Hallo,
ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich nicht mehr weiterkomme. Nun hoffe ich auf die Schwarmintelligenz und eure HilfeFahre seit 5 Jahren einen 2er Golf CL Diesel Bj. 86 (JP). Über den Winter habe ich einmal alles neu gemacht:
- Fahrwerk hinten und vorne komplett (Serienfahrwerk Monroe Federn und Meyle Dämpfer)
- Radlager hinten und vorne neu + Nabe
- Bremse komplett (Bremspedal noch original
- Aggregatträger vorne neu (überholtes original VW-Gebrauchtteil)
- Querlenker, Traggelenk (17mm) und alle Lager neu (Febi)
- Lager Hinterachse neu (Lemförder)
- Kupplung inkl Schwungrad neu
- Motor und Getriebe komplett neu abgedichtet
- Antriebswellen neu
- Motorlager komplett neu
Auto fährt aber leider nur so mäßig gut. Spur wurde bei drei unterschiedlichen Werksttstätten eingestellt und weißt perfekte Werte auf. Wenn ich das Lenkrad gerade halte, fährt das Auto auch perfekt gerade. Sobald ich loslasse, dreht sich das Lenkrad nach rechts. Besonders macht sich das beim Lastwechsel bemerkbar. Wenn ich ordentlich Gas gebe, dreht das Auto nach rechts ab.
Heute habe ich auch die Ursache des Problems gefunden - weiß aber nicht was falsch ist. Nach viel rumprobieren und auch mehreren erkenntnislosen Werkstattbesuchen habe ich heute nochmal angefangen zu suchen. Heraus kam: Die linke Antriebswelle ist verspannt eingebaut (und hat auch schon Schaden genommen). Habe sie heute ausgebaut und durch eine neue ersetzt. Dafür habe ich die Traverse am Getriebe abgebaut und den Motor angehoben, damit ich die Welle tauschen kann ohne dass sich die Spur verstellt. Beim Ablassen zeigte sich dann ein verrücktes Bild: Der Motor senkt sich nicht ab, weil die Welle bereits komplett eingefahren ist und die Welle so den Motor trägt. Zwischen Traverse und Getriebelager sind knapp zwei Zentimeter Luft.
Mein größter Fehler bisher: Ich habe bereits alle Altteile entsorgt, weil ich dachte, ich sei mit allem soweit fertig. D.h. ich kann weder die Querlenker, noch die Antriebswelle noch sonstwas mit den original verbauten Teilen vergleichen. Die linke Antriebswelle, so wie sie gerade ist, ist zu lang. M.W.n. gibt es aber keine unterschiedlichen Längen (korrigiert mich ggf. gerne), sondern eben nur die eine. Daher muss an anderer Stelle was falsch sein. Wenn ich die Mutter der rechten Antriebswelle löse/entferne, kann ich die Welle gut 14mm rein und raussschieben. Da funktioniert der Längenausgleich wunderbar und die Welle ist spannungsfrei montiert. Zwischen Karosserie und Zahnriemenabdeckung war gerade noch knapp ein fingerbreit Platz,
Ich kann das Problem gerade kaum mehr eingrenzen, weil ich schon alles 10mal kontrolliert habe und auch schon in drei Werkstätten war, die auch keine Ahnung hatten (Gut, dass sagt nichts über das Problem aus, höchstens ... ;)) Mein Ausschlussverfahren:
- Querlenker können nicht zu kurz sein. M.W.n. gibt es nur die normalen und die Querlenker der Plusachse. Und die haben m.W.n. ein andere Traggelenk. Und ich habe die alten Achsschenkel behalten und mit neuem Radlager/Nabe ausgestattet.
- Radlager: Wenn das falsch wäre, würden m.E.n. die Sicherungsringe nicht passen.
- Motorlager motorseitig: Das ist m.E.n. konstruktionsbedingt unmöglich falsch einzubauen - und es gibt nur eins für alle Motortypen
- Getriebelager: Hier gibt es theoretisch unterschiedliche, aber m.W.n. unterscheiden die sich lediglich hinsichtlich in ihrer Härte und nicht in ihrer Bauhöhe über der Aufnahme. Selbst wenn es falsch wäre, müsste m.E.n. die Antriebswelle passen.
- Antriebswelle: Ich habe keine anderen Längen für den Golf 2 gefunden - und das wäre auch seltsam weil sonst alles Serie an meinem Auto ist...
Motorlager hatte ich schon mehrfach gelöst um den Motor spannungsfrei zu platzieren. Das löst aber das Problem nicht. Dadurch dass ich halt alles neu gemacht habe, ist eingrenzen wirklich schwierig. Habt ihr Ideen wo/wie ich weitermachen kann? Auto steht wieder auf der Hebebühne statt auf der Straße...
Hier noch das Vermessungsprotokoll mit (verspannt) eingebauter Antriebswelle:
Schon jetzt vielen Dank für eure Ideen und Tipps!