Hobbyfotografen hier? Frage zu Bildqualität bei DSLR vs. Smartphone

  • Vielleicht tummeln sich hier ja auch eine handvoll Hobbyfotografen, die mit etwas mehr Equipment unterwegs sind als einem Smartphone.


    Am letzten Samstag habe ich an der von Dierk organisierten Edersee-Tour der G2FNH teilgenommen und dafür extra meine "richtige" Kamera im Gepäck gehabt. Dabei handelt es sich um eine etwa 6 Jahre alte Pentax K50 Spiegelreflex mit 16MP. Außerdem hatte ich natürlich mein Handy (Google Pixel 5 mit 12MP-Kamera) dabei, mit dem ich auch den ein oder anderen Schnappschuss gemacht habe, wenn die Kamera z.B. gerade noch im Kofferraum lag.


    Beim Sortieren der Bilder habe ich jetzt leider gemerkt, dass die Fotos der Spiegelreflex deutlich schlechter sind als die meines Handys. :huh:
    Und damit meine ich nicht etwa ein zu dunkles oder zu helles Bild. Das könnte ich problemlos korrigieren, da die Pentax alle Fotos zusätzlich auch als DNG-Datei speichert, nicht nur als JPG. Das Problem ist eher, dass die Bilder körnig wirken, wie alte Aufnahmen aus den 90ern. |(

    Hat sowas schon mal jemand beobachtet? Liegt es schlichtweg an der Entwicklung (6 Jahre Unterschied, alte Einsteiger-DSLR gegen aktuelles Mittelklasse-Smartphone) oder würdet ihr einen Defekt an der Kamera vermuten?


    Hier mal ein direkter Vergleich. Zwar sind die Lichtverhältnisse beim zweiten Bild anders, der Unterschied ist aber auch af anderen Fotos mit ähnlichen Lichtverhältnissen so zu sehen. Da habe ich allerdings nicht mit beiden Kameras das annähernd selbe Motiv fotografiert.


    Mit dem Handy:


    Mit der DSLR:

  • Mahlzeit Matthias!


    Genau mein Gebiet - ich fotografiere seit ca. 6 Jahren hobbymäßig und ab und zu mal um mein Azubigehalt aufzubessern.

    Gibt natürlich viele Einflüsse was die Bildqualität angeht: Einstellungen, Objektiv, Lichtverhältnisse etc.

    Du hast ja die Bilder komprimiert, daher kann ich nicht sehen was für Einstellungen du bei der Pentax benutzt hast.


    Wenn die Blende weit offen ist (f/5.6 zum Beispiel) sind die Bilder weicher, als wenn du die Blende etwas schließt (f/8).

    Außerdem gibt der ISO Wert die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher - desto empfindlicher - desto mehr Körnung hast du im Foto.

    In der Regel benutze ich 100 - 400. Wenn es dunkler ist, benutze ich ein Stativ oder verringere die Verschlusszeit der Kamera.

    Es gibt eine gute Grafik, die alles erklärt. Dafür muss man die Kamera natürlich auf den (M)anuellen Modus stellen.


    Auch wenn die Pentax 6 Jahre alt ist, kann man damit gute Bilder machen. Die Sony a6000 die ich bis letztes Jahr benutzt habe ist 2014 auf dem Markt gekommen.

    Objektive spielen auch eine gewisse Rolle, daher lohnt es sich Geld da rein zu stecken.


    Die Fotos auf meiner Website sind natürlich bearbeitet, daher kann man da die Schärfe nicht vergleichen.


    Zu dem Pixel: heutzutage benutzen die Handys vieler Arten von Algorithmen, die die Bilder aufwerten.

    Das iPhone benutzt zum Beispiel "Deep Fusion", dort werden mehrere Fotos aufgenommen und zusammengerechnet. Die Stellen, welche Detailreich sind (wie Haare oder Fasern) sind schärfer und Rauschen weniger.

    Google hat für die Pixel-Reihe auch etwas ähnliches entwickelt. Jedoch gibt's natürlich Vor- und Nachteile der ganzen Geschichte.


    Bilder von DSLR / DSLM kann man zuschneiden und man verliert wenig an Details. Zoom mal in ein Foto deines Handys rein - normalerweise verschwinden die Details ab einem gewissen Punkt. Dafür sind die Bilder nicht am Rauschen.

    Das Gegenteil passiert bei RAW-Fotos (DNG, ARW etc.).


    Das Thema würde natürlich jetzt den Rahmen sprengen, aber falls du Fragen hast, kannst du die ja gerne stellen!

  • Danke für deine sehr ausführliche Antwort. Gerade die Tabelle hilft mir extrem, mein Wissen wieder aufzufrischen. Ich habe zwar in der Ausbildung (analoge) Fotografie gelernt, aber das ist jetzt auch schon über 15 Jahre her. Und nach der Ausbildung habe ich das Wissen nie wieder gebraucht, da bei der Arbeit nur Kompaktkameras verwendet wurden...


