Golf 2 Diesel: Motor einstellen nach Einspritzdüsenwechsel?

  • Hallo zusammen!


    Haben bei meinem Golf 2 1,6 Saugdiesel die Einspritzdüsen gewechseln. Nun ruckelt er beim Stehen oder beim Runterschalten in den 1. Gang, wenn ich den Kaltstartbeschleuniger ganz einschiebe... Das wird mit warmen Motor natürlich besser - aber vor dem Wechsel brauchte ich den KSB wirklich nur beim Losfahren.


    Außerdem meine ich, daß der Spritverbrauch gestiegen und die Höchtleistung gesunken ist - kann aber auch Einbildung sein... Könnte es da einen Zusammenhang geben, also schlecht eingestellter Motor / Höchtgeschwindigkeit / Spritverbrauch?


    Muss / Sollte ich da irgendwas einstellen (lassen)?

    Weiß da jemand was?


    Viele Grüße - Marion

  • Marie29

    Hat das Label von [allgemein] auf [Technik] geändert.
  • Hi CO2Bonze!


    Ja, die richtigen ESD sind drin. Den Dieselfilter gucke ich mir heute mal an - der dürfte jetzt so 10.000km drin sein.


    Ich weiß, daß ich vor Jahren mal in einer Werkstatt war, weil der Wagen nicht so richtig rund lief.

    Der Mechaniker hat irgendwo geschraubt - und dann lief er wieder gut.

    Nun sind generalüberholte von Bugetti drin und er läuft nicht so richtig rund. Daher dachte ich, daß der Mechaniker früher vielleicht irgendwie die Einstellung an die alten ESD angepasst hat, und frage mich, ob ich jetzt bei den neuen ESD die Einstellung prüfen (lassen) muß?


    Oder könnte die Einspritzpumpe selber defekt sein?

  • Das könnte es auch sein, jedoch sind meine Erfahrung bzgl Motor sehr sehr gering, ich könnte dir höchstens

    den Link an den Kopf werfen wenn du es selbst einstellen magst :D


    Den wenn man die ESP umgestellt hat auf die alten ESD, wird es wohl nemmer auf die neuen passen meiner Logik nach, aber das sollen dir die Profis hier beantworten :)


    Alle leitungen zu den Düsen sind dicht und verlieren keinen Sprit? Hast du die neuen Düsen mal abgepresst und den Sprühnebel geprüft wenn es möglich war?


    https://sowirdsgemacht.com/ban…VW-Golf-VW-Jetta.html#!55

  • Vielen Dank für den Link! Na, da werde ich selber wohl besser die Finger von lassen 8| Ich konnte im Netz halt nur nichts finden, was besagt, daß bei einem ESD Wechsel auch die ESP eingestellt werden muß -muß ja vielleicht auch gar nicht... Aber wir haben soviel an dem Wagen gemacht - kann ja auch sein, daß die ESP einfach fratze ist :D Na, vielleicht meldet sich ja noch jemand, der sowas weiß ;)

  • Naja - der Zusammenhang zwischen VESP und ESD ist an sich ganz einfach:

    Die VESP ist auf einen ganz bestimmten Förderbeginn vor OT eingestellt.

    (Wenn Du Deinen Diesel mal richtig "munter" machen willst, stell den Förderbeginn auf 1,0mm vor OT ein.

    Das machen alle TD "klaglos" mit und die thermisch i.d.R. weitaus geringer belasteten Saugdiesel sowieso.)


    Ob Du nun die der VESP nachfolgenden ESD auswechselst oder nicht, "interessiert" die VESP herzlich wenig:

    An der Einstellung ihres Förderbeginns verändert sich dabei rein gar nichts.


    Was sich aber bei der Auswechselung von ESD verändern kann, ist der Verbrennungs-Ablauf.


    Denn es ist ja schließlich ein Unterschied darin zu sehen, ob "abgeschlappte" ESD irgendeinen "Piß-Strahl" in die Wirbelkammer "einbrunzen" oder ob ordentlich eingestellte oder überholte ESD bereits mit der Einspritzung den Diesel "vernebeln".


