Beiträge von FourOfFour

    Das ist eine spannende Frage, die sich mir aber erst in 7 Jahren stellt.

    Jetzt bin ich erstmal froh, dass ich TüV bis 2020 habe.


    Hmmm...


    Ich hab' nicht mal das "E-Kennzeichen" weil ich davon keinen Vorteil hätte.

    Im Gegenteil - Schilder und Ummeldung hätten wieder mal unnötig Geld gekostet.


    Auch Versicherungstechnisch bringt es rein gar nichts.

    Tief versteckt im Tarifdschungel der Mannheimer taucht der Tarif "Elektroauto" auf.

    Kein Bonussystem.

    Nur die übliche Haftpflicht.

    Ein Jahresbeitrag 124


    Mad² hat schon berichtet, dass es auch aus sicht der Steuer nicht sinnvoll ist.

    Elektroautos werden, aus Mangel an Hubraum, nach zulässigem Gesamtgewicht besteuert.

    Der 3er Citystromer mit maximal 1830kg kostet 54€ pro Jahr.


    Wenn es also keine Vergünstigungen wie freies Parken in der Stadt gibt - oder Benutzung von Bus- und Taxi-Spuren, dann bleibt an meinem Wagen auch nach 2025 das ganz normale Blech dran und "E" und "H" können mir gestohlen bleiben.

    Hallo Forum,



    wer hier "Golf 3 -- Sondermodell -- Citystromer" auswählt, der landet bei der Meldung "Hier existiert kein Beitrag".


    Das ist schade und muss sich umgehend ändern, daher nehme ich das jetzt in Angriff.


    Der 3er Citystromer im Überblick:

    Golf 3, gebaut als Kleinserie 1995/96 mit nicht mal 120 Einheiten

    17.5 kW/23 PS

    5-Gang Schaltgetriebe

    96V/160Ah Bleiakku im Auslieferzustand 1995

    96V/180Ah Bleiakku kamen später als Weiterentwicklung auf den Markt


    Die Reichweite damit lag bei 50-60km Sommer wie Winter, weil der Wagen keine Klimaanlage besitzt und eine

    mit Diesel betriebene Eberspächer Standheizung aufweist. Weder Kälte- noch Wärmeerzeugung bedarf der Energie aus der Antriebsbatterie.


    Als Höchstgeschwindigkeit steht Tempo 100 in den Papieren, das ist aber nur auf ebener Strecke und mit vollen Akkus zu erreichen.


    Der Antriebsstrang aus Motor und Umrichter stammt aus dem Hause Siemens,

    Der Motor ist eine flüssig gekühlte, permanent erregte Drehstrom-Synchronmaschine mit Lagegeber.

    Der Umrichter ist ein auf IGBT-Technologie basierender Wandler, der die Batteriespannung in das für den Motor notwendige
    Drehspanunngssystem umsetzt.


    Mittels feldoreintierter Regelung, einem System zur Ansteuerung rotierender Maschinen, erreicht der Antireb das maximale Drehmoment

    bei jeder Drehzahl von null bis zur Nenndrehzahl.

    Rangieren ist damit sehr einfach, mit 13 Sekunden von 0 auf 50km/h ist der Wagen leider trotzdem kein Rennauto.

    Die Kupplung braucht man nur zum Schalten während der Fahrt, Anfahren geht mit eingelegtem Gang nur mit Gas geben.


    Das Laden geht serienmäßig nur über das an Bord befindliche Ladegerät an der 220V-Steckdose; den wirklich leeren Akku vollständig
    laden dauert ca. 6-8 Stunden


    Aus der Kleinserie die weniger als 120 Fahrzeuge hatte, sind nach aktuellen Zahlen der KBA heute in Deutschland noch 38 Fahrzeuge auf der Strasse.
    Es fahren noch ein paar weitere in Europa, einige stehen zur Restauration in Garagen und Scheunen ;) oder verrotten auf irgendwelchen Hinterhöfen ;(. Persönlich weis ich von mindestens 11, davon 6 die das Potential haben, mal wieder auf die Strasse zu kommen.

    Trotzdem - der Citystromer ist vom Aussterben bedroht.


