Golf 2 GL 1.6 PN - Machen statt wegschmeißen! (Schweißarbeiten etc.)

  • Modell
    Golf 2 GL 1.6
    MKB
    PN

    # 1


    Guten Abend Leute,


    Ich habe mir heute überlegt euch auch einmal ein wenig an meiner Reise teilhaben zu lassen. Begonnen hat alles mit einem Golf 2 1.6 PN im Jahre 2018 - Als Student für 900 € gekauft, etliche Stellen verpfuscht, Motor lief nicht, Kupplung war komplett fällig. Aber schon damals konnte ich den TÜV dann überzeugen, den Wagen auf die Straße zu bringen. Natürlich wurden viele Stellen von den Vorbesitzern schon geschweißt (eher gepfuscht) und es kam der Tag an dem ich überlegte, ob ich den Wagen abgeben soll oder einmal die Basis nutze, um mir sämtliche Karosserie Arbeiten selbst beizubringen. Was soll ich sagen - Einige Youtube Videos später und Investitionen in Werkzeug und es konnte los gehen. Klar es wird niemals werden, wie wenn eine Werkstatt Hand anlegt, aber getreu dem Motto "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist."


    Bericht vom letzten Tüv besagte Hinterachslager hinten defekt, Bremsleitung hinten korrodiert, Schweller links und rechts korrodiert, ein paar Löcher, Radläufe hinten links und rechts korrodiert. Na klar irgendjemand hat immer wieder mal Bleche drübergebraten, um zumindestens den nächsten TÜV zu bekommen. Ich wollte es anders machen!


    Anbei ein paar Fotos zur Ausgangslage:






    Also als erstes einige Werkzeuge gekauft, unteranderem die wichtigsten:


    - Schweißgerät Weldinger MEW185 SYN DIG mit Schutzgas, SG2 TI Draht 0,6, passendes Schlauchpaket

    - Argon 4.6 Flasche, 2. Schlauchpaket mit Teflon Seele, CUSI3 Draht 0,8

    - Automatikschweißhelm Weldinger AH700

    - 2x Radgreifer

    - Karosseriesäge, Bandfeile, Stabschleifer, kleiner Winkelschleifer

    - Etliche Kleinteile wie Schleifbänder, Schleifpapiere, Fächerscheiben, CSD-Scheiben, Bürsten etc. pp


    Weiterhin die erste Bestellung getätigt für:

    - EP-Grundierung

    - Füller

    - Farbe

    - Rostumwandler, Hohlraumversiegelung, Unterbodenschutz ...


    Los ging es dann als erstes mit der Hinterachse. Dafür habe ich mir eine wilde Konstruktion gebaut, um die Hinterachse auszubauen und die Hinter Achslager einpressen zu können, die Bremsleitung nachzubiegen und bördeln zu können und die Achse vor dem Einbau mit Brantho Korrux streichen zu können. Aufgrund der Beschränkung auf 6 Dateianhänge und entsprechende Größe dazu weiter im nächsten Post.

    Einmal editiert, zuletzt von Atako ()

  • # 2


    Für die Konstruktion habe ich mir ein paar Reste Stahl hergenommen und Gewinde geschnitten, sodass ich diese mit der Karosse verschrauben konnte, wo normalerweise die Stoßstange sitzt.


    Ich konnte nun also die Hinterachse wunderbar entfernen und weiterhin die Stoßdämpfer gleich mit überholen. Hier waren wie immer die Staubschutzmanschetten defekt. Nachdem die Hinterachse ausgebaut war, habe ich die alten Hinterachslager ausgebaut und schon einmal begonnen, die hinteren Bremsleitungen nachzubauen.


    Nun wurde die Achse komplett geschliffen, mit Rostumwandler behandelt und mit Brantho Korrux gestrichen:



    Zudem kamen die neuen Hinterachslager rein:


    Bei der Gelegenheit habe ich dann gleich die hinteren Radlager mit gemacht, da ich Sie eh noch rumliegen hatte - Aber nie dazu kam, sie einzubauen:



    Ich hatte mir dann zusätzlich noch neue Radbremszylinder hinten besorgt, neue Trommelbremsen, da ich ja eh einmal dabei war. In einem anderen Post hier im Forum hatte ich schon einmal meine Probleme mit den vorderen Bremssätteln erläutert. Hier waren auch die Gummidichtungen um den Bremskolben defekt. Also auch VA einmal neue Bremssättel, neue Bremsbelege und neue Bremsscheiben. Damit war die Bremse so gut wie es aktuell möglich ist überholt. Die Bremsflüssigkeit habe ich dann bei der Gelegenheit noch gewechselt und einmal entlüftet.

