Leistungs Verlust

Das kann vieles sein. Ich hab das auch schonmal erlebt mit meinem NZ. Ursache war eine gelockerte Minusklemme an der Batterie . Das heißt aber nicht, dass das bei dir die Ursache sein muss. Es ist eine von vielen möglichen Optionen.

Dann hatte ich mal im Winter das Problem, dass er ab und zu nur ganz schlecht Gas annahm und im Leerlauf ganz schrecklich lief. Da war es eine hängende Stauklappe im Luftmengenmesser. Da half leider nur der Tausch des LMM. Das klingt sogar passend zu deiner Beschreibung. Die Stauklappe löst sich wieder, sobald der Luftdurchsatz sich schlagartig ändert.

Zündanlage wäre auch noch zu prüfen.

Ich habe aktuell auch ein Leistungsverlustproblem, das seit dem feuchtkalten Wetterumschwung aufgetreten ist (ich meine mich zu erinnern, dass das letztes Jahr ebenfalls der Fall war) und allerdings erst bei betriebwarmem Motor auftritt. Da ich den Temperaturfühler bereits durchgemessen habe, die Lambdasonde im Sommer keine Probleme gemacht hat, das Problem auch mit einem anderen LMM sowie mit einem andeten STG auftritt, habe ich mittlerweile den Kabelbaum der alten ZE im Verdacht. Gibt es da irgendwo einen Belegungsplan am Stecker des STG bzw. Sollwerte für die jeweiligen Widerstände der Kabel, sodass ich diese mal durchmessen kann? Bei gleichmäßiger Leistungsabfrage macht sich das ganze nur in einem gefühlten erheblichen Drehmomentverlust bei niedrigen bis mittleren Drehzahlen bemerkbar. Unterdruckverstellung des Verteilers funktioniert, keine Falschluft gefunden, Einspritzdüsen haben Sollwiderstandswerte, sind neu abgedichtet und Spritzbild ist sauber, Druckregler scheint auch intakt zu sein (allerdings habe ich kein Manometer für die Einspritzleiste). ZLS öffnet nicht richtig, allerdings war das bislang nie ein Problem, wenn man den Motor beim Kaltstart kurz auf mittlerer Drehzahl hält, schließt aber anschließend vollständig. Nur beim Anfahren im ersten Gang bricht die Leistung stark ein, sodass mit mehr Gas als sonst angefahren werden muss und ich habe grundsätzlich ein kurzes Absacken der Drehzahl bei ruckartigem Gasgeben im Leerlauf.

Vielen Dank für die Hilfe und beste Grüße,

Jonas.

Jo, gibt es. Die Belegung am Steuergerät hat sich zur neuen ZE nicht geändert. Nach meiner Erinnerung ist nur die Steckverbindung für die Einspritzventile im Wasserkasten neben dem Steuergerät ein bisschen abweichend bzw. manche Prüfprozeduren unterscheiden sich geringfügig. Ich hab den Leitfaden da und auch schonmal in einem anderen Thread Ausschnitte davon geteilt. Wenn du mehr als das brauchst, schreib mir gerne eine PN.

Jonas, hast du mal die komplette Zündanlage genau geprüft? Von der Zündspule bis zu (und inklusive) den Zündkerzen. Jedes einzelne Kabel mal der Reihe nach abziehen und die Kontaktflächen sichten. Die Isolierung auf Risse inspizieren. Das alles unbedingt unter gutem Licht machen.

Ich hatte an meinem NZ auch mal Leistungsverlust durch gammelige Zündkabel und abgebrannte Kontakte in der Verteilerkappe. Das äußerte sich damals so, dass beim normalen Anfahren im 1. Gang der Motor manchmal einfach so ausging, als würde man versehentlich im 3. Gang anfahren wollen. Da du schreibst, der Motor habe gefühlt zu wenig Drehmoment, musste ich sofort daran denken.

"Keine Falschluft gefunden" heißt du hast dabei auch an die gesamte Kurbelgehäuseentlüftung gedacht?

Funktioniert die Ansaugluftvorwärmung?

Jaffy1996 , Schelderwald , gibts Neuigkeiten? Habt ihr jeweils den Fehler gefunden?

Grüß dich und danke der Nachfrage.

Ich hatte das Auto im Dezember mit abgelaufenem TÜV und (immer noch nicht lokalisiertem, aber nach Ausschluss aller weiterer Optionen wohl leider auf versteckte Durchrostungen am Scheibenrahmen zurückzuführendem) Wassereinbruch einige Zeit trocken abgestellt, ohne vorher noch die Prüfschritte durchführen zu können.

Letztes Wochenende kam ich im Zuge der HU-Vorbereitungen endlich dazu, mich dem Motorlaufproblem anzunehmen.

Zunächst habe ich alle relevanten Leitungen des Motorkabelbaums mit Fokus auf Temperatursensor, Hallgeber und Lambdasonde durchgemessen (danke an Franzmann für den Verweis auf den Forenthread), ohne Auffälligkeiten bei den Widerständen festzustellen (auch wenn eine Masseleitung trotz guter Werte relativ korrodiert ist, diese werde ich noch frisch machen). Ich schließe aber nicht aus, dass dennoch irgendwo ein versteckter Kabel(teil)bruch vorliegt, der temperatur- und/oder luftfeuchtigkeitsabhängig hohen Widerständen und so verfälschten Sensorwerten führt.

