1.3 NZ schwankende Leerlaufdrehzahl

  • Ich habe bei der Grundeinstellung der Drosselklappe festgestellt, dass das Röhrchen zu ist. Habe es versucht mit Nadeln Frei zu machen, ohne Erfolg.

    Hatte es dann abgetan, als Stand der Serie. :D

    Dann werde ich das auch nochmal machen.

    An der Dose kam auf jeden Fall Unterdruck an, aber das Röhrchen war trotzdem ziemlich zu.

    Ich werde es einfach mal freibohren, kann ja nicht schaden.



    Das einzige was jetzt noch als Problem besteht ist, egal ob warm oder kalt, wenn der Motor super lief und dann 5min aus war und ich will ihn wieder starten, startet er sofort, ruckelt ganz extrem und geht dann aus, beim nächsten Mal starten genau das gleiche, wenn ich dann ein paar Gasstöße gegeben habe und nach ein paar Metern anhalten ist alles gut.

    Als wenn er nicht genug Sprit bekommt, ich warte auch extra nach dem Zündung an machen bis die Kraftstoffpumpe zu Ende angelaufen ist und starte erst dann.

    Habt ihr da eventuell noch eine Idee, oder einen erfahrenen Tipp?

  • Dann werde ich das auch nochmal machen.

    Nur als Tipp: Freibohren ist natürlich eine Variante, aber es geht auch sanfter ;). Denn die winzige Öffnung in diesem Röhrcheneinsatz hat einen Sinn: Es handelt sich um eine Kalibrierbohrung, damit die Zündwinkelkennlinie zu Drehzahl und Last passt!


    Besser finde ich persönlich, den Einsatz in Zitronensäure einzulegen. Das wirkt! Zitronensäure gibt es für nen Appel und n Ei in Supermarkt und Drogerie :].

  • Hier eine Anleitung, wie du die Zündzeitpunktverstellung prüfen kannst:


    Fliehkraftverstellung:

    1. Unterdruckschlauch von der Unterdruckdose des Zündverteilers abziehen.
    2. Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
    3. Angezeigten Zündzeitpunkt = Grundwert notieren.
    4. Drehzahl langsam erhöhen. Bei 1000...1200/min muss der Zündzeitpunkt anfangen in Richtung früh auszuwandern.
    5. Drehzahl auf 2100/min erhöhen und Zündzeitpunkt notieren.
    6. Fliehkraftverstellwert wie folgt errechnen: Abgelesener Zündzeitpunkt minus Grundwert = Fliehkraftverstellwert
    7. Errechneten Fliehkraftverstellwert mit Sollwert vergleichen. Sollwert: 6...10°
    8. Prüfung bei weiteren Drehzahlen wiederholen.
      Drehzahl | Sollwert
      3000/min | 13...17°
      5000/min | 18...20°

    Unterdruckdose statisch:

    Mit der Handvakuumpumpe ca. 450 mbar Unterdruck erzeugen. Der Unterdruck darf innerhalb von einer Minute um max. 10 % abfallen.


    Unterdruckverstellung:

    1. Unterdruckschlauch von der Unterdruckdose des Zündverteilers abziehen.
    2. Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
    3. Angezeigten Zündzeitpunkt = Grundwert notieren.
    4. Mit der Handvakuumpumpe langsam Unterdruck erzeugen. Bei 120...175 mbar muss der Zündzeitpunkt anfangen in Richtung früh auszuwandern.
    5. Unterdruck auf 290 mbar erhöhen.
    6. Drehzahl ggf. auf unter 1000/min absenken und Zündzeitpunkt notieren.
    7. Unterdruckverstellwert wie folgt errechnen: Abgelesener Zündzeitpunkt minus Grundwert = Unterdruckverstellwert
    8. Errechneten Unterdruckverstellwert mit Sollwert vergleichen. Sollwert: 11...15°
    9. Unterdruck weiter erhöhen. Der Zündzeitpunkt darf nicht weiter auswandern.
  • Habt ihr da eventuell noch eine Idee, oder einen erfahrenen Tipp?

    Miss doch mal den Benzindruck wie folgt:

    1. Manometer an Kraftstoffverteiler anschließen.
    2. Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
    3. Kraftstoffdruck messen. Sollwert: ca. 2,5 bar Überdruck
    4. Unterdruckleitung vom Kraftstoffdruckregler abziehen. Der Kraftstoffdruck muss auf ca. 3,0 bar Überdruck ansteigen.
    5. Zündung ausschalten.
    6. Dichtheit und Haltedruck durch Druckabfall am Manometer prüfen. Nach 10 Minuten müssen noch mindestens 2 bar Überdruck vorhanden sein.