  • #3


    Hier sieht man nochmal die Hinterachse wie sie nun für den Einbau wartete:


    Hier sieht man auch nochmal das benannte Gummi vom Bremssattel, war definitiv zu ersetzen:


    Nagut, das waren nun alles Themen mit denen ich mich schon einmal beschäftigt habe. Alles irgendwie nachzulesen, Youtube Videos schauen und dann kriegt man das schon hin. Aber nun habe ich die Flex einfach am Auto angesetzt und den Rost weggeschnitten - Wenn man es das erste mal macht, komisches Gefühl..


    Danke an die Vorbesitzer für solch einen Pfusch :D



    Und es wurde mehr und mehr geschnitten:


  • #4:



    Und immer wieder gab es Überraschungen unter zugeschmierten Stellen, wo ich anfangs nicht damit gerechnet habe, dass dort schon einmal etwas geschweißt wurde.


    So zog es sich über den ganzen Schweller, hier und da Rost oder bereits versuchte Reparaturversuche. Sodass ich irgendwann an dem Punkt war den ganzen Schweller rauszuschneiden und einmal von vorne bis hinten neu zu machen.




    Und nun waren wir am Ende an einem Punkt angekommen, wo es kein Zurück mehr gab und das Auto komplett auseinander gesägt war.

  • #5:


    Ich habe dann angefangen die Stellen am Auto, die nur leicht oberflächig angerostet waren mit der CDS-Scheibe zu säubern, anschließend Rostumwandler aufgetragen und über Nacht trocknen lassen. Am nächsten Tag habe ich dann die Stellen mit rotem Schleifvließ angeschliffen, um danach 2K Epoxidgrundierung auftragen zu können.

    Entsprechende Stellen mit Löchern habe ich rausgeschnitten und neue Bleche eingesetzt:


    Auch Teile des Innenradlaufs mussten weichen und wurden mit einem Reparaturblech teilerneuert:




    Teils ziehte sich mancher Rostbefall bis in den Unterboden, also wurde auch hier entsprechendes eingeschweißt und grundiert.


  • #6:


    Innenradlauf hinten links habe ich die beiden Teilstücke dann eingeschweißt und komplett grundiert. Sofern ich Reparaturbleche genutzt habe wurden diese im Vorfeld mit einem roten Vließ komplett geschliffen. Alle Kanten entgratet und mit 2K Epoxy Grundierung gepinselt oder lackiert.


    Anschließend ging es weiter mit dem Ebay Schweller, grob angepasst und mit Zwingen festgespannt:



    Ich habe noch nicht immer das Weldinger Schweißgerät genutzt, denn es gab noch ein altes Güde Schweißgerät, welches damals für den Golf 2 (2018) angeschafft wurde (Damals für das Einschweißen der Tankaufnahme). Das heißt die gesamte linke Seite habe ich noch mit dem "alten" Gerät gemacht. Später hatte sich dann etwas ergeben, weshalb ich aufgrund der Neugier auf CUSI3 und den vielseitigen Einstellmöglichkeiten vom MEW185 ein weiteres Schweißgerät angeschafft habe.


    Viele der Werkzeuge wurden während der Umsetzung gekauft und die Ergebnisse wurden Stück für Stück besser.

  • #7:


    So ging es dann mit den ersten Schweißarbeiten weiter (Ich habe früher immer anderen Leuten das Schweißen überlassen - Habe mich aber nun dazu überwunden alles selbst zu machen. Damit weiß ich erstens wieviel Arbeit es ist, lerne Stück für Stück dazu. Selbst wenn es beim ersten mal nicht perfekt wird - Vielleicht kommt ja irgendwann nochmal der Golf 2 GTI und entsprechend brauch ich dann vor solchen Arbeiten keine Angst haben.


    Hier habe ich auch gelernt, dass es vermutlich besser gewesen wäre nicht in der Rundung zu schweißen und ggf. das gesamte Radlaufteil einzuschweißen, da ich nun noch einen kleinen Absatz habe, der gespachtelt werden muss.


