Verbrenner: Verbot Neuzulassungen ab 2035

  • Natürlich funktioniert Elektromobilität bei vielen Menschen. Ich habe kürzlich sogar einen Blog gelesen, wo jemand mit einem Tesla samt Wohnwagen in den Urlaub gefahren ist. Wenn ich mir den Mehrverbrauch eines Verbrenners beim Betrieb mit Wohnwagen anschaue, wundert mich zwar, dass das mit dem Tesla geht, aber hey, warum nicht? Ich selber könnte vermutlich auch 99% meiner Fahrten mit einem E-Auto durchführen. Für das restliche Prozent ließen sich vermutlich auch Lösungen finden. Diese Situation haben aber leider nicht alle. Ich habe einen Stellplatz, wo ich laden könnte. Die meisten Menschen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis haben diese Möglichkeit aber leider nicht.

    Unabhängig davon ist ein E-Auto alles andere als sauber, solange es z.B. mit Braunkohlestrom geladen wird. Und wie bereits gesagt wurde, ist eine alleinige Stromversorgung mit PV und Windkraft nicht realisierbar. Dazu kommt gerade in letzter Zeit noch der erhöhte Energiebedarf durch die Installation von Wärmepumpen. Ein Bekannter arbeitet bei einem städtischen Energieversorger. Nach seiner Aussage funktioniert das ganze aktuell deshalb noch, weil in den letzten Jahrzehnten der Stromverbrauch massiv gesenkt werden konnte, die Leitungen aber immer noch so dimensioniert sind, wie vor 30 Jahren. Ansonsten gäbe es mittlerweile schon viele regionale Netzausfälle.


    Was mir bei der Diskussion um E-Autos bzw. Energiewende allgemein immer wieder auffällt, dass hierzulande nur auf Verbote gesetzt wird. Verbot von Verbrennern in ein paar Jahren. Verbot eine (größere) Solaranlage selber anzuschließen. Es fehlt aber an Anreizen, so etwas von selber anzustoßen. Wie viele Bundesländer gewähren einen Zuschuss auf Balkonkraftwerke? Oder für E-Bikes? Und wenn dann doch mal etwas gefördert wird, wie z.B. in einigen Kommunen E-Bikes, dann muss es ein teures Lastenrad sein. Natürlich auch nur neu, gebraucht wäre ja u.U. sogar nachhaltig. Sorry, aber ich will kein Fahrrad für 6000 Euro kaufen. Auch nicht, wenn ich ein Viertel des Preises bezuschusst bekäme.


    Und über Alternativen wird kaum geredet. Autogas sorgt bei einem Ottomotor für deutlich geringeren Schadstoffausstoß, ist aber schon immer nur eine Randerscheinung. Hier wählte man stattdessen den deutschen Sonderweg der Erdgasautos. Damit kann man aber auch wieder nur schlecht ins europäische Ausland fahren, weil unsere Nachbarländer allesamt seit Jahrzehnten auf Autogas setzen und es dort kaum Erdgastankstellen gibt.


    Was ist mit anderen Antriebskonzepten? Warum wird die Forschung von Wasserstoffautos nicht stärker vorangetrieben? Damit könnten u.U. sogar bestehende Motoren umgerüstet werden. Damit verkauft man aber natürlich keine neuen Autos....


    Mir persönlich wäre der ganze Zirkus auch eigentlich egal. Wenn es denn ein E-Auto mit brauchbarer Reichweite zu einem ähnlichen Preis wie einen Verbrenner geben würde und dieses Ding dann tatsächlich auch ein Auto wäre und kein fahrendes Raumschiff mit riesigen Touchscreens und lauter Assistenten. Ein einfaches Auto mit realistischen 2-300km Reichweite. Mehr will ich doch gar nicht. Der Verzicht auf die ganze Komfortelektronik würde vermutlich auch gehörig den Preis drücken. Aber sowas scheint es nicht zu geben. Erst wieder das andere Extrem neben einem Tesla: Sowas wie der Microlino (eine Art Neuauflage der BMW Isetta, nur elektrisch) erinnert wieder zu sehr an die E-Autos der 90er, die bestenfalls als wettergeschützte Gehhilfen durchgehen. Das Ding kostet aber trotzdem 15.000 Euro und dafür erhält man einfach zu wenig Gegenwert. Nebenbei bemerkt ist der großartig angekündigte Verkauf in Deutschland auch nach mehreren Jahren Verspätung immer noch nicht gestartet.