    Aus dem Marketing das für das Fahrzeugs gemacht wurde stammen dieses Übersichtsbild und die technischen Daten:




    Ich fahre meinen Golf 3 Citystromer inzwischen fast 10 Jahre und nutze den Wagen als Alltagsfahrzeug.


    Drei Dinge sind es, die dieses Fahrzeug nach einiger Zeit braucht, um auch den Status "Oldtimer" noch mit Funktion zu erreichen.


    1. Wie hier beschrieben lohnt es sich, die Blei-Akkus durch modernere Zellen zu ersetzt. Je nach Umrüstung erhöht das
      die Reichweite auf über 100km. Moderne Akkus können ein vielfaches der Lebensdauer der Bleiakkus erreichen.
      Mit der Wahl entsprechender Zellen ergibt sich eine Lebensdauer von einer halben Million Kilometer.
      Da die Bleiakkus "nur" 40-50.000km halten sind die teureren Li-Ionen-Akkus trotzdem eine gute Investition, der Einbau
      in den Wagen ist wenig aufwändig und gut selber zu bewältigen.
      Die Zellen, für die ich mich entschieden habe sollten unter europäischem Klima und mit meinem Nutzungsprofil voraussichtlich mehr als 15 Jahre halten. Vier sind jetzt rum und ich kann noch keinen Verlust an Kapazität messen - 20 Jahre Nutzung sind anvisiert.
    2. In der Elektronik sind Stromsensoren zum Einsatz gekommen, die leider über die Jahre unter Feuchtigkeitseinflüssen leiden.
      Das führt zum Ausfall der Regelung an der elektrischen Maschine und damit zum Ausfall des Wagens - allerdings nicht zu Beschädigungen weiterer Bauteile. Der Austausch der Stromsensoren stellt sich als etwas schwieriger dar, denn das Bauelement wird nicht mehr hergestellt.
      Selbst wenn man unbenutzte Ersatzteile findet sind die über 15 Jahre alt und der nächste Fehler ist vorprogrammiert.
      Es gibt Ersatztypen die elektrisch kompatibel sind und sogar die gleichen Stecker mit identischer Pinbelegung aufweisen, diese
      passen aber mechanisch nicht auf die stromführenden Bolzen. Feilen oder abfräsen hilft, ohne mechanische Anpassung am Umrichter
      geht es aber nicht.
    3. Die Leistungshalbleiter im Auto sind eigentlich für die Ewigkeit gemacht, weil sie hoffnungslos überdimensioniert sind.
      Trotzdem sind 20 Jahre auch für diese Komponenten eine Herausforderung und das aus den 1995ern stammende Material hatte bei weitem
      nicht die Qualität, die solche Teile heute aufweisen.
      Leider sterben solche Bauteile häufig sehr spontan und reißen oft benachbarte Teile oder Elemente der Ansteuerschaltung dabei mit in den Tod.
      Präventiv austauschen ist eine recht kostspielige Sache; auf den Ausfall warten und riskieren, dass weitere Teile beschädigt werden ist ein Risiko.
      In meinem Auto war die Umrüstung auf moderne Halbleiter wegen eines Ausfalls nötig. Wahrscheinlich, weil unbemerkt das Kühlwasser zu niedrig stand und die Halbleiter zu Heiß geworden waren - einer von 6 kaputt X(
      Da man alle sechs tauschen sollte kosten alleine die Ersatzteile schnell mal 400€.

    Eine im Vergleich dazu nur unangenehme Kleinigkeit ist das Gebläse der Eberspächer Standheizung, das nach 23 Jahren ebenfalls erste Mucken macht. Das Ersatzteil ist leider unverschämt teuer - wenn man es überhaupt noch bekommet.


    Gerade dieser Tage - September 2018 - bereite ich die Pläne vor, dem Wagen weitere 10 Jahre zu verschaffen.

    Die Karosse ist eben Golf 3 und braucht nach dem nächsten Winter ein bischen Liebe und Pflege.

    Wahrscheinlich nicht so intensiv wie es mad² an seinem 2er Citystromer getrieben hat, allerdings soll der Motorraum neu lackiert werden,
    Achskörper, Aggregateträger und Hinterachse sollen raus zur Entlackung/Entrostung/Beschichtung und erste inzwischen bestehenden Rostkleckse soll der Lackierer im Frühjahr ausmerzen.


