Zylinderkopf verzogen PN/RP

  • Ich habe mir für einen schmalen Taler einen gebrauchten Zylinderkopf von einen PN/RP geholt um ihn mir in Ruhe für meinen Golf mit PN Motor fertig zu machen.
    Als erstes prüfte ich die Nockenwellenlagergassen und musste leider festestellen, das der komplette Kopf wie es scheint verzogen ist.
    Es dürfte ca. 1/10 sein. Jedenfalls habe ich ein minimales Kippeln mit dem Haarlineal was auch bei eingelegter Nockenwelle fühlbar ist.
    Soweit ich weiß ist dort aber kein Spiel zulässig oder ??

    In der annahme das der Kopf so wirtschaftlich tot ist, habe ich mir einen zweiten für kleines Geld geholt....
    Was musste ich feststellen...genau der gleiche verzug wie bei dem ersten. |(
    Beide Köpfe sollen ca. 200000km drauf haben und sollen beim ausbau noch problemlos gelaufen sein.

    Nun wollte ich in meinen Motor vorübergehend schonmal eine A-Nockenwelle einbauen die ich schon liegen habe.
    Da mein Motor aber schon 180000km runter hat, weiß ich nicht genau was ich machen soll, falls auch dieser diesen verzug aufweißt? ?(
    Was also kann ich tun, bzw kann ich die Nockenwellen trotzdem einbauen ?

  • Servus.

    Fast alle Zylinderköpfe haben nach so hohen Laufleistungen minimalen Verzug...ist also nichts ungewöhnliches.

    Der hier fotographierte Zyl.-Kopf ist zudem sehr verrotzt...das kommt sowohl von zu langen Ölwechselintervallen als auch von Motoröl mit geringer Qualität. Man kann also davon ausgehen, das die Vorbesitzer in Punkto Wartung einfach schlampig waren...ist bei alten Motoren so auch oft zu sehen !

    Bei Laufleistungen über 180.000km tut man einen Zylinderkopf am besten komplett revidieren...heißt zuerst demontieren und reinigen und anschließend alle Dichtflächen planschleifen lassen. Dann 8 neue Ventilführen einsetzen, Ventile und Kanäle entkoken/säubern und die Ventile neu einschleifen für volle Kompression, danach neue Ventilschaftdichtungen und 8 neue Hydrostößel.

    Reinigen, Ventile einschleifen und Schaftdichtungen setzen kann man selbst machen, Ventilführungen einpressen und planschleifen macht ein Motorenbetrieb !

    - METAL RULES, BANG YOUR HEAD ! :thumbup:

  • Servus.

    Fast alle Zylinderköpfe haben nach so hohen Laufleistungen minimalen Verzug...ist also nichts ungewöhnliches.

    Der hier fotographierte Zyl.-Kopf ist zudem sehr verrotzt...das kommt sowohl von zu langen Ölwechselintervallen als auch von Motoröl mit geringer Qualität. Man kann also davon ausgehen, das die Vorbesitzer in Punkto Wartung einfach schlampig waren...ist bei alten Motoren so auch oft zu sehen !

    Bei Laufleistungen über 180.000km tut man einen Zylinderkopf am besten komplett revidieren...heißt zuerst demontieren und reinigen und anschließend alle Dichtflächen planschleifen lassen. Dann 8 neue Ventilführen einsetzen, Ventile und Kanäle entkoken/säubern und die Ventile neu einschleifen für volle Kompression, danach neue Ventilschaftdichtungen und 8 neue Hydrostößel.

    Reinigen, Ventile einschleifen und Schaftdichtungen setzen kann man selbst machen, Ventilführungen einpressen und planschleifen macht ein Motorenbetrieb !

    Vielen Dank für deinen für mich doch sehr beruhigenden Beitrag :thumbup:
    Genauso wie du es beschreibst, ist mein Plan zur weiteren Vorgehensweise.

    Als ich meinen Golf vor 2Jahren erwarb, hatte ich den Kopf schonmal unten weil die ZKD defekt war.
    Dabei hab ich bis auf Ventielführungen ( waren noch im Toleranzbereich) soweit alles revidiert.
    Und seit dem läuft er auch tadellos und hat auch so gut wie keinen Ölverbrauch etc.
    Nur hatte ich die Lagergassen dabei nicht kontrolliert, was mich aufgrund der aktuellen Köpfe grübeln lies.

    Ich werde bei meinem nochmal die Kompression messen und wenn da alles I.O. ist, die Nockenwelle mal testen.

    Weitere wie von dir schon oft beschriebene Optimierungen zum PN/RP werden nach und nach folgen.