    Dem entspr. läuft dann auch die nachfolgende Verbrennung ab.

    Mehr oder weniger "begünstigt" halt.


    Prinzipiell ist bei einer Veränderung von ESD zu erwarten, daß sich auch der Verbrennungsablauf verändert.

    Eher kaum ist dabei zu erwarten, daß er sich verschlechtert.


    Womit wir beim "Ruckeln" Deines Motors angelangt sind.

    Ruckeln ist z.B. bei 1,6L-Golf2-Ottomotoren (mit 70PS) völlig normal.

    Wenn man sich da mal den "Klapperatismus" zwischen Haupt- und Neben-Einheit bei den Pierburg-Vergasern näher anschaut, ist das auch nicht weiter verwunderlich.

    Da laufen im Betrieb kaum zu glaubende Zufälligkeiten ab:

    Mal "keucht" sich der Motor bei Kurvenfahrten wieder mühsam hoch oder fällt nach Autobahn-Fahrten einfach nicht mehr auf seine Leerlauf-Drehzahl zurück.

    Macht er erst dann, wenn man ihn abschaltet und erneut startet.


    Ganz anders verhält sich das aber bei Dieselmotoren:

    Drosselt man die Fördermenge von ihnen, reagieren sie dementspr. prompt.

    Sie reagieren aber auch auf Veränderungen ihrer ESD mit verändertem Verbrennungs-Ablauf.


    Du fragtest danach, was evtl. eingestellt werden müßte.

    Mit Sicherheit die VESP nicht.

    Denn die wird nur nach einem Zahnriemen-Wechsel auf einen gewünschten "Soll-Wert" eingestellt .


    Ruckeln ist bei Dieselmotoren völlig abartig.

    Stell Deine Leerlauf-Drehzahl richtig ein/nach.

    Liegt bei ca. 900U/min.


    Grüße

    Und wenn Du es magst, bericht doch bitte davon, wie es weiterging.


    P.S.

    Die Leerlauf-Einstellung kannst Du auch selbst "frei Schnauze" vornehmen.

    Wenn Du die Motorhaube öffnest und auf die VESP schaust, siehst Du den

    "Gashebel", an dem der Gas-Seilzug angehängt ist.


    Der Gashebel kann nur so weit geschwenkt werden, bis er auf (einstellbare)

    Anschlag-Schrauben aufläuft, die Du auch siehst.

    Die vordere Schraube ist der Voll-Last-Anschlag.

    Und die hintere der Leerlauf-Anschlag.


    Dort löst Du die Kontermutter und drehst die Schraube weiter hinein.

    Bis der Leerlauf paßt.

    Nachdem Du die Kontermutter wieder angezogen hast, sollte damit das Ruckelproblem

    erledigt sein.

    D.O.

    Einmal editiert, zuletzt von pogo2fan () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Zitat

    Ich konnte im Netz halt nur nichts finden, was besagt, daß bei einem ESD Wechsel auch die ESP eingestellt werden muß -muß ja vielleicht auch gar nicht...

    Aber wir haben soviel an dem Wagen gemacht - kann ja auch sein, daß die ESP einfach fratze ist :D Na, vielleicht meldet sich ja noch jemand, der sowas weiß

    Wundert mich nicht, daß Du im Netz nichts fandest, daß nach einem ESD-Wechsel auch die

    VESP (neu) eingestellt werden müßte.

    Aus den gen. Gründen braucht man die nicht nachzustellen, weil man sie nur nach einem Zahnriemen-Wechsel auf den gewünschten Förderbeginn vor OT korrigieren muß.


    Der Hintergrund ist dabei der, daß in jedem Motor strenge Zuordnungen existieren müssen, damit er auch ordentlich läuft.

    Ich weiß, das klingt etwas nebulös, ist jedoch im Prinzip auch eine "ganz einfache Kiste".


    Die (wesentlichen) Motorteile Kurbelwelle (KW), Nockenwelle (NW) und VESP sind nur über den Zahnriemen einander so zugeordnet, daß die Verbrennung - wie gewünscht - gut abläuft.


