Mein bewährtes Rezept (welches ich mir selbst auch erst durch langes Internetstudium zusammengereimt habe) sieht wie folgt aus:
Neukauf eines gebrauchten 2ers -> Ölwechsel mit 5w40 nach VW 502.00 + Filter.
Langsames Einfahren (auch um den Wagen und seine Macken erst einmal kennenzulernen), max Drehzahl 4000 über eine Tankfüllung.
Danach versuchen (bei mir hier auf meiner Insel schwierig), längere Strecken mit rund 4500/min zu fahren. In diesem Bereich ist die Reinigungswirkung am größten. Dieses Intervall ziehe ich bis max 3000 km. Im Letzten Drittel darf der Drehzahlmesser auch bis 5000/min hochgehen.
Bei 3000 km Öl- und Filterwechsel. (Ich benutze übrigens immer 5w40 nach VW 502.00, da sich billigeres Öl einfach nicht lohnt und "besseres" bei unseren Motoren zu sehr in "overkill" ausarten würde). An dieser Stelle habe ich übrigens schon bei drei Fahrzeugen Motorspülungen durchgeführt und keinerlei Nachteile oder gar Ölundichtheiten festgestellt. Das relativ junge Öl war stets pervers-schwarz. Der Motor klang danach regelmäßig auch ein wenig anders. Wichtig erscheint mir stets, daß das verwendete Öl über hochwertige Polymerauffrischer verfügt, welche die Dichtungen elastisch halten. Genau aus diesem Grund würde ich niemals eine Motorreinigung direkt nach einem Neukauf vornehmen, ohne den Dichtungen zuvor eine Kur über 2-3 Monate in einem hochwertigen Öl gegönnt zu haben. Selbstredend werden die anschließend freiliegenden Dichtungsflächen sofort wieder vom neu eingefüllten hochwertigen Öl "gepflegt".
Anschließend wird der Motor über etwa 1000 km im Stile des "italian tuning"(das heißt wirklich so) immer höher gedreht. Die Schritte sind dann 5000-5500-6000-6500(16V)-7000/min. Die höhere Temperatur und die damit einhergehende größere Ausdehnung der Bauteile bewirkt einen Pumpeffekt, wobei die Dichtungen die Polymerauffrischer geradezu in sich aufsaugen.
Nach dann etwa 5000 km erfolgt dann der nächste Wechsel von Öl und Filter.
Bei mir persönlich komme ich übrigens auf keine höhere Laufleistung, da ich bei einer zunehmend geringeren Jahresfahrleistung über eine abnormal hohe Anzahl an Golf 2 GTIs verfüge. Da bei mir die Vermeidung von Standschäden (solche hat es bis dato "Gott sei Dank!" noch nie gegeben) vorrangiges Ziel sein muß, bekommen alle Fahrzeuge immer nur das gute oben beschriebene Öl.
Kann ich also eine Motorspülung empfehlen? Wenn es um die Erlangung einer optimalen Motorleistung geht, dann wohl auf jeden Fall. Da für mich persönlich meine GTIs lediglich eine Frage des "lifestyls" sind und ich mit ihnen letztlich nur gemeinsam altern möchte, werde ich diese Motorspülungen nicht mehr durchführen. "Never change a running system!" Wo das gute Öl die Dichtungen tatsächlich auffrischt, tritt kein Öl aus und wo Schmutz und Ablagerungen den Motor dicht halten, ist es mir genauso recht. Mit der Zeit löst sich der Dreck vielleicht langsam von selbst und wird pö-a-pö mit gutem öl aufgefrischt. Da brauch ich keine Dampfhammermethode, welche eh nur mehr kostet und unnötige Risiken mit sich bringt.
Wer noch Fragen hinsichtlich des Öls für den 2er hat und der Qualität meiner Ausführungen vertraut, dem mögen meine Postings in folgendem Thread dringend ans Herz gelegt sein:
http://www.motor-talk.de/forum/top-carfit-motoroel-10w40-ok-t2614700.html?highlight&page=1
Gruß