    Sinkt der Haltedruck unter 2 bar Überdruck:

    1. Motor anlassen und im Leerlauf laufen lassen.
    2. Nach Druckaufbau Zündung ausschalten und gleichzeitig Schlauch der Rücklaufleitung -blau- am Kraftstoffverteiler dicht zusammenklemmen.
    3. Druckabfall am Manometer beobachten.

    Fällt der Druck nicht ab: Kraftstoffdruckregler ersetzen.

    Fällt der Druck ab: Rückschlagventil der Kraftstoffpumpe prüfen.


    Dann fällt mir noch ein: Die Einspritzventile könntest du auch mal begutachten, falls bei der obigen Prüfung ein Defekt festgestellt werden sollte:

    • Sollwiderstand des einzelnen Einspritzventils: 15...20 Ohm
    • Kraftstoffverteiler komplett mit Einspritzventilen aus dem Sammelsaugrohr ausbauen (Kraftstoffschläuche bleiben angeschlossen). Auffangbehälter unter die Ventile halten.
    • Anlasser betätigen. Die Einspritzventile müssen gleichmäßig pulsierend abspritzen.
    • Zündung ausschalten und Dichtheit der Einspritzventile prüfen. Es dürfen nicht mehr als 2 Tropfen/min austreten.

    Auch ganz wichtig: Die O-Ringe der Einspritzventile verspröden mit der Zeit. Es ist empfehlenswert, diese zu erneuern, weil sonst Nebenluft eintreten kann. Insgesamt sitzen 9 O-Ringe (inkl. Druckregler) an Kraftstoffverteiler und Einspritzventilen. Sie müssen aus kraftstoffresistentem Werkstoff sein, z.B. FPM ("Viton"). Den Satz gibt es zwar noch bei CP, aber mir ist unklar, was alles dabei ist. Im Fachhandel erhältst du passende O-Ringe aus FPM in fast allen krummen Maßen. Das benötigte Maß ist 7,52 x 3,53 mm.


    Ob das Steuergerät das Signal des Drosselklappenschalters jetzt verarbeitet, kannst du testen, indem du bei warmem Motor den Stecker vom Drosselklappenschalter abziehst und die beiden Kontakte brückst. Wenn du jetzt die Drehzahl auf etwa 2000/min hältst, müsste das extreme "Sägen", wie du es anfangs beschrieben hast, wieder einsetzen.

  • Noch in Ergänzung zu meinen Ausführungen von vorhin: Ich habe noch mal überlegt und finde für dein Startproblem keine plausiblere Erklärung als eine unzureichende Kraftstoffversorgung. Meine Vermutung: Entweder tropft ein Einspritzventil nach oder der Kraftstoffdruck wird nicht richtig aufgebaut. Da die Einspritzventile beim Start viermal pro Arbeitstakt einspritzen und danach zweimal, macht sich eine Unregelmäßigkeit in der Kraftstoffversorgung hier auch stärker bemerkbar.


    Des weiteren liegt im Rahmen des Möglichen, dass das Signal vom Kühlmitteltemperatursensor zum Steuergerät zeitweise durch einen Kabelbruch unterbrochen ist. Während der Motor läuft, bemerkt man das eher nicht, anders beim Motorstart.


    Hast du den Drosselklappenschalter noch einmal bei warmem Motor begutachtet wie beschrieben (bzgl. Schaltschwelle und Brücken des Steckers)?


    In welchem Zustand befindet sich das Öl?


    P.S.: Freu dich über diesen Motor und sei froh, dass es kein 1.3er (2E3-)Vergaser ist ^^! Jeder Motor hat so seine Macken. Dafür hast du einen der zeitgemäßesten Motoren, die man im Golf II serienmäßig fahren konnte (wer "modern" sein will, muss leiden)! Und der obendrein durch die starke Drosselung nahezu unkaputtbar ist.

  • Was ich noch vergessen habe: Schau dir auch mal dich Dichtringe der Einstellschrauben an LMM und Drosselklappeneinheit an. Im Zweifel sollten die auch erneuert werden. Außerdem kannst du mal schauen, ob am Ölmessstab noch beide Klammern intakt sind und der richtig abdichtet. Auch da lässt sich ein O-RIng einsetzen. Original war am Ölmessstab soweit ich weiß kein O-Ring vorhanden.

  • Hallöchen zusammen,


    nach Tagen des testens ein paar Ergebnisse.


    ZZP Verstellung funktioniert auf jeden Fall!

    LL Schalter bei warmem Motor gebrückt, keine Drehzahlveränderung!

    Der Leerlauf ist jetzt für mich super.

    Eine kleine Stelle, habe ich beim absprühen mit dem Bremsenreiniger entdeckt, wo er Falschluft zieht.