    H-Schild - ich komme!


    Gruß - 4of4

    Hallo Mattis,


    zu deinen Möglichkeiten:

    1) Kompressor mit 240 L/min ist zum Strahlen zu wenig, egal ob Sand, Glasperlen oder Graugussgranulat :)
    Das macht nur unglücklich und ohne Kabine rundrum eine mächtige Sauerei - eher nein.


    2) Chemisch entlacken... Und die Rest zur Entsorgung bringen. Geht, dauert aber und macht ebenfalls eine echte Sauerei.


    3) Schleifen mit einem Teller? Ich kenne deine Felgen nicht aber ein Schleifteller kommt bei den meisten Felgen an so wenig Flächen, dass das wohl kein zufriedenstellendes Ergebnis wird.


    Wenn du "Bearbeitung mit der Drahtbürste" im Sinne einer mit moderaten Geschwindigkeit rotierenden, nicht zu harten Bürste einfügst, wäre das eine Lösung die wenig Sauerei macht, einfach, preiswert und zuverlässig ist.

    Eher den Akkuschrauber als die Flex nehmen und eher eine langborstige Messingbürste als eine gedrehte Edelstahlbürste nehmen.

    Also fürs Selbermachen ganz klar: "Schleifen"...


    Gruß - 4of4

    Hallo Golf_II_GL,

    kleine Korrektur: Ich rede von einem 3er E-Golf :)

    Der Citystromer von mad² ist ein 2er - Baujahr 92, aus den Resten der Kleinserie von 85/86 gebaut.

    Meiner ist ein Golf 3, Baujahr 95, in Kleinserie 1995/96 in Kooperation mit Siemens gebaut.


    Nebensächlich.


    Der neue Golf ist - wie jedes mordernere Elektrofahrzeug - mit moderneren Komponenten ausgestattet als meiner - das mag sein.

    Allerdings hat VW mit dem MEB - dem Modularen Elektronik Baukasten - alle Baugruppen auf Basis verfügbarer Halbleiter aufgebaut. Wechselrichter, Ladegerät , DC-Steller fürs Bordnetz - alles aus Regalware zusammengesetzt.

    In meinem Siemens-WR kann man noch einzelne IGBTs tauschen - das geht im 7er Golf nicht mehr.

    Dort ist ein Halbleitermodul drin, das alle sechs Schalter in einem Gehäuse vereint und in Summe weit preiswerter ist als meine 6 einzel-IGBTs.

    So ein Modul tauschen ist genau so wenig Raketenwissenschaft wie der Tausch einer Wasserpumpe - oder eben meiner Einzelschalter. Die Steuerienheit abnehmen ist allerdings eine unschöne Aufgabe weil das Ding so viel Anschlüsse hat, die alle gleichzeitig auszulöten sind. Echt Fummelei.

    So sieht sowas aus:

    Product_image_HybridPACK_2.jpg_472149771.jpg

    24 Pins die raus müssen, leider kann man die vom Bauelement nicht abschneiden weil kein Rankommen ist :cursing:

    Alle gleichzeitig erwärmen ist nicht trivial, dafür gibt es spezielle Auslötwerkzeuge.

    Zum Vergleich:

    Jeder meiner Einzelschalter ist 62mm breit, 120mm lang, 33mm hoch und kann 400A schalten.

    Das Ding da hat eine Grundfläche von 100 x 216 mm², eine Höhe ab Kühlkörper von 17mm und beinhaltet Silizium für 800A.

    An einer 400V-Batterie genug für einen Antrieb mit 150kW.


    Die eigentliche Wartungsarmut die ich meinte geht aber darauf zurück, dass die Verschleißteile fehlen, die eine Inspektion kostspielig machen.

    Da unterscheidet sich der 7er wenig bis gar nicht vom 3er.

    Naja - ausser dass die Hardware nicht so konservativ ausgelegt und damit preiswerter ist.


    Gruß - 4of4


    P.S.: Da der Umrichter im 7er oben auf dem Motor liegt und nicht mehr vor dem Batteriekasten eingepfercht ist, braucht die Front nicht ausgebaut werden um am WR zu arbeiten - es wird also noch leichter als in meinem Wagen, das Ding zu tauschen oder zu reparieren.