    Das was mich an dem Aus für Verbrenner allerdings tatsächlich beunruhigt ist mein Hobby. Wie lange wird es nach 2035 noch Tankstellen geben? Erstmal werden viele Kunden noch schnell einen Verbrenner kaufen, der typische deutsche tickt halt so. Da der typische Konsument aber auch so tickt, dass er alle paar Jahre was neues haben will, wird relativ schnell ein Tankstellen-Sterben einsetzen. Wo tanke ich dann meine 2er? Das ist tatsächlich für mich ein Punkt, der mir Sorgen bereitet. Denn ein Umbau auf Elektroantrieb ist extrem teuer (wird ja auch wie alles andere nicht gefördert...) und zerstört außerdem die Authentizität des Oldies.

    Also bleibt für mich nur als Option, mich mit dem Thema Auswanderung zu beschäftigen, was aber schwierig ist, wenn man Familie und Freunde in Deutschland hat. Oder 2025 das Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen und darauf hoffen, dass noch was verhindert werden kann. Das ist aber vermutlich ein frommer Wunsch.....

  • Infrastruktur kann man aufbauen, man muss es nur wollen.

    Genau das will unsere Regierung aber nicht, wenn sie AKWs abschaltet, obwohl offensichtlich ist, dass wir durch die geplante Elektrifizierung von immer mehr Prozessen in zehn Jahren geschätzt dreimal soviel Energie benötigen werden wie heute.

    Zur Infrastruktur wird dann auch der verpflichtende Einbau von Smartmetern gehören, die den Strom zuteilen werden. Auch Besitzer einer PV-Anlage werden dann nicht mehr "autark" sein, wenn die Kapazität für die Netzstabilität benötigt wird. Zwangsabschaltungen und Rationierung werden dann für eine weitere Deindustrialisierung sorgen. Wenn ganz Europa auf fossile Brennstoffe verzichten wird, wird das nicht zu einer globalen Reduzierung des Verbrauchs führen. Es wird dazu führen, dass diese Ressourcen dann eben in anderen Ländern verbraucht werden, während in Europa ein Wohlstandsverlust sondergleichen eintreten wird.

  • Elektrisch werden wir sowieso nicht alle fahren können, da die Rohstoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden sind.

    Hier rummeckern und rumheulen bring nichts.

    Wir müssen alle auf die Strasse. Alleine ist das nicht zu schaffen.

    Wieso das denn? Es ist doch noch genügend Braunkohle in Deutschland vorhanden, damit durch dessen Verstromung die ganzen E-Autos geladen werden können.... das Thema seltene Erden mal außen vor, dafür wird sich auch noch ein Ersatz finden lassen.


    Woher der Strom aus der Steckdose kommt, machen sich die meisten E-Auto Besitzer doch gar keine Gedanken, Hauptsache sie haben eine ruhiges Gewissen "was getan zu haben"

  • Woher der Strom aus der Steckdose kommt, machen sich die meisten E-Auto Besitzer doch gar keine Gedanken, Hauptsache sie haben eine ruhiges Gewissen "was getan zu haben"

    Diese Meinung ist doch Polemik.


    Auch wenn im Winter Kohle verstromt wird für ein Auto ist die Bilanz, ermittelt über das ganze Jahr, unter dem Strich besser als ein Verbrenner der 365 Tage mit Sprit aus dem Nigerdelta.


    Für den Treibstoff rechtfertigt sich niemand. Schaut euch mal die Google Earth Bilder an. Die sind nicht ohne Grund so unscharf. Der ach so „perfekte“ Sprit wird da über absolut unwürdige Art und Weise aus der Erde geholt und hat das gesamte Land verseucht.


    Mir braucht da keiner kommen mit „ach das e_Auto…“. Selbstreflektion tut da gut…

  • Was ist mit anderen Antriebskonzepten? Warum wird die Forschung von Wasserstoffautos nicht stärker vorangetrieben? Damit könnten u.U. sogar bestehende Motoren umgerüstet werden

    Wenn man Wasserstoff produzieren kann dann kann man auch direkt den nächsten Schritt gehen und 100% auf e-fuels setzen, hier benötigt man dann weder neue Infrastruktur noch neue Antriebskonzepte. Man muss für Wasserstoff viel Energie aufbringen, das geht nur mit Atomkraft oder in Ländern mit viel Sonne. Die Investition lohnt aber nicht weil es zuwenige Fahrzeuge gibt > Henne/Ei Problem. Daher direkt auf e-fuels setzen und Wasserstoff als Abfallprodukt zu haben wäre der bessere Weg.