    Für dein ausführliches Fachwissen gerade auch im Hinblick auf die Optimierung und Tuning vom PN/RP nochmals vielen Dank.
    Selbstverständlich auch an alle anderen Forumsmitglieder. :]

  • Mach Dir mal bei den 827er Treckermotoren aus dem PN/RP keine zu großen Sorgen, das ist noch ziemlich solider Maschinenbau aus den 1970ern.

    Seinerzeit achtete man auf Haltbarkeit und hatte nicht den Anspruch, eine 1,8t-SUV-Schrankwand mit einem 1,0l-Motor und 220km/h durch den Wind schieben zu wollen. ;)

    Gruß André
    VW Golf 2 EZ09/91 derzeit 18tkm

  • Da Ihr mich ja zum Glück beruhigt habt was, meinen ZK angeht, habe ich schonmal mit dem zerlegen und reinigen begonnen.
    Also es ist doch erstaunlich wie verkokt die Einlassventiele nach 200000km aussehen. Dagegen sind die vom Auslass ja noch top.
    In dem Fall war es ein PN-Motor.
    Auch die Schaftdichtungen haben es nach 30jahre wohl hinter sich. :/
    Leider werde ich auch ums schweißen lassen nicht herumkommen, so wie die Wasserflansche aussehen. X/

  • Leider werde ich auch ums schweißen lassen nicht herumkommen, so wie die Wasserflansche aussehen.

    Das läßt sich ohne schweißen mit Alukitmasse und ein wenig planschleifen wieder hinbiegen.


    Macht man z.B. mit sowas hier:

    https://www.induwerk.de/Marsto…raturkit+Alu+Kitt+56g.htm


    https://www.diamant-polymer.de/produkte/fluessigmetalle/



    Also es ist doch erstaunlich wie verkokt die Einlassventiele nach 200000km aussehen.

    Also solch verrotzte Außlaßventile hab ich schon lange nicht mehr gesehen ! Und sowas sorgt für spürbar Leistungseinbußen incl. der Gefahr, das ein Ventil beim schließen abreißen kann.

    Tu alle 8 Ventile nach dem säubern noch polieren, das sorgt für weniger Wiederanhaftungen und für besseren Flow.

    - METAL RULES, BANG YOUR HEAD ! :thumbup:

  • Alles klar, so werde ich es machen.

    Beim Polieren der Ventiele, vorsichtig in die Drehbank gespannt und den verkokten bereicht dann mit Schmiergelleinen und polierpaste polieren?
    Oder wie gehst du bei sowas am besten vor?

  • Dreh Dir eine Kunststoffhülse, die etwas zu eng für die Ventile ist, und säg sie längs auf.

    Damit kannst Du die Ventile ordentlich einspannen.

    Zum eigentlichen Reinigen habe ich die Standbohrmaschine verwendet, da man von oben auf das Ventil sehen kann.

    Wichtig ist vor allem, den Ventilsitz nicht mit zu erwischen.

  • ...die Idee von V-Wagner mit der Kunststoffhülse ist gut ! :thumbup:


    Natürlich geht auch das vorsichtige Einspannen im Drehbankfutter...keine Frage.

    Die Ventile erstmal grob mit einem Schaber ohne einspannen reinigen von allen Verkokungen und danach erst in die Drehbank oder Standbohrmaschine einspannen. Fang mit 80er Papier an, danach 120er bis runter zu 240er Papier...immer mal eine kleine Pause machen, das Papier wird sonst verdammt heiß und man verbrennt sich die Finger !

    Nach dem 240er Papier sind die Ventilteller schon ordentlich blank und sehr glatt. Danach nur noch Polierpaste auf die Teller und ein Tuch - Fertig.

    Unbedingt auf die Sitz- bzw Dichtflächen am Ventilrand achten, die müssen unbedingt heile bleiben...ganz wichtig, sonst bekommt man die Ventile später nur noch mit langwierigem einschleifen wieder dicht.

    Deshalb die Prozedur bei gutem Licht und guter Sicht machen...!!!


    Ob die Ventile später ordentlich eingeschliffen sind und zu 100% abdichten, prüft man, indem man alle neu eingeschliffenen Ventile wieder aufsteckt, mit dem Daumen fest in den Ventilsitz im Zyl.-Kopf drückt und dann mit einer Spritze etwas Diesel in die Brennräume gibt. Der Diesel darf nicht durch den Ein- bzw Auslaßkanal wieder auslaufen !

    Nur Diesel und kein Wasser zum prüfen nehmen, Wasser hat zuviel Oberflächenspannung und taugt daher nicht zum Dichtprüfen !

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