AUF KEINEN FALL, NIEMALS und NIE den Drosselklappenansteller mit Öl (z.B. WD40) ansprühen, wenn man Probleme mit dem Vergaser hat.
Auch wenn der Vergaser
meiner Meinung nach das le-*piep* *piep* *piiiiiiiiiiiiiiiiiiiep*, ich die Konstrukteure, deren Ahnen und Nachfahren (mind. 7 Generationen in beide Richtungen) schon oft verflucht habe, und die Probleme natürlich immer dann auftreten, wenn das Wetter mies ist, muß ich trotzdem sagen, daß die Motorsteuerung es noch relativ lange schafft, den Golf mit einem defekten DKA am Laufen zu halten.
Mit einem Sprühstoß Öl, kann man ihm aber den Rest geben!
Sollte die Membran eingerissen sein, wird das Öl in den DKA eingesaugt und setzt sich auf der Schleiffläche des Potentiometers ab.
Danach sind die Widerstandswerte so mies, daß das Steuergerät keine sinnvollen Werte mehr bekommt. Der Motor ist unfahrbar.
Die elektrische Prüfung des DKA kann man durchführen, ohne den Vergaser
abbauen zu müssen.
Die notwendigen Messpunkte findet man auch am Anschluss der Motorsteuerung (Plastikabdeckung abnehmen - am hinteren Ende des Steckers ist ein Metallbügel, der Richtung Lenkrad gedrückt werden muss - dann den Stecker erst hinten rausziehen).
Die komplette Doku zum 2E-E gibt es übrigens bei Pierburg zum Download.
http://www.pierburg-service.de/content2.asp?area=hauptmenue&site=psptknowhowtechinformationen&cls=01
Edit: Direktlink zum pdf http://www.pierburg-service.de…rmationen/4_1_12-33-1.pdf
Steckerbelegung (Blick auf die Kontakte): [Seite mit dem Kabelbaum links] 1.....13 obere Reihe, 14.....25 untere Reihe
Belüftungsventil 3 - 23, 20...70 Ohm
Entlüftungsventil 9 - 23, 20...70 Ohm
Potentiometer Endpunkte 7 - 18, 1,4...2,6 kOhm
Potentiometer Schleifer 7 - 17, <400 Ohm ... <2,4 kOhm, Wert muss sich linear verändern.
Bei der Messung muss man den DKA per Hand eindrücken. Bei intaktem DKA ist das nur schwer möglich.
Lässt sich der DKA nur gegen den Federwiderstand eindrücken, und fährt dann auch wieder aus, ist etwas im Pneumatikteil faul.
Für alle weiterführenden Arbeiten muss der DKA ausgebaut werden.
Das geht leider nur bei ausgebautem Vergaser
. Zumindest muss er dafür vom Vergaserflansch gelöst, und nach vorn angehoben werden.
Bevor man weiterschraubt, sollte die Öffnung mit einem Tuch oder einem Stück Pappe abgedeckt werden.
Der DKA ist mit drei Muttern verschraubt, die nur von unten erreichbar sind (Vergaser
nicht zu weit drehen, sonst läuft Benzin aus).
Zum Testen des Pneumatikteils benötigt man eine Unterdruckpumpe.
Die Schrauben der Magnetventile entsprechen leider keiner DIN (irgendwo um 5,5 – vermutlich zöllig). Daher habe ich ein 5er Werkzeug geweitet.
Zum Entfernen der Dichtungen der Magnetventile kann man sicher auch einen kleinen Nagel, oder eine stabile Nadel verwenden.
Um neue Dichtungen selbst zu fertigen, braucht man ein Stanz- oder Locheisen mit 5mm Innendurchmesser.
Wenn man den Metalldeckel der Membran öffnen muss, und wieder original verschließen möchte, kommt man ums Aufbiegen nicht herum.
Dafür habe ich eine kleine Zange umgearbeitet.
