Der VW-Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder hat Pannen bei der Preisgestaltung für den neuen VW-Golf eingeräumt. Die kostenlose Zugabe einer Klimaanlage soll im September auslaufen.
Die Kritik an dem neuen Modell richte sich aber nicht gegen den Preis in der Grundausstattung, sondern gegen den Preis inklusive verschiedener Sonderausstattungen. "Da haben wir Fehler gemacht. Das werden wir ändern", sagte Pischetsrieder dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Er kündigte an, die kostenlose Zugabe einer Klimaanlage werde im September auslaufen. "Danach werden wir den Kunden neue Ausstattungspakete anbieten."
Der Golf V kostet in der Grundversion etwa 15.200 Euro, kommt aber schon mit wenigen Extras schnell auf rund 20.000 Euro. Weil der Absatz zu Jahresbeginn nur sehr schleppend war, baut VW seit Monaten serienmäßig ohne Aufpreis eine Klimaanlage in jeden Golf V ein, was für den Kunden einen Preisvorteil von 1.200 Euro bedeutet. Laut Pischetsrieder wurden bisher in neun Monaten 300.000 Stück abgesetzt. "Aber natürlich könnten die Verkaufszahlen noch besser sein", sagte er.
Pischetsrieder kündigte an, dass der Konzern trotz des scharfen Sparkurses an dem geplanten Oberklassemodell mit der Bezeichnung C1 festhalten werde. Das Modell soll zwischen Passat und Phaeton angesiedelt sein. Vor der Veröffentlichung der Halbjahresbilanz am Freitag war spekuliert worden, dass das Projekt dem Sparzwang zum Opfer fallen könnte. In den Halbjahreszahlen hatte VW einen deutlichen Gewinneinbruch vermeldet. Der Konzern konnte sich nur mit großen Sparanstrengungen in den schwarzen Zahlen halten.
VW-Händler forderten unterdessen eine neue Verkaufshilfe. Die Klimaanlagen-Aktion müsse "durch eine wirtschaftlich vergleichbare Aktion kompensiert werden", sagte der Geschäftsführer des VW/Audi- Händlerverbandes, Michael Lamlé. Der Golf V habe sich mit der Gratis-Klimaanlage "seinen Markt gemacht". Die Golf-Zahlen lägen zwar unter den Erwartungen, aber "durchaus erfreulich". Vom Golf V hat VW laut Pischetsrieder in neun Monaten rund 300.000 Stück verkauft. In diesem Jahr sollen 600.000 Wagen abgesetzt werden.
(dpa)