Auffällig fand ich, dass nach den vier Monaten Standzeit die Einspritzleiste komplett leer war. Ich hatte vor dem ersten Start die Entlüftungsschraube (Aluleiste) aufgedreht, um zu prüfen, ob noch Sprit in der Leiste war, musste aber vier Mal mit Zündung vorpumpen, bis Sprit austrat. Somit dürfte auch die Spritleitung bis runter zum Tank leer gewesen sein (ich habe ein Rückschlagventil kurz vor der Einspritzleiste installiert und die Einspritzdüsen vor kurzem neu abgedichtet. Somit kann es eigentlich nur über den Druckregler im Rücklauf und über ein defektes Rückschlagventil an der 3 Bar-Pumpe im Vorlauf zurückgelaufen sein, oder?).

Auf Anraten von ED hatte ich die Zündkabel inklusive der Verbindung Verteiler-Zündspule gewechselt sowie auf eigenen Verdacht auch das TSZ-Schaltgerät getauscht.

Ergebnis: Sprang auf Schlag an und hatte auf der kurzen Testfahrt durchgehend Leistung.

Zwei Tage später allerdings der Rückschlag in Form von Leerlaufsägen und Abmagern bis zum zum Ausgehen (Motor weder ganz kalt noch betriebswarm). Die Lambdasonde gab die ersten Sekunden Sollwerte aus, um dann völlig herumzuspinnen. Blauen Temperatursensor abziehen führte dazu, dass er gar nicht mehr ansprang, Lambdasonde stattdessen abziehen zum butterweichen Leerlauf.

Ich hatte die gleichen Symptome schon mal vor zwei Jahren damals löste ein Lambdasondenwechsel (gebrauchte von Bosch verbaut) das Problem, auch wenn ich schon damals nicht verstanden habe, warum die Lambdaregelung bereits vor Betriebstemperatur aktiv gewesen sein sollte.

Ich bestelle sicherheitshalber mal eine neue und begutachte in der Zwischenzeit die Tage nochmal die leidige KGE (die ich allerdings vor nicht allzulanger Zeit komplett abgesprüht und für dicht befunden hatte). Außerdem verbaue ich mal einen anderen Temperatursensor aus der Sammlung sowie meinen Ersatz LMM.

Sobald die Karre AU-konform läuft und der TÜV erneuert ist, werde ich nochmal systematisch die einzelnen kritischen Komponenten einzeln verbauen (insbesondere nochmal separat die Zündkabel und das TSZ-Schaltgerät) und ausprobieren, welches Bauteil speziell für den Leistungseinbruch verantwortlich ist/war.

Verzeiht die langen Ausführungen, vielleicht fällt ja jemandem ein Logikfehler in meinen Diagnoseschritten auf.

EDIT: @ED, zu deiner Frage bzgl. der Ansaugluftvorwärmung: Die wurde m. W. erst ab der zweiten Jahreshälfte 1988 verbaut, meiner ist aber ein früher 88er. Ich habe sie zwischenzeitlich inklusive des Luftfilterkastens mit Warmluftklappe nachgerüstet, bislang allerdings ohne diese in Form des Ansaugstutzens mit Bimetall und der geänderten Unterdruckschlauchanordnung zu komlplettieren.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,

Jonas

Danke für die Rückmeldung.

Die Lambdaregelung beginnt nicht erst bei Betriebstemperatur, sondern schon früher (ich meine ab 60°C Kühlwassertemperatur, ohne Gewähr). Den Wert dafür liefert der blaue Temperatursensor ans Steuergerät.

KGE prüfen, neue Lambdasonde und anderer blauer Sensor würde ich auch so machen, wobei ich mit der Lambdasonde noch gewartet hätte, denn vielleicht löst sich das Problem anderweitig.

Zitat von Ed von Golf

KGE prüfen, neue Lambdasonde und anderer blauer Sensor würde ich auch so machen, wobei ich mit der Lambdasonde noch gewartet hätte, denn vielleicht löst sich das Problem anderweitig.

Hätte ich auch gesagt. Denn wenn der blaue Sensor falsche Werte liefert und dem Steuergerät z. B. eine Motortemperatur von über 60 °C vorgaukelt, obwohl er noch kälter ist, wird natürlich schon das Lambdasignal berücksichtigt und der Motor läuft bescheiden. Schuld ist aber der blaue Sensor.

Noch eine Frage: Wo genau hast du das (zusätzliche) Rückschlagventil im Vorlauf verbaut? Kannst du mal ein Foto einstellen? Es sitzt ja schon eines am Catchtank und eines an der Hauptpumpe. Ich würde das an deiner Stelle erstmal prüfen und dessen Funktion sicherstellen. Ein zweites Rückschlagventil im Vorlauf ist eigentlich überflüssig und im Zweifel ein zusätzlicher Strömungswiderstand, der die Pumpe belastet. Aber der Benzindruckregler ist natürlich genauso ein Kandidat, über den der Druck flöten gehen kann. Einen gewissen Leckstrom gibt es bei hydraulischen Systemen aber immer, denn die "Abdichtung" ist ja im Prinzip nur eine Metallplatte (Membran), die von einer Feder gegen ein Metallröhrchen (Rücklauf) gedrückt wird. Über einen längeren Zeitraum baut sich der Druck dann langsam ab. Das ist ganz normal.