    Es ist die Stelle wie ich vermutet habe, oben am Drosselklappenstutzen.

    Dichtring und Sicherungsblech kommen morgen und werden eingebaut, genauso wie der LL Schalter geprft(leider keine Fühlerlehre hier :( )


    Das einzige was noch besteht ist das Startproblem, als ich ihn heute morgen das erste Mal gestartet habe ist er butterweich angesprungen.

    Danach ausgestellt und noch 2,3 mal probiert da ist er mir fast abgesoffen, regelt sich dann aber auf LL Drehzahl ein und läuft nach 10sek oder 2,3 maligem Gasgeben normal im Leerlauf.

    Das Drehzahlabsacken ist mit einem fürchterlichen Singen/Quietschen aus dem Riementrieb(FÜRCHTERLICH!!!) gekoppelt. Denke hier, dass das aus der Lima kommt, diese quietscht schon beim leichten durchdrehen per Hand und extrem beim Einschalten von Verbrauchern.


    Wenn ihr da eventuell noch eine Idee hättet, wäre ich euch sehr verbunden.

    Wobei....die Prüfungen der Kraftstoffanlage stehen noch aus!


    Das werde ich morgen mal durchführen und danach nochmals Bericht erstatten!


    Schönen Sonntagabend noch!🤗

  • LL Schalter bei warmem Motor gebrückt, keine Drehzahlveränderung!

    Drehzahl auf etwa 2000/min erhöht, wie beschrieben? Setzt das extreme "Sägen" ein?


    Denke hier, dass das aus der Lima kommt, diese quietscht schon beim leichten durchdrehen per Hand und extrem beim Einschalten von Verbrauchern.

    Das klingt plausibel. Das Lima-Lager scheint schwergängig zu sein und der Riemen rutscht durch. Wie verhält sich denn in dem Moment die Ladekontrollleuchte? Flackert sie auf? Wenn du den Riemen lockerst, abnimmst und die Lima langsam drehst, merkst du einen Widerstand? Hat das Lima-Lager Spiel?

  • Sooooo, bei der Hilfe eurerseits,möchte ich nach meinem Dank, dann auch die letzte von mir gefundene Fehlerquelle kundtun.


    Die Unterdruckdose am Zündverteiler war defekt!!! Die Membran hat sich zerlegt.

    Habe heute eine neue Unterdruckdose verbaut und jetzt springt er super an und kein ruckeln im Teillastbereich mehr, sowie im Leerlauf.


    Muss jetzt noch sie LiMa ersetzen und dann die Grundeinstellung durchführen, wobei er jetzt schon, naja ich würde nicht sagen butterweich, aber er läuft schon ziemlich gut im Leerlauf.

    Wenn man es nicht wüsste, würde man die Schärfe Welle niemals erahnen.


    Das Sägen durch Brücken des Lerrlaufschalters, konnte ich nicht mehr reproduzieren.



    Viele Stunden gegrübelt, viele Nerven gelassen, aber auch wieder vieles dazu gelernt und ein gut laufender Motor ist ja wohl Belohnung genug.



    Vielen Dank für Eure Hilfe und Gedankenanstöße!!!

  • Die Unterdruckdose am Zündverteiler war defekt!!! Die Membran hat sich zerlegt.

    Hattest du nicht vorher gesagt, dass die Unterdruckdose in Ordnung sei? Wie bist du denn letzten Endes darauf gekommen, dass die Dose doch tot war?

    Das Sägen durch Brücken des Lerrlaufschalters, konnte ich nicht mehr reproduzieren.

    Im warmen Zustand muss das extreme "Sägen" aber bei konstanten 2000/min einsetzen, wenn du den Stecker brückst! Anderenfalls stimmt hier etwas nicht, denn die Schubabschaltung funktioniert dann nicht!

  • Das mit der Dose ist mir nur aufgefallen, als ich Prüfung der Zündverstellung durchgeführt habe.

    Ließ sich weder Unterdruck ziehen noch Druck drauf geben.

    Habe das total außenvor gelassen und war der festen Überzeugung dass diese von mir geprüft wurde und in Ordnung war.....


    Das mit dem Leerlaufschalter prüfe ich nochmal bei Gelegenheit.



    Kurze Frage hätte noch zum Kaltstart bezüglich ZLS.

    Wir lange bleibt dieser offen?

    Meiner schließt nach ca. 1 Minute.

    Starte ich das Farzeug kalt ist die Leerlaufdrehzahl extrem niedrig.

    Läuft zwar gut, aber niedrig.

    Beim zusammendrücken des Schlauches zum ZLS, geht er fast aus.

    Ich habe was gelesen wie Leerlaufdrehzahl nach Kaltstart bri 1500 U/min.

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