    Guten Morgen...


    Was mir in der Diskussion hier ein bisschen fehlt ist neben der reinen Anschaffung - egal ob Neu- oder Gebrauchtwagen - die Betrachtung der Unterhaltskosten.


    Was z.B. kostet ein neuer Golf an Versicherung ?

    Der Tarif den ich für mein E-Auto habe hat zwar kein Bonussystem, dafür fahre ich ab dem ersten Tag für 124€/Jahr versichert duch die Landschaft.


    Mein E-Golf hat auf inzwischen 90.000 km keine nennenswerten Inspektionskosten verursacht, weil alles was an einer Inspektion Geld kostet schlichtweg nicht existiert.

    Gesamte Kosten für regelmäßige Wartung der letzten 10 Jahre ?

    Naja:

    - ein Satz Bremsklötze weil die alten ausgehärtet waren

    - Bremsscheiben vorne wegen Rostbildung pro forma mit getauscht

    - Brems- und Kühlflüssigkeit getauscht

    In Summe komme ich auf unter 300€, dafür gibt es am Benziner nicht mal eine große Inspektion mit allen Filtern, Zündkerzen, Ölen, Zahn- und/oder Keilriemen .


    Letzte Woche ist leider meine 12V-Starterbatterie dahin gewesen. Doof, denn erstens war es wohl meine Schuld, dass die sich zweimal tiefentladen hat und zweitens war die auch grade mal 22 Jahre alt.

    Ersatz aus dem 1€-Shop: 12V/36Ah für 29€. Da die keinen Anlasser starten muss sondern nur das Hauptschütz vom Umrichter reicht das völlig. Oh jeeee... ich sehe schon das Bashing kommen, dass sowas ja nu grad mal gaaar net geht...:evil:


    Jetzt graben diejenigen das Startloch, die wissen, was meine Umrüstung auf Li-Ionen-Akkus gekostet hat...

    Stimmt - das war eine große Investition. Aber der neue Golf hat ja bereits Li-Akkus.

    Die Konsequenz aus meiner Umrüstung ist aber, dass diese Akkus nicht nach weiteren 40.000km sondern erst nach

    ca. 500.000km wieder getauscht werden müssen. Bei meinem Fahrprofil 50 Jahre.

    Uups - die haben allerdings "nur" eine Prognose für eine kalendarische Lebensdauer von 20 Jahren. So'n Mist :cursing:


    Und es werden diejenigen nöhlen, die auf meine Reparatur am Umrichter hinweisen, für die es einen Experten braucht

    - siehe "das kann ja wieder keine Werkstatt Raparieren"...

    Und ja - auch das war nötig und hätte wahrscheinlich in der Werkstatt richtig Geld gekostet denn diese Hardware reparieren braucht Spezialisten und auch leider kostspielige Ersatzteile.


    Nach 22 Jahren... ;)


    Die Rechnung ist also eine recht einfache:

    zu den Investitionskosten für die Anschaffung kommen an meinem Elektroauto pro Jahr und 10.000km für regelmäßige Wartung weniger als 30€ in den Topf.

    Die Kosten für Energie belaufen sich auf weniger als 3.5€/100km, konkurriert also mit weniger als 3L Diesel/100km

    Wer es genau wissen will: 14.2kWh / 100km ab Steckdose mit in meinem Fall 0.225€/kWh gibt 3.195€/100km.

    Dazu kommt die schiere Unmenge an hochwertigem Diesel das ich für die Standheizung brauche - 10 Liter/Jahr.

    Hochwertig, weil ich die Bioadditive nicht als Dieselpest in meinem Auto haben will, schließlich steht das Zeug im Sommer 6-8 Monate im Tank.


    Der Langzeitplan:

    Wenn der Golf nicht noch weitere 20 Jahre durchhält kommt der Akkusatz in den Keller, 2019 soll eine Solaranlage her und dann sieht der Plan vor, in Zukunft ohne Ausgaben für Energie zurecht zu kommen.

    10kW Solaranlage, 18kWh Akku, neues Elektroauto. Selbstversorgungsfaktor 75-80%, Überproduktion trotz Akku ca. 25% und mit dem Erlös aus der Überproduktion die Differenz bezahlen, die ich noch dem Netz entnehmen muss.