    Aber manchmal kann die Lösung auch sehr einfach sein. Anhand deiner Antwort bin ich zuerst die hinterlegten Bildinformationen meiner Bilder durchgegangen. Alles ok, aber der ISO-Wert war viel zu hoch. Kamera eingeschaltet, und siehe da, der minimale Wert war auf 6400 eingestellt. _patsch

    Das ist demnach natürlich auch der Wert, den alle Bilder haben.


    Meine Frau meinte gerade, sie habe vor ein paar Wochen mit der Kamera einen Igel im Garten fotografiert. Danach hat weder sie noch ich den ISO-Wert wieder auf ein normales Maß eingestellt..... ?(

  • Hätte mich echt gewundert, wenn die Pentax so schlecht abgelichtet hätte..

    Zum Glück habt ihr ja den Fehler gefunden, hoffe die nächsten Bilder werden besser! :]

  • Meine Canon Spiegelreflex ist 12 Jahre alt und macht immer noch gute Bilder wenn man nicht einfach nur aufs Objekt hält und abdrückt. Wenn man das macht wirds unscharf und auch sonst nicht grade ansehlich. Ist halt Oldschool aber immer noch gut.

    Moderne Kameras und insbesondere Handys haben seit ein paar Jahren extrem viel AI an Bord und nehmen dem Nutzer praktisch alles ab.

  • Meine Canon Spiegelreflex ist 12 Jahre alt und macht immer noch gute Bilder wenn man nicht einfach nur aufs Objekt hält und abdrückt. Wenn man das macht wirds unscharf und auch sonst nicht grade ansehlich. Ist halt Oldschool aber immer noch gut.

    Moderne Kameras und insbesondere Handys haben seit ein paar Jahren extrem viel AI an Bord und nehmen dem Nutzer praktisch alles ab.

    Alter spielt normalerweise keine Rolle bei DSLR/DSLM. Am Wichtigsten ist die Person hinter der Kamera ;)

    Der Punkt AI stimmt, zum Glück kann man bei den meisten Kameras im RAW Format schießen - da sind die Bilder unbearbeitet.

    Bei den JPG wird normalerweise Objektivkorrekturen + kleine andere Korrekturen angewandt. :pinch:

  • Die AI würde ich beim Smartphone noch nicht mal verteufeln. Die Hardware hat halt ihre Grenzen, da muss man schummeln.


    Obwohl ich sagen muss, dass mir die Kamera von meinem letzten Handy (Nubia z11 mini) gerade wegen der Möglichkeit alles manuell einzustellen, sehr gut gefallen hat. Kann natürlich nur simuliert gewesen sein, denn Hardware-mäßig wird das Gerät die Blende und die Verschlusszeit nicht eingestellt haben.... ^^

    Bei dem alten Handy konnte ich die Bilder auch als RAR speichern, das fehlt mir beim Pixel tatsächlich ein wenig.

  • Alter spielt normalerweise keine Rolle bei DSLR/DSLM.

    Jein. Die hat nur 12MP. Damit macht man zwar generell gute Fotos, mit neueren Kameras die 20 oder gar 50MP haben kann die aber selbst bei perfekten Bedingungen nicht mehr mithalten.

    Ich würde 12MP als untere Grenze des erträglichen ansehen, die ganzen älteren Modelle mit 6MP z.B. kann man eigentlich nur noch entsorgen.

    Trotzdem immer noch besser als jedes Smartphone, wirkliche Tiefenschärfe bekommt man mit den winzigen Sensoren und Linsen in den Handys selbst in den nächsten 100 Jahren nicht hin. Physik kann man nicht durch Software ersetzen.

    Wenn man alleine den Bokeh Effekt einer DSLR Kamera mit dem AI erzeugten Effekt auf dem Smartphone vergleicht merkt man sofort dass da Welten zwischen liegen.


    Trotzdem kann man selbst mit alten Geräten wie meinem iPhone 6S ansehliche Bilder machen wenn man unterwegs ist, man braucht halt eine andere Kamera App die mehrere Bilder zusammenrechnet. Hier mal ein Beispielbild das ich vor ein paar Jahren bei VW aufgenommen habe:


    Da das Forum die Bilder runter rechnet sieht man es nicht mehr so deutlich, aber die Qualität ist gefühlt 10x besser als mit der Standard Kamera app. Normalerweise würden die dunkleren Flächen starkes Rauschen haben, die Farben wären blasser und die gesamte Ausleuchtung schlechter. Alles nur eine Frage der Software und der Prozessorstärke. Während ein iPhone 12 sowas in einem Durchgang instant berechnet braucht mein mittlerweile 6 Jahre altes Gerät ein paar Sekunden für die Berechnung. Lohnt sich aber trotzdem wenn man grade nichts anderes dabei hat. Denn sind wir mal ehrlich: Der Mensch ist faul und jedesmal nen Kamerarucksack mitschleppen, vorher zuhause die Akkus laden usw. - da hat nicht jeder ständig Bock drauf ;)

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