Vorab, sollte mein Beitrag an falscher Stelle gelandet sein, schon mal sorry, dann bitte umleiten.
Wie ich schon mal an anderer Stelle geschrieben hatte, startete meine Golf 2 Ăra 1999 und endete bis heute nicht. Der erste Golf, den ich bis vor 5 1/2 Jahren besessen habe hatte beim Kauf auch einen NZ Motor unter der Haube, welcher allerdings irgendwann Anfang 2000 einem GX weichen musste, welcher dann vor der Implantation noch ĂŒberarbeitet wurde, aber das ist ein anderes Thema. Jetzt zum NZ.
Vor acht Wochen hatte ich leider Gottes einen Motorschaden welcher durch eine extrem gelĂ€ngte Kette des Ălpumpenantriebes verursacht wurde. GlĂŒcklicherweise hatte ich noch einen NZ auf Lager, welcher dann erstmal zerlegt und vermessen wurde. Zeitgleich besorgte ich mir noch einen 1.4'er ABD, dessen gesamter Kurbeltrieb dann in den NZ-Block wanderte. Die Kolben wurden ebenfalls vermessen, der Block auf original MaĂ nochmal gehont und den Kolben ein Satz neuer Ringe spendiert. Der Block hatte 1/100'stel VerschleiĂ und die Kolben 2/100'stel (Grenze ist 4/100'stel). Der Block wurde um 1,1mm geplant und die Kolben entsprechend um 1,1mm abgefrĂ€st. Die Ventiltaschen habe ich vorsichtshalber 2/10mm tiefer gesetzt. Die Pleuels habe ich im gleichen Zuge erleichtert und poliert, gröĂtenteils auf der Drehbank, aber auch teilweise in reiner Handarbeit. AnschlieĂend alle auf ein Gewicht gebracht. Jedes Pleuel ist ca. 50Gramm leichter geworden. Der ABD Kurbeltrieb ist allerdings insgesamt um einiges leichter als der NZ, wir sprechen hier im Bereich von ĂŒber 1Kilogramm! SĂ€mtliche Lagerschalen wurden natĂŒrlich erneuert, sowie alle relevanten Schrauben. Die Schwungscheibe wurde ebenfalls nochmal plan geschliffen und der Kopf wurde auch einmal geplant um die DichtflĂ€che wieder in einen einwandfreien Zustand zu bringen. Neue VentilfĂŒhrung gab es auch. Die Kolben haben nun wie im original Zustand einen Ăberstand von 0,88mm. Der ABD hat von Haus aus nur eine Verdichtung von 9,2:1 durch das Planen des Blockes das KĂŒrzen der Kolben und die Verwendung einer Zylinderkopfdichtung vom 1.3'er Diesel Kennbuchstabe 1W eine Kerbe (das ist die dĂŒnnste Dichtung aus organischem Material 1,53mm anstatt original 1,7mm) hat er nun eine Verdichtung von 10:1. Die Ventile wurden allesamt bearbeitet, Ventilsitze ganz nach auĂen verlegt und verkleinert, Einlass auf 1,2 mm, Auslass auf 1,8mm. Die AuslasskanĂ€le vergröĂert, hier kann insbesondere im Bereich der VentilfĂŒhrung und unterhalb des Sitzringes alles rausgefrĂ€st werden, ohne in den Wassermantel zu stoĂen. FĂŒr die Bearbeitung habe ich zuerst die FĂŒhrungen herausgepresst und auch die AngĂŒsse um diese herum komplett entfernt und abschlieĂend die KanĂ€le komplett geglĂ€ttet, nicht poliert. In den EinlasskanĂ€len steht nicht soviel Arbeit an, hier darf die Einbuchtung im Bereich der ZĂŒndkerzen nicht entfernt werden, hier ist gerade mal 3mm Material vorhanden. Angetrieben werden die Ventile von einer Nockenwelle aus dem Golf 3 1.6 ABU. Diese hat im Gegensatz zur NZ Welle 9,4mm Hub, NZ 6,5mm. Dazu kam noch die AnsaugbrĂŒcke vom 3F welche im Durchmesser wesentlich gröĂer ist als die des NZ, hat die gleiche Teilenummer endet allerdings mit dem Buchstaben B wie "big" NZ BrĂŒcke endet mit D wie "dĂŒnn". Und ein Getriebe aus dem Polo Kennbuchstabe AHD wurde noch verbaut, das ist mit das kĂŒrzeste aus der 085'er Baureihe, welches es gibt. Passt plug and play. Auch eine 200mm Sachs Kupplung vom Polo 6N GTI habe ich dem Aggregat noch spendiert, welche ebenfalls plug and play passt. Die EinspritzdĂŒsen sind original geblieben der Benzundruck wird von einem Kraftstoffdruckregler aus einem Ford Escort mit EFI Einspritzung geregelt. Dieser passt auch wieder plug and play, ist von Weber und einstellbar. Der Druck wurde von 2,5bar auf 2,6bar erhöht um dem Abmagern im oberen Drehzahlbereich entgegenzuwirken, was auch wunderbar funktioniert. Der Kraftstoffdruckregler ist original oben verplompt mit einer Aluminium Platte, diese kann man einfach entfernen, darunter sitz eine Madenschraube mittels welcher der Druck stufenlos einjustiert werden kann.
Es ist zwar kein Rennwagen geworden, aber der Motor macht echt Laune, in Verbindung mit dem Getriebe und das geringe Gewicht des Motors ist es eine richtig spritzige Kurvensau geworden, was gerade hier bei uns in der Eifel mit den unzĂ€hligen sehr kurvigen LandstraĂen, auf denen oftmals 100 K/mh erlaubt sind echt SpaĂ bringt. Durch das geringe Gewicht untersteuert der Wagen ĂŒberhaupt gar nicht.
Soviel zum Thema NZ Tuning macht keinen Sinn. Ich habe es in keinster Weise bereut