    Der Zahnriemen treibt auch noch (per seiner glatten Seite) die Ölpumpe sowie die Unterdruck-Pumpe (für den Bremskraftverstärker) an.

    Das spielt aber für die Verbrennung alles keine Rolle.

    D.h. diese (unwesentlichen) Motorteile (incl. Wasserpumpe und Lima) müssen auch nicht per Zahn-Teilungen und Zahn-Riemenscheiben exakt in ihren Drehungen zueinander

    laufen.


    Die alles in einem Motor steuernde Welle ist die KW.

    Weil nur durch sie festgelegt ist, wann welcher Kolben auf OT steht.

    Bei der Zündung müssen alle Ventile der Brennkammer geschlossen sein, in der gezündet wird.

    Völlig egal ob es sich um Diesel- oder Ottomotoren handelt.

    Die NW sorgt dafür, daß die Ventile geschlossen sind.


    Und die VESP sorgt dafür, daß so weit vor OT Diesel eingespritzt wird, daß er sich selbst durch die Kompression und die damit verbundene T-Erhöhung in der Brennkammer entzündet.

    Woher auch die Bezeichnung "Selbstzünder" für Dieselmotoren kommt.


    Aus meiner Sicht ist das (mit) einer der größten Vorteile von Dieselmotoren.

    Entweder sie laufen oder sie sind kaputt.

    Wobei viel daherkommen muß, daß ein Dieselmotor "fix und fertig" ist.


    Was Deine Sorgen anbelangt, daß die VESP "hinüber" sein könnte, kann ich Dich vielleicht beruhigen.

    Wie viele km hat denn Dein Saugdiesel drauf?


    Grüße

  • Unterdruckpumpe per Zahnriemen? Wird die nicht per Zahnrad angetrieben vorne in der nähe vom Anlasser am Motor, bei allen Motoren?

    https://www.volkswagen-classic…1990-1992/html5.html#/330


    Oder ist das beim Sauger anders geregelt?


    Bin neugierig und ab und zu Wissensdurstig :)

  • Die Unterdruckpumpe wird anstelle des Zündverteilers eingesetzt und von der Zwischenwelle angetrieben, also per Zahnriemen.

  • "Vorne" ist bei Motoren immer darauf bezogen, wo die erste Brennkammer ist bzw. wo die KW-Riemenscheibe (oder evtl. auch (bei anderen Motoren) Zahnräder) für die Steuerung einer VESP und der NW angeordnet ist/sind.


    Bei den Golf2-Dieselmotoren (egal ob TD oder Saugdiesel) gibt es vorne keine Zahnräder.

    Sondern nur ein einziges (hinten) in welches das Anlasser-Ritzel eingreift.


    Per Zahnriemen-Scheiben werden, von der KW ausgehend , nur die elementar wichtigen Wellen angetrieben.

    Nämlich die NW und die VESP-Welle.

    Weil nur das präzise "Zusammenspiel" dieser drei Wellen maßgeblich dafür ist, daß die Motoren ordentlich laufen.

    Und das kann man nur per Zahnriemen sicherstellen.


    Die Unterdruckpumpe wird anstelle des Zündverteilers eingesetzt und von der Zwischenwelle angetrieben, also per Zahnriemen.


    Ja, die Zwischenwelle treibt die Unterdruckpumpe und die Ölpumpe an.

    Sie wird auch per Zahnriemen angetrieben.

    Aber nicht mit der "gezahnten" Seite von ihm, sondern mit seiner flachen Rückseite.


    Dies einerseits, weil es völlig unwichtig ist, wie präzise die Zwischenwelle zur KW dreht und andererseits, weil die (flache) Riemenscheibe der Zwischenwelle so angeordnet ist,

    daß dadurch der Umschlingungswinkel an der Zahnriemenscheibe der VESP möglichst groß ist.

    Denn an der VESP ist permanent ein hohes Drehmoment erforderlich, damit der Einspritzdruck zuverlässig geliefert werden kann.


    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von pogo2fan () aus folgendem Grund: Hatte Schwierigkeiten mit dem richtigen Zitieren.

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