    Aber das ist erstmal noch Zukunftsmusik...


    Gruß - 4of4

    Hallo Gof_II_GL,

    das Problem besteht u.a. darin, dass du sowas nicht einfach ätzen kannst.

    Die blauen Striefen sind nicht einfache Metall- sondern Widerstandsbahnen.

    Die sind auf Keramik aufgedampft und dann getrimmt - nix was man "schnell mal eben" ätzen könnte.


    Also lieber flicken :)

    So brauchts auch die restlichen Bauteile nicht erst entfernen. Es wäre ja notwendig zu wissen,

    ob unter den Bauteilen weitere Leitebahnen laufen.


    Aber die Anregung ist gut :)
    Ich habe noch zwei Platinen, die andere Fehler aufweisen und noch die komplette KEramikkarte haben.

    Läßt sich bestimmt so vermessen und aufbauen, dass man Ersatz hätte.


    Meine bevorzugte Hoffnung ist aber, dass das nicht notwendig wird und die Reparatur ein paar Jahre halten wird.


    Gruß - 4of4

    Update...


    endlich die Zeit gefunden, auf der Hauptplatine eine leider gebrochene Baugruppe zu flicken.

    War ein bisschen abenteuerlich, ließ sich aber machen :)

    Auf der Keramik sind Widerstandsbahnen aufgedampft, der Bruch hat hier leider zu Fehlern geführt.

    Der Ersatz mit SMD-Widerständen ist bei weitem nicht so edel, tut aber den erwarteten Dienst:




    den überarbeiteten Umrichter wieder ins Auto zu bauen ist kein Hexenwerk, wenn erstmal die Front

    beiseite geschafft ist:



    Keine öligen Finger 8o


    Auch wenn das noch ein bisschen jämmerlich aussieht lässt sich schon so testen,

    ob alles wieder geht wie gewohnt.


    Alle Kabel dran - Schlüssel rumdrehen, vorsichtig Gas geben - MOTOR LÄUFT!!


    Gang einlegen und die Handbremse ziehen... Experiment wiederholen...

    Motor erzeugt das gewohnte Drehmoment.


    Alles wieder so wie es sein soll - nur eben geringfügig besser als vorher.


    Endlich wieder elektrisch fahren :]


    Gruß - 4of4

    Hallo Matthias,


    oberflächlich betrachtet ist so ein Umrichter nicht gerade Raketenwissenschaft oder Hirnchirurgie.

    Wenn man ausmachen kann, was welche Platine im Groben so tut und wie man mit einem Multimeter

    an elektronischen Bauelementen mißt kommt man schon zimlich weit.


    Mein voller Respekt gebührt hier mad² der sich das für seinen 2er alles autodidaktisch angeeignet hat - ganz großes Kino!


    Beim Ersetzen von vorhandenen Bauteilen gegen nicht identische Typen sollte man dann allerdings genau wissen was man tut.

    Einfach "Mehr ists besser" klappt hier nicht, weil am Ende transiente Ereignisse selbst ein scheinbar höher belastbareres Bauteil zerschießen könnten.


    Ein Beispiel:

    Du ersetzt einen alten Bipolartransistor 100V / 100A gegen einen modernen MOSFET der 200V sperren kann und 200A tragen darf. Beides an 60V betrieben - sieht aus als sollte das klappen

    Ich gehe davon aus, es klappt ggf. nicht - der MOSFET ist um einen Faktor 50 schneller als der alte Bipo und die dadurch entstandene Überspannung beim Abschalten zerbläst das Ding.


    Ich habe beruflich mit IGBTs und Umrischtertechnik von 1kW bis 10MW zu tun und habe gut überlegt, was in meinen

    Golf kommt - übrigens ein 3er ;)

    Diese Woche sollten die noch fehlenden Teile reinkommen und am WE kann ich vielleicht den Einbau und erste Tests vornehmen.


    Oh - und du hast völlig recht:

    Wenn mit dieser Art Leistungshalbleiter was schief geht kann das den gleichen Effekt wie eine kleine Granate haben.

    Sowas kann tatsächlich extrem heftig explodieren wenn z.B. eine Schutzbeschaltung versagt.