    Wenn es denn ein E-Auto mit brauchbarer Reichweite zu einem ähnlichen Preis wie einen Verbrenner geben würde und dieses Ding dann tatsächlich auch ein Auto wäre und kein fahrendes Raumschiff mit riesigen Touchscreens und lauter Assistenten.

    Wird es nicht mehr geben da die Gesetze leider explizit sind.


    Ausnahmen sind nur deine angesprochenen überdachten Gehhilfen. Sowas wie ein Twizzy, Rocks & co. ohne Heizung, ohne ordentliche Dämmung, ohne jeden Assistenten, sogar ohne Airbag. Fährt dann stolze 45km/h und 100km weit.

    Keine Ahnung wer in der Regierung so viel Lack gesoffen hat dass er der Meinung war sowas zu genehmigen sei eine gute Idee... Genauso ein Quatsch wie mit den Anhängern die eine Achse haben müssen aber 2 Achsen zählen als eine wenn sie max. 50cm auseinander sind, genauso zählen 4-Rädrige Fahrzeuge als 3-Räder wenn 2 Räder max. 30cm auseinander sind. Es lebe die deutsche Bürokratie.

  • Dieses ganze Gerede um den drohenden Blackout und die pöhsen pöhsen Windräder ist reine Panikmache. Die Regeln des Strommarktes führen zu der Absurdität, dass die europäischen Strombetreiber munter billig Strom an der Börse kaufen, ohne dass die Physik (sprich die Netzkapazität) dabei berücksichtigt wird. Den müssen wir dann wieder teuer im Ausland (z. B. in der Schweiz) einkaufen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Das geht alles zu Lasten der deutschen Stromkunden. Die drei Atommeiler, die aktuell noch laufen, werden netto im Prinzip nur für den Stromexport betrieben. Das mit der drohenden Netzinstabilität ist also ein hausgemachtes Problem.

  • Dieses ganze Gerede um den drohenden Blackout und die pöhsen pöhsen Windräder ist reine Panikmache.

    Dass Windräder die Gegend verschandeln ist eine Tatsache. Fahr mal auf der Autobahn an Paderborn vorbei, dann siehst du einen Vorgeschmack auf den Horror der uns erwartet. Grade in der Nacht wenn alle Windräder bedrohlich rot in die Nacht leuchten wie die Augen von tausend lauernden Monstern.

    Es ist schon absurd die Natur so zu vernichten um sie angeblich zu retten. Dazu kommt das Problem mit der begrenzten Lebensdauer, dem Recycling, fehlenden Ressourcen für den Bau, Vernichtung der Tierwelt in diesem Bereich, Probleme mit Infraschall für Anwohner usw.

    Nein, Windkraft auf dem Land ist keine Option.

    Und da ist noch nichtmal das Problem beleuchtet das entsteht wenn es Windstill ist ;)

    Einzig sinnvolle Lösung: Offshore Windpark und direkt vor Ort Wasserstoff bzw. e-fuels produzieren.


    Von selbst droht Deutschland bzw. Europa auch kein Blackout, dieses Problem wird dann kommen wenn AKW und Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden sollen. Und da der Kohleausstieg von oben festgelegt wurde wird es darauf hinauslaufen.

  • Hey, das sind ja hier richtig heiße Diskussionen :P


    Ich hoffe NUR das unser H Kennzeichen nicht irgendwann gekippt wird =O


    Wir fahren ja auch noch eine ZOE mit kleinstem Akku.


    Elektro Audo schön und gut, NUR ist das immer noch zu umständlich mit der ganzen Kabellage, die E-Audos müssen automatisch beim Parken andocken und/ oder gar Induktiv beim halten/ parken geladen werden.

    Die Skandinavier haben das alles besser gehandhabt und sind dadurch viel weiter, wir sind ja noch nicht mal in der Lage eine deutsche Batteriefabrik auf die Beine zu stellen.