    Immer wieder habe ich später nicht mehr zugängliche Stellen mit mehreren Schichten Epoxy Grundierung gestrichen und Hohlräume mit Hohlraumversiegelung geflutet.



    Irgendwann war dann auch der Radlauf wieder ganz - Klar noch nicht perfekt, aber auf den Epoxy wird später nach kurzem Anschleifen nochmal gespachtelt. Auf blankem Blech wurde zuvor noch Zinnersatz Spachtel aufgetragen.



  • Gut irgendwann hatte ich die gesamte linke Seite rostfrei, habe alles grundiert, alles hohlraumversiegelt und merkte dann, dass eine Lackierpistole für die Grundierarbeiten auch nicht verkehrt wäre.



    Der Rasen im Garten wurde immer länger, denn die Arbeit hatte es auf jedenfall in sich und ist nicht fix erledigt. Also wurde kurzerhand noch ein Pavillion über das Auto gebaut, damit es in Kombination mit einer Abdeckfolie fürs Auto ohne Türen nicht zu ungewollten Aquarien kommt :D




    Für die Grundierung hatte ich ein bisschen gestöbert und die Iwata AirGunsa Impact Junior AZ4 HTE-S mit 1.2er Düse ist eingezogen.


  • Die Baustelle wurde auf jedenfall immer größer, da man ja das kleine Stück auch ebend noch mit machen kann :D



    Hier und da auch mal wieder ein Loch gefunden, welches auch fix mitgemacht wurde:


    Im Radhaus wurde anschließend alles gesäubert, angeschliffen und mit Silikonentferner behandelt. Danach kam eine satte Schicht Unterbodenschutz:



    Zum Stand heute ist die Fahrerseite komplett grundiert, so ziemlich alles ist glatt - Klar es gibt noch ein paar Unebenheiten, aber die wollte ich dann spachteln, wenn auch die andere Seite komplett gemacht ist. Parat liegt schon ein Schaumstoffklebeband für den Schweller, denn ich würde gerne wie beim original Unterboden Schutz etwa 2/3 Mit Unterbodenschutz lackieren und dann insgesamt alles in L90E wieder lackieren. (Ja - auch das wird noch auf mich zukommen, denn da es Low Budget bleiben soll, wird auch das von mir erledigt).


    Stellen die noch Liebe benötigen sind demnach:


    Die gestrahlte Roststelle hinten am Heck:


    Die Schweißnaht vom Radlauf, die noch nicht 100% perfekt ist:


    Ein paar Stellen am Radlauf hinter der Abdeckung, da werde ich mir dann auch noch ein bisschen die Zeit vertreiben:

  • Hier sieht man einmal den besagten Radgreifer - Fand ich am Ende so entspannt damit zu arbeiten, sodass ich einen zweiten gekauft habe. Soll zwar auch funktionieren, wenn man nur vorne anhebt, allerdings mit Zweien auf jedenfall sicherer Stand und entspanntes Arbeiten :)



    So - Demnach kurzer Cut auf der Fahrerseite, weiter ging es mit Bestandaufnahme auf der Beifahrer Seite. Hier gab es auch böse Überraschungen. Etliche Bleche einfach wieder drüber gesetzt. Dazu gleich mehr.


    Auf jedenfall kam jetzt für die andere Seite das neue Schweißgerät :)



    Und der zweite Radgreifer (Das aufgesetzte Reparaturblech am hinteren Radlauf lässt sich auch schon gut sehen, nachdem die Kunstoffabdeckung weichen musste):



    Die Stelle hinten am Radlauf schlimmer als auf der Fahrerseite. Schlimm auf jedenfall, dass man hier schon versucht hat sich mit einem Reparaturradlauf weiterzuhelfen. Aber natürlich nur oben drauf geschweißt und schön mit der Kunstoffabdeckung vertuscht ..


    Innen wurde auch schon Hand angelegt. Mir war also bewusst, einige Bleche werden weichen - Vorallem wieder Innenradlauf, Außenradlauf, Schweller und die schönen Flicken der Vorbesitzer.



    Immer mehr wurde rausgetrennt und es wurde sichtbar, dass sich diesmal auch mehr Arbeit hinter den Außenblechen ergeben wird. Der Tank musste also weichen.


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