Der erste und einfachster Test des Pneumatikteils ist, den Kolben bis zum Anschlag einzuschieben.
Bei vollständig intaktem DKA gibt es dabei einen Widerstand, bis das Auslassmagnetventil öffnet,
und der Kolben bleibt dauerhaft eingeschoben.
Wenn der Kolben nicht eingeschoben bleibt, kann das sowohl an einem undichten Ventil, als auch an einer beschädigten Membran liegen.
Wiederholt man den Test, und verbindet, nachdem der Kolben eingeschoben ist, die Anschlüsse mit einem Schlauch, sollte der Kolben deutlich langsamer in die Ausgangslage wandern.
Wenn nicht, ist sicher die Membran gerissen.
Theoretisch bleibt der Kolben eingeschoben, wenn die Membran dicht ist. Praktisch befinden sich in den beiden seitlichen Verschlüssen Dichtungen, die inzwischen platt, oder ausgehärtet sind.
Die Verschlüsse sind nur gesteckt. Wenn man vorsichtig eine M4-Schraube eindreht, kann man den Verschluss mit der Schraube rausziehen (nicht hebeln/verkanten!).
Achtung, in der Unterdruckseite sind ein paar Kleinteile (u.a. auch eine Feder).
Die Dichtung ist auch etwas Zölliges, aber in vergleichbarer Größe erhältlich.
Bei intakten Dichtungen und Magnetventilen, bleibt an der Unterdruckseite Unterdruck anliegen, so lange das Ventil keine Spannung bekommt. Die Belüftungsseite hat im Betrieb nie Überdruck anliegen. Zum Testen kann man aber vorsichtig Überdruck anlegen.
Wenn das Potentiometer, oder die Ventile Zuwendung benötigen, muss die Kappe auf der Rückseite geöffnet werden. Das geht mit einem normalen Schraubendreher (keine Sorge, es bricht nichts, wenn man die zugebogenen Blechstreifen hochbiegt). Ich habe nur die oberen und seitlichen Streifen geöffnet.
Das Potentiometer reinigt man am besten mit Kontaktspray und einem Wattestäbchen.
Es geht aber auch mit Alkohol, oder ohne Reinigungsflüssigkeit.
Sollten die Werte trotz Reinigung nicht passen, kann man noch prüfen, ob die Schleifer fest auf der Platte aufliegen. Sollten die Werte trotzdem nicht passen, kann man das Poti nicht mehr reparieren.
Die Magnetventile muss man nicht ablöten, aber die Anschlussbeinchen nach oben biegen.
Die Schrauben erfordern etwas Kreativität bei der Demontage. Daher habe ich sie bei der Montage durch handelsübliche Holzschrauben ersetzt.
Die eigentliche Dichtfläche ist nur in den Metallbecher eingedrückt.
Wenn man sie vorsichtig entfernt, kann man sie reinigen, umdrehen und nochmal verwenden.
Da das Zeug aber schon Jahrzehnte alt ist, und man 1mm Silikonmatten für wenige Euro bekommt, habe ich neue Dichtungen gefertigt.
Um an die eigentliche Membran zu gelangen muß der verpresste Deckel irgendwie geöffnet werden. Aufbiegen ist zwar eine sch##### Arbeit, aber reversibel. Eine Markierung auf Deckel und Gehäuse erleichtert nachher den Zusammenbau.
Ist das Loch klein genug, und die Membran noch nicht porös, kann man es auch mit einem Fahrradflicken versuchen.
Um die Membran austauschen zu können, Muss noch die Pressung innen im Kolben aufgebohrt, und im Kolben ein Gewinde eingebracht werden.
Ich habe mit 3mm vorgebohrt, die Pressung mit 6mm aufgebohrt, und dann ein M4 Gewinde in den Kolben geschnitten.
Beim Zusammenschrauben sollte man die Schraube mit Schraubensicherungslack einbauen, oder zumindest eine Zahnscheibe verwenden.