    Gruß - 4of4

    Hallo Forum,


    Chip-Tuning gehört wohl zu den Dingen, die man am einfachsten machen kann, wenn man im Auto was verändern will.


    "Chip" ist aber nicht gleich "Chip" und "Chip-Tuning" - gerade im Elektroauto - kann auch völlig andere Dimensionen haben.


    Mein Golf Citystromer lief - in Analogie zum Vierzylinder - nur noch auf drei Töpfen - sozusagen.

    Kein Drehmoment zum Anfahren, ruppiges Laufverhalten, Rasseln wie 'n Sack Nüsse.

    Kurzform - da war was nicht in Ordnung.


    Am Elektroauto ist so ein Verhalten höchst untypisch und es gibt zwei potentielle Fehlerquellen:

    1) Die Regelung des Motors hat einen an der Waffel was häufig eine Ursache in einem Fehler der Strommessung hat

    2) An der Leistungselektronik ist ein Halbleiter defekt oder die Ansteuerbaugruppe hat Schaden genommen.


    Nachdem der Antriebsumrichter aus dem Auto raus ist und im Labor auf dem Messplatz liegt stellt sich raus, dass einer der Leistungshalbleiter

    tatsächlich defekt ist.

    Der eingesetzte IGBT hat Eckdaten 600V / 400A und kommt von Fuji. Bauform ist ein sogenanntes 62mm-Modul. Ein Brocken mit 62mm Breite,

    108mm Länge, 36m Höhe und Schrauben M6 für den Stromanschluss.

    Der Ausbau gestaltet sich allerdings etwas schwierig weil der Umrichter innen extrem wenig Platz aufweist und nicht entwickelt wurde,

    um demontiert zu werden :[


    50 zum Teil ätzend verwinkelt eingebaute Schrauben später sind die Kupferschienen entfernt, die die großen Ströme tragen. Jetzt kann man das defekte Modul rausnehmen.



    Auffällig ist, dass das Wärmeleitmaterial staubtrocken ist und in dieser Form sicher nicht mehr wirklich gut funktioniert.


    Das offenbar silikonhaltige Zeug vom Kühlkörper kratzen und restefrei entfernen ist auch nicht soooo witzig.

    10 Reinigungstücher und etliches an Reinigungsspiritus gehen alleine dafür drauf :cursing:


    Jetzt zum "Tuning"-Teil:

    Das im Umrichter eingesetzte Bauteil stammt aus den frühen 90er Jahren und seither hat sich bei dieser Art Silizium

    ganz schön was getan.

    Die Schalter sind schneller geworden, was die Schaltverluste reduziert und haben kleinere Spannungen bei Stromfluss,

    was die Durchlassverluste minimiert.

    Statt des alten 400A-Bauelementes kommt ein neuer Vertreter rein, der für 600A ausgelegt ist und bis 1200V verträgt:



    Bei so einem Umbau ist es sinnvoll, nicht ein einzelnes Bauelement zu wechseln.

    Wenn eins kaputt ist haben die anderen wahrscheinlich auch schon nicht mehr den besten Zustand

    und nach 20 Jahren in Gebrauch kommen alle sechs raus und neue rein.

    Nachdem der gesamte Kupferkram und die Isolierlagen wieder montiert sind sieht es auch wieder ansehnlich aus.




    Wenn im Motor nun der gleiche Strom fließt wie zuvor, verringern sich die Verluste im Umrichter, das neue Bauelement wird

    weniger warm und rechnerisch kommt man mit der Batterie ein bisschen weiter als vorher.


    Bei 250A die im Auto schonmal fließen können liegt die Spannung am neuen IGBT bei ca. 1,2V was in Vorwärtsrichtung 300W
    Verlustleistung ergibt. Die erscheint immer an mehreren Schaltern, gibt also grob über den Daumen 600W.


    Das alte Bauelement hatte eine Vorwärtsspannung nahe an 2V, bei gleichem Strom also eine Gesamtverlustleistung von etwa 1000W.

    An dem neuen Baustein beträgt ausserdem die Schaltgeschwindigkeit etwa das Vierfache gegenüber dem alten was die Schaltverluste ebenfalls

    auf etwa 25% reduzieren sollte.