    Sonnen- und Windenergie wird auch auf Dauer in D nichts, bleibt also nur wieder Atom oder fossile Energie oder gar der momentane schwachsinnige Import von Atomstrom durch angrenzende EU Nachbarländer.


    Fakt ist,  Individualmobilität immer teurer und der Familienausflug / -Urlaub etc. wird so langsam aussterben bzw. nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich sein.


    Gruß

    Rabbit D

    3 Mal editiert, zuletzt von Rabbit D ()

  • Ich hoffe NUR das unser H Kennzeichen nicht irgendwann gekippt wird =O

    Das hoffe ich allerdings auch.



    NUR ist das immer noch zu umständlich mit der ganzen Kabellage,

    Naja, wenn ich da alle paar Tage vor der Fahrt zur Arbeit den Stecker ziehe, weil ich über Nacht geladen habe, werde ich das wohl überleben. Vorteil wäre (auch wenn es energetischer Irrsin wäre) wiederum, dass aufgrund des Kabels Netzstrom im Auto liegt und man eventuell im Winter einen kleinen Heizlüfter damit betreiben kann. Denn ehrlich gesagt, würde ich lieber vor der Fahrt einen Stecker aus dem E-Auto ziehen, als den Verbrenner frei zu kratzen. 8o



    Fakt ist, Individualmobilität immer teurer und der Familienausflug / -urlaub etc. wird so langsam aussterben bzw. nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich sein..

    Das glaube ich gar nicht mal. Angebot und Nachfrage. Die Bahn hat ihre Autozüge mangels Nachfrage aufgegeben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sowas bei einer vernünftigen Preisgestaltung für E-Auto-Fahrer die individuell in den Urlaub reisen wollen wieder interessant wird. Theoretisch könnte man sogar noch die Möglichkeit des Aufladens während der Fahrt anbieten. Denn ich glaube, dass selbst das Laden eines ganzen Zuges von E-Autos immer noch weniger Strom benötigt als die Lok vorne dran. ^^



    Nachtrag:

    Hey, das wird ja hier richtig heiße Diskussionen :P

    Verglichen mit vielen bisherigen Diskussionen über Elektomobilität hier im Forum finde ich diesen Tread noch erstaunlich sachlich. :D

  • dass aufgrund des Kabels Netzstrom im Auto liegt und man eventuell im Winter einen kleinen Heizlüfter damit betreiben kann. Denn ehrlich gesagt, würde ich lieber vor der Fahrt einen Stecker aus dem E-Auto ziehen, als den Verbrenner frei zu kratzen.

    Welches alte E Audo hast Du denn ?


    Man kann doch bei jedem E Audo die Heizung programmieren, per FB oder Handy App einschalten.


    OT:

    Apropos Heizlüfter, in einem anderen Forum habe ich mal den Tipp gegeben, das ich mit dem Heizlüfter den Bereich unter dem Teppich ( Wischwasserschlauch war abgegangen ) im Winter trocken bekommen habe. Der der das nach gemacht hat, hat dabei sein Innenraum mit dem Heizlüfter abgefackelt _patsch

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass sowas bei einer vernünftigen Preisgestaltung für E-Auto-Fahrer die individuell in den Urlaub reisen wollen wieder interessant wird. Theoretisch könnte man sogar noch die Möglichkeit des Aufladens während der Fahrt anbieten.

    Also z.B. bei Fähren will man die E Audos in spezielle Bereiche mit brandgeschützen Räumen weg sperren, damit im Falle eines Brandes nicht das ganze Schiff brennt. Bei der Bahn könnte es einen ähnlichen Stress geben.


    Gruß


    Rabbit D

  • Wieso das denn? Es ist doch noch genügend Braunkohle in Deutschland vorhanden, damit durch dessen Verstromung die ganzen E-Autos geladen werden können.... das Thema seltene Erden mal außen vor, dafür wird sich auch noch ein Ersatz finden lassen.


    Woher der Strom aus der Steckdose kommt, machen sich die meisten E-Auto Besitzer doch gar keine Gedanken, Hauptsache sie haben eine ruhiges Gewissen "was getan zu haben"

    Darum geht es nicht mit den Rohstoffen, sonder für die Herstellung der Akkus.

    Made in Germany 1969 ^^

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