger Röstlöser-Kur sei Dank ziemlich problemlos vom Gewinde drehen lassen werden, ich aber bei der untersten Mutter damit nicht durchkomme (wäre ja zu einfach gewesen^^). Durch den Rost dreht das Gewinde immer mit und man kann von außen bestenfalls mit einer Zange am Zipfel des Bolzens gegenhalten (um das Gewinde nicht komplett kaputt zu machen), was als Gegenkraft nicht ausreicht. Dazu kommt man bei der untersten Mutter nur richtig beschissen dran.


    Also habe ich mit zwei Stück 10 mm Muttern das Gewinde gekontert und war dadurch in der Lage, die rostige Mutter ein paar wenige Gewindegänge zu bewegen. Weiter geht nicht, weil dann die Kontermuttern im Weg sind. Allerdings ist die Mutter dann in einer guten Position, um einen Mutternsprenger anzusetzen. :evil:


    Ergebnis des Mutternsprengers:

    Für diese Mutter habe ich über eine Stunde gebraucht. Das hat wahrlich keinen Spaß gemacht.

    Aber: Damit war das leidige Thema der drei Muttern für den Tag des WT-Wechsels schon mal im Vorfeld entscheidend entschärft. 8)


    Eine andere Lösung wäre beim Ausbau des Gebläsekastens die Mutter einfach mitdrehen zu lassen – dabei dreht sich die Doppelsechskantschraube aus dem Gebläsekasten und man bekommt ihn raus. Zurück bleibt die in der Spritzwand feststeckende Schraube mit Mutter. Allerdings braucht man dann eine zweite Person, die von innen gegenhält, um die Mutter vom Gewinde zu bekommen, oder einfach den Mist mit roher Gewalt abzureißen. Das war bei mir aber mangels zweiter Person keine Option.



    Zu guter Letzt sollte der neue Wärmetauscher von den Öl- und Wachsrückständen auf den Lamellen befreit werden, da ansonsten über Wochen oder länger die warme bis heiße Luft durch diese Rückstände stinken würde, was nun wirklich nicht sein muss.


    Ich habe mich für Fettlöser und warmes Wasser in der Dusche entschieden. ^^


    Da der Fettlöser stark alkalisch ist, wird das Aluminium dadurch etwas stumpfer, verliert ein wenig an Glanz. Wen das stört, der kann auch Bremsenreiniger verwenden.



    Damit war dann alles bereit für den Tag des Wechsels.





    Schritt 3: Der Wechsel


    Auf die einzelnen Schritte werde ich nicht im Detail eingehen, aber woran sich ja bekanntlich die Geister scheiden, ist die Frage, was alles demontiert werden muss oder sollte.


    Ich bin dafür, nur so viel zu demontieren, wie unbedingt nötig.

    Amaturenbrett, Schalttafeleinsatz, KI, Gitter aller Kopfausströmer, Luftkanäle der seitlichen Kopfausströmer – können bei Fahrzeugen ohne Klima entgegen manchen Anleitungen alle problemlos drin bleiben! Wer möchte kann natürlich trotzdem, aber nötig ist es nicht.


    Ich hatte mit den Arbeiten im Innenraum keine Schwierigkeiten. Ist alles gut machbar.

    Ich empfehle, die Schrauben der einzelnen Bauteile z.B. in beschrifteten und verschließbaren Plastiksäckchen zu lagern, damit man am Ende nicht Schrauben übrig hat oder verwechselt.



    Es gibt aber noch einen Fallstrick, der einem begegnen kann. Bei manchen Gebläsekästen passen die heutigen Wärmetauscher scheinbar alle nicht ohne Nachbearbeiten des Kastens rein! Siehe auch das Thema hierzu. Sie gehen bis auf den letzten Zentimeter rein und dann ist Schluss. So auch bei mir.

    Als ich beim Ausbau sah, dass ich einen Kasten von AEG habe, war mir schon klar, dass das kommen würde. Die AEG-Kästen müssen wohl in jedem Fall nachbearbeitet werden. Ich musste allerdings nicht nur diese Kante entfernen, sondern auch in derselben Ecke die Falz nach innen. Das ging aber alles überraschend einfach. Das Plastik ist sehr gutmütig beim Bearbeiten. Ich habe nur eine kleine Handsäge mit 15 cm Allzwecksägeblatt und eine Feile gebraucht. Hat bestimmt keine 10 Minuten gedauert. Der WT ging dann stramm rein.



    Bleibt noch die Übergänge zwischen den Teilen des Gebläsekastens und zum Ansauggitter hin mit neuem Schaumstoffband abzudichten (sind insgesamt 3 Stellen) und die Bedienmechanik z.B. mit MoS2-Öl zu schmieren. Macht in der Tat einen großen Unterschied in der Bedienung.


    Tja, und wer noch nicht hat, der muss wohl oder übel auch die Luftklappen des Gebläsekastens neu bekleben. Ich habe das bereits letzten Herbst ohne Ausbau des Gebläsekastens gemacht (ich berichtete) und blieb somit verschont.



    Fazit: Gar nicht so schlimm gewesen – guter Vorbereitung sei Dank. :]

    Das schwierigste war die rostige Mutter.



    Bald folgt Teil 2 – die Autopsie des alten Wärmetauschers von 1990. Ich habe ihn geöffnet und interessante Sachen gefunden. :pinch:

  • Super Anleitung!


    Ich habe Nissens verbaut. Heizt toll auf voll aber nur auf der Autobahn. Ansonsten finde ich ihn etwas schwach gegenüber des Original Teils.


    Konnte es leider nicht planen da es den originalen damals im Dezember gefetzt hatte.


    Hatte dann noch das Problem mit den Ventilen von der damaligen Rückrufaktion (siehe Service Heft). Hatte die Ventile dummerweise nicht mit rausgeworfen und im Anschluß ging die Heizung dann immer noch nicht.

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