    Mit rechnerisch ermittelten Schaltverlusten von ca. 300W statt vorher 1200W ergibt sich eine Einsparung in der Größenordnung von 1.5kW bei Vollgas.

    Das ist nett, denn damit steigt die Reichweite des Fahrzeuges vermutlich um spürbare 8-10 Kilometer.


    Mehr Leistung gibt es in dem Auto nur in homöopathischer Menge.

    Die geringe Differenz an Spannung steht natürlich jetzt dem Motor zur Verfügung. Der Schritt von 96V auf 97V ist aber nicht der Bringer.


    Ist also eher so 'ne Art Öko-Tuning :D


    Gruß - FourOfFour

    Rolf war der Grund, warum ich zu Doppelwobber kam.
    Sein Beitrag zum Elektrogolf White-E.


    Ich hatte etliches getippt aber es klang alles genau so leer
    hohl wie alles, was man in so einer endgültigen Situation sagen
    kann oder zu hören bekommt.


    Daher alles gelöscht und still getrauert, denn nichts was ich in Worte fassen
    könnte lindert den Schmerz und die Tauer der Betroffenen.


    ;(

    Und wieder verdrehst du Aussagen zu deinem Vorteil


    Hätte man wenigstens eine Aussage gemacht, die so belastbar wäre, dass sich ein Verdrehen gelohnt hätte!!
    Und erklären, was verdreht wurde und ggf. wie es hätte richtig sein sollen - Fehlanzeige.
    Hauptsache dem Freak was vorgeworfen. Berechtigt oder nicht?
    Wen kümmerts.


    Genau das was hier passiert ist, ist exemplarisch für so gut wie alle Diskussionen, die ich (und andere aus dem Umfeld) zum Thema Elektromobilität in öffentlichen Foren geführt habe.
    In gut informierten, wissenschaftlich arbeitenden Kreisen sieht es zum Glück anders aus :!:


    Was immer jemand einwirft, der das Thema positiv vertritt, ist sowieso gelogen, verdreht, falsch zitiert, missionarisch, fanatisch
    VEGAN ?( oder sonstwie durch blinden Idealismus geprägt.


    Die Welt sieht nämlich ganz anders aus und der Elektroterrorist hat schlichtweg keine Ahnung wenn er das nicht versteht.


    Der Stammtisch - der weiss es genau!


    Tatsächlich?


    Zweite Rapsernte?
    Darüber - offensichtlich völlig falsch - beschwert sich keiner.


    Anbauflächen in Russland schaffen, das Mühe hat seine eigenen Leute zu versorgen weil die Vegetationsperiode nur 4 Monate lang ist
    (und z.B. Raps von Saat bis Ernte 11 Monate braucht)
    Egal.


    Versorgung mit Biotreibstoff wie Biodiesel oder E85 als glorreiche Alternative einwerfen und da müsse man hinkommen,
    gleichzeitig aber im versteckten Selbstekel untergehen, wenn faktisch klar dargestellt wird, dass das illosorisch ist,
    weil dafür die Anbaufläche nicht mal theoretisch vorhanden ist.


    Algen als Alternativquelle für Biodiesel war eine erste ernst zu nehmende Idee die einer ersten einfachen Abschätzung nach
    wohl doch zu viel Industriefläche benötigt um für Ersatz des notwendigen Treibstoffes zu sorgen.
    Und wer war hinterher der Depp?
    Nicht der, der die Idee ohne Kommentar, Quelle und Schätzung nannte, sondern der Grammatiknazi der die Frechheit besessen hat,
    Googel nach ein bisschen Hintergrund zu fragen weil es im ersten Ansatz interessant klang.


    80-100% bei der Ausbeute von Wasserstoff aus Strom?
    Wo denn? Und vor allem: Wie denn?
    Danach fragt niemand.
    Naja - ausser mir, denn das wäre wirklich interessant wenn es wahr wäre.
    Quellen nachliefern?
    Überbewertet - das muss nur der Ökonerd, denn man selber sieht sich dazu häufig nicht verpflichtet
    (obwohl ich erfreut feststelle, dass zumindest der mit dem knappen Geldbeutel in dieser Hinsicht ein Kompliment verdient hat; er ist die Ausnahmen, die zur Diskussion
    wirklich etwas beigetragen hat. Danke dafür an Low_Budget!)


