Hallo liebe Doppel-Wobber's,
ich bin noch grün hinter den Ohren was dieses Forum angeht, habe aber schon viel gesucht bei euch und im Netz und möchte nun einmal mein Problem schildern, in der Hoffnung das jemand ähnliches erlebt hat und mir Tipps geben kann.
Zu allererst ein paar Daten zu meinem tollen Fahrzeug:
Golf II '89 (1.8i Cat, RP, Automatik) mit derzeit wenigen 98.000km in verblichenem Kirschrot (LA3E).
In meinem Besitz seit Januar 2019.
Ich habe die vergangenen 3 Monate an meinem Auto geschraubt und getan um den bisherigen Wartungsstau zu beseitigen, u.a.:
Keilriemen Lichtmaschine
Zylinderkopfdichtung
Zylinderkopf planen lassen
Abgaskrümmerdichtung
Ansaugdichtung zum Zylinderkopf
Dichtring im Ansaugkrümmer für Kühlmittel (war schon aufgequollen)
Hosenrohr mit neuen konischen Metall-Dichtringen und Auspuffklammern
Kühler neu + Kühlmittelbehälter von Dreck gereinigt (wahrsch. Ölablagerungen)
Alle Flüssigkeiten getauscht inkl. Ölfilter und Ölablassschraube
Ölwannendichtung
beide Öldruckschalter
und
den leidigen Anlasser
Bzgl. des Wartungsstaus weiß ich von VW, die eine FIN-Abfrage gemacht haben, das mein kleiner Golf seit Zulassung 03.1989 keine Vertragswerkstatt von Innen gesehen hat.. Somit ist auch das nicht vorhandene Serviceheft hinfällig
Fast alles wurde selbst gemacht, den Zylinderkopf habe ich selbst abgeschraubt um dann auch den Anlasser wechseln zu können, da man beim Automatik-Golf ja so richtig bescheiden an diesen herankommt wenn der Kopf noch montiert ist..
Das Planen des ZKs übernahm eine Werkstatt die sich auf Restaurierung und Instandsetzung von Motoren spezialisiert hat, die Montage des Zylinderkopfes mit Einstellen von Nockenwelle und Zahnriemen übernahm meine Werkstatt des Vertrauens. Dazu wurde das Auto dann mit dem Hänger abgeholt und wieder zurückgebracht.
Mein Problem ist nun folgendes:
Nachdem der Wagen nach der Montage vom Zylinderkopf mit Einstellen der Nockenwelle und Zahnriemen wieder zuhause war, ich alles wieder zusammengebaut habe und ich den Wagen starten wollte, passierte leider folgendes:
Der Anlasser klackt einmal (bestimmt hat der Magnetschalter angezogen), aber er spurt nicht aus und dreht auch nicht.
Was ich bereits versucht habe:
- Batterie geladen (ca. 12,5V Ruhespannung ohne Verbraucher, Alter der Batterie unbekannt)
- Versucht den Anlasser zu brücken (Klemme 50 und 30 des Anlassers mit 4qmm direkt gebrückt), passiert genauso wenig, also 1x Klack und nix mehr...
- Versucht Auto mit Fremdfahrzeug zu starten: 1x Klack, nichts
- Mit Multimeter die Masseanschlüsse geprüft und auf Durchgängigkeit "gepiepst", also Masseanschluss an Batterie , Getriebe, Ventildeckel und von unlackierten Karosseriestellen zur Batterie : Alles i.O.! Widerstand vom direkten Stromkabel der Batterie zum Anlasser : ca. 3-5 Ohm (weiß nicht mehr genau wie viel, aber sehr Niederohmig)
- Versucht den Steckanschluss vom Zündanlassschalter (gelbe Leitung) an die andere Klemme zu stecken (Klemme 15a) und zu starten: Nun gar kein Mucks mehr..
- Leichtes klopfen auf den Magnetschalter hat keine Wirkung gezeigt.
Ich habe folgende Vermutungen:
- Massefehler bei der Verkabelung meinerseits, da bereits mindestens zwei Sicherungen durch diese Startversuche durch sind (Hupe (15A), Rücklicht beim Einlegen von R, (??A)), bestimmt auch mehr da ich danach noch weiter gesucht und gestartet habe.
- Anlasser kaputt (Neupreis bei eBay in angeblicher Erstausrüsterqualität mit eingestanzter BOSCH-Nummer: 120€), der alte Anlasser wurde bereits zurückgeschickt.
Ich hatte den Anlasser direkt mitgetauscht da ich nicht das genaue Alter wusste und aufgrund des allgemeinen Wartungsstau ihn direkt mittauschen wollte, da der Zylinderkopf abgeschraubt war und man dann gut dran kam.
Er ist sonst immer gestartet, egal ob kalt oder warm.. Stand sogar mal 2 Wochen im Winter anfang diesen Jahres rum und ist beim ersten Startversuch gestartet. Nur zeigte sich langsam das der Anlasser "nachdreht", also nach dem eigentlichen Zündvorgang einen Ticken weitergedreht hat (ca. 0,5 Sekunden).
Auf Hinweise und/oder Tipps eurerseits freue ich mich schon und hoffe das jemand bereits Erfahrung mit solchen Problemen hat. Leider habe ich durch eure Suchfunktion und Internet zwar bereits viele Tipps gefunden, welche aber leider nicht zum Ziel führten das der Wagen wieder fährt..
Es wäre für mich sehr hilfreich wenn mir jemand erklären kann welche Masseanschlüsse ich noch prüfen kann und ob ich den Anlasser auch korrekt angeschlossen habe, und ob z.B. der bisherige Zündanlassschalter nach dem Tausch nicht mehr "kompatibel" ist. Laut meiner Rechnung wird darauf hingewiesen diesen direkt mitzutauschen.
Die Anschlüsse am Magnetschalter sehen folgendermaßen aus (laut "So wird's gemacht" vom Delius Klasing Verlag, Seite 215 angeblich richtig):
Klemme 30 (obere Verschraubung): Direkt zum Batteriepluspol, 3-5 Ohm Widerstand
Klemme 15a (linker Steckanschluss): Unbelegt, angeblich für eine Leitung mit Vorwiderstand zur Zündspule , war beim alten Anlasser auch nicht belegt
Klemme 50 (rechter Steckanschluss): Anschluss an gelbe Leitung zum Zündanlassschalter
Klemme ?? (untere Verschraubung): Anschluss zur Feldwicklung des eigentlichen Anlassers
Ich freue mich über eure Antworten und wünsche schonmal ein schönes und angenehmes Wochenende
Daniel