    Ein V8 der in der Produktion ökologischer sein soll als ein Elektroauto?
    Ganz sicher gut recherchiert und sowas von offensichtlich, dass die Herkunft der Information gar nicht erst genannt werden muss - das ist Allgemeinwissen.
    Die Dust-to-Dust-Studie weist allerdings schon vor 10 Jahren aus, dass die Herstellung eines Toyota Prius weniger belastend ist als die einer großen Amischleuder
    und das obwohl hier beide Technologien drin sind und die Studie auf die Herstellungswerte des Japaners noch die Energie für den Transport in die USA
    aufschlägt und dem Verbrenner - auch ohne Angaben von Gründen - mehr als doppelt so viel Laufleistung zugesteht wie dem Hybrid.


    Die Brennstoffzelle ist die Zukunft?
    Ganz sicher, denn wenngleich es zu wenig Lithium für alle gibt haben wir die Edelmetalle für Wasserstoff-Brennstoffzellen in maßlosem Überfluss.
    Besonders Platin und Iridium :thumbup:
    Inklusive der Infrastruktur für Betankung. Ganz klar - sowas geht über Nacht, während es noch immer ja quasi nirgendwo Strom gibt für eine Lade-Infrastruktur.
    An der Stelle wiederholt sich die Geschichte übrigens:
    Jetzt wo Batteriefahrzeuge den Markt erreichen, kommt die Industrie mal wieder mit der Brennstoffzelle um die Ecke und sogar Dobrinth bandelt mich Chinesen
    zur Verbreitung dieser Technik an. Wieder wird viel Geld in Forschung fließen und wieder wird daraus nichts werden, außer dass die Elektromobilität verzögert wird.
    Das war schon in den 90ern des letzten Jahrhunderts in Kalifornien erfoglreich - warum soll der selbe Trick nicht zweimal funktionieren?
    Das Bild aus der Heute-Show, das Merkel als lobbygelenkte Auspuff-Mutti der Nation zeigt geht mir nich aus dem Kopf und ich drücke Elon Musk um so mehr die Daumen,
    dass Tesla Erfolg hat.


    Über den mehrfach benannten Tatbestand, dass wir in Deutschland jährlich Milliarden von Litern Benzin unwiederbringlich verballern stolpert keiner.
    Kein Aufschrei nach Rückgewinnung oder Recycling.
    Wenn es um Akkus geht wird aber sofort argumentiert, man könne das Lithium nicht recyclen und daher wäre das eine unglaubliche Umweltsünde.
    So sieht denn auch die panische Angst derer aus, die Szenarien mit Solarzellen wegpolemisieren möchten:



    Sicher haben die Elektroautofahrer auch Kenedy ermordet, die Atombombe auf Hiroshima geworfen und den Tsunami in Japan arrangiert.
    Deepwater Horizon? Exxon Waldez?
    Vergessen.
    Dann lieber den Slogan
    BP - We bring the oil to the US-Shore!


    Ein Glück, dass Tiefseebohrungen so sauber, sicher und weit weg sind. Hauptsache Benzin in meinem Tank.


    Allerliebstes Zitat aus einer ähnlichen Diskussion, zur Frage was geschieht, wenn Asiaten und Amis das mit dem E-Auto hinbekommen aber unsere Industrie das verpennt:

    Zitat

    Ist doch super - bleibt mehr Benzin für uns!


    Scheinbar hat "der Deutsche" tatsächlich zu viel Benzin im Blut...


    Gruß - 4of4

    Hallo Kuan,


    herzlich wilkommen in dem, was Octirolf schonmal als echtes "Citystromer-Forum" bezeichnet hat.
    Wenn du es wie mad² machen und den Originalzustand beibehalten willst wird es eine kleine Odyssee werden was die Ersatzteilsuche angeht.
    Es gäbe die Alternative, die Technik aus dem 3er Citystromer einzubauen, da kann dir hier der Kontakt zur entsprechenden Schlüsselperson vermittelt werden.


    Egal welchen Ansatz du verfolgst - ich drück' dir die Daumen :]


    Gruß - 4of4