Jetta II, 1.6PN blauer Qualm aus dem Auspuff

  • Hallo zusammen,


    mein Jetta II, 1.6PN, 228tkm, braucht doch mehr pflege als gehofft.

    Beim Kauf vor 1000km, habe ich keine blaue Abgaswolke bemerkt.

    Bei der Überführung beschwerte sich meine Begleitung schon ein wenig (der stinkt ganz schön!).


    In einer Werkstatt habe ich dann den Ölverlust (er tropfte) beseitigen lassen. Nockenwellensimmerring, Zahnzriemenkit sind neu.


    Zwischenzeitlich bemerkte ich dann ab und an blaue Abgase.
    Vor ein paar Tagen nachdem der Motor auf Betriebstemperatur war und anschließend ein bisschen stop & go folgte mit einer 1-2 minütigen "Motor aus Pause", folgten dann nach ca. 1000m auf ca. 300m blaue Wolken hinter dem Auto. Dann habe ich ihn abgestellt.


    Am nächsten Tag den Motor warm gefahren, einige Minuten im Stand laufen gelassen, dann ging der Motorlüfter an, dann gab ich einen Gasstoß:

    Ergebnis: es kam eine fiese blaue Wolke hinten raus.


    Ich bin dann in eine andere Werkstatt gefahren. Der Werkstattmensch war u.a. überrascht, dass auf dem Kühlwasser so viel Druck drauf ist.

    Am Folgetag wurde dann das Kühlwasser auf CO2 geprüft. Da hat man nichts gefunden.


    Bezüglich dem Qualm ist der Rat der Werkstatt:

    Erstmal so weiterfahren. Die Werkstatt meint (ich kann es nachvollziehen), dass man so aus dem Stand nicht sagen kann, wo der Fehler liegt und dass man alles auseinanderbauen müsste.

    Ventilschaftdichtungen, ggf. doch ZKD oder Kolbenringe u.s.w.


    Ich verstehe den Gedanken. Die Werkstatt will mir keine 300€ berechnen für XY, wenn damit das Problem am Ende doch nicht behoben ist.


    Also ist meine Idee:

    Die Ventilschaftdichtungen zu wechseln und dann mal schauen.


    Falls jemand eine andere zielführende Idee hat, bin ich offen für Rat- und Vorschläge!


    Vielen Dank und schöne Grüße

    tornadorot

    Einmal editiert, zuletzt von Tornadorot ()

  • Zum Druck im Kühlsystem: ich vermute, da ist ggf. der Deckel am Ausgleichsbehälter defekt. Wenn es der schwarze Deckel ist, solltest Du den ohnehin wechseln gegen den blauen.

    Wenn das Ventil dort drin defekt ist, gibt es keinen richtig reguliertden Druck im System.

    Wenn der Motor richtig kalt ist, den Deckel aufdrehen. Es darf nur ein wenig und kurz zischen, dann ist mit dem Kühlsystem soweit erst einmal alles ok. Dann trotzdem den o.g. Deckel wechseln/kontrollieren.


    Blaurauch: naheliegend sind die Ventilschaftdichtungen schon. Trotzdem könntest Du mal nen Kompressionstest machen (lassen), dann weißt Du, wie gut oder schlecht die Kolbenringe und natürlich auch die Ventildichtflächen sind.

    Ich folge nicht jeder Strömung,

    ich halte Kurs!

  • Zum Druck im Kühlsystem: ich vermute, da ist ggf. der Deckel am Ausgleichsbehälter defekt. Wenn es der schwarze Deckel ist, solltest Du den ohnehin wechseln gegen den blauen.

    Wenn das Ventil dort drin defekt ist, gibt es keinen richtig reguliertden Druck im System.

    Wenn der Motor richtig kalt ist, den Deckel aufdrehen. Es darf nur ein wenig und kurz zischen, dann ist mit dem Kühlsystem soweit erst einmal alles ok. Dann trotzdem den o.g. Deckel wechseln/kontrollieren.


    Blaurauch: naheliegend sind die Ventilschaftdichtungen schon. Trotzdem könntest Du mal nen Kompressionstest machen (lassen), dann weißt Du, wie gut oder schlecht die Kolbenringe und natürlich auch die Ventildichtflächen sind.

    Vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe noch den schwarzen Deckel am Ausgleichsbehälter.


    Bezüglich Kompressionstest. Ich habe noch einen Tester liegen, aber:

    Ich habe irgendwo gelesen, dass Öl im Zylinder, welches durch defekte Ventilschaftdichtungen in den Zylinder gelangt, auch die Kompression auf dem jeweiligen Zylinder erhöhen kann.


    Somit kann man auch mit schadhaften Kolbenringen, gute Kompressionswerte erreichen.

    Wenn ich natürlich nur auf 4bar komme liegt natürlich definitiv etwas im argen ;)

  • Dann solltest du zuerst den Deckel tauschen. Das macht sowieso Sinn, VW hat die schwarzen Deckel alle gegen die blauen getauscht. Aber natürlich nur bei den Autos, die auch bei der Vertragswerkstatt waren.

  • Sowas ist natürlich ärgerlich, weil es dazu aus meiner Sicht nur zwei Handlungsalternativen gibt:

    1) Ersatzmotor besorgen und einbauen.

    Womit Du aber riskierst, eine "Katze im Sack" zu kaufen - es sei denn, Du hast einen Ausschlächter, der Dich seriös bedient.


    Fahre heute ohnehin bei meinem Ausschlächter vorbei, weil ich wieder ein paar Teile für meinen pogo brauche.

    Frage den mal ob er einen PN-Motor da hat und was er dafür haben will.


    2) ZK und Ölwanne abbauen.

    ZK überholen, Pleuellager öffnen, um die Kolben ziehen zu können, sofern Du das tun willst und kannst.

    Pleuellager und Kolbenringe erneuern.

    Macht aber nur dann Sinn, wenn die Zylinder noch nicht arg verschlissen sind.


    Bei der Laufleistung ist das zwar normalerweise nicht zu erwarten, doch wer weiß schon, wie der Motor bereits mißhandelt wurde.

    Wenn die Kompressionsmessung Werte ergibt, die noch befriedigend sind, kannst Du die Abdichtung der Kolbenringe überprüfen, indem Du alle vier Kolben auf gleiche Höhe stellst.

    Anschließend kippst Du Benzin in die Brennkammern.

    Überall gleich viel (per Meßbecher).

    Und läßt das über Nacht drin stehen.

    Wenn das Benzin nicht nennenswert absäuselt, dichten die Kolbenringe noch.


    Fragt sich natürlich ob es nicht besser ist, gar nicht lang herumzumachen und die Kolbenringe auch gleich zu erneuern.


    Grüße

  • Ich hab den Ventilschaftdichtungswechsel grad hinter mir.

    Der Motor hat, nach > 1Tag Standzeit, beim Starten eine weiße Wolke rausgehauen.

    Beim Fahren war er lange unauffällig, jetzt kamen aber Zündaussetzer/unrunder Motorlauf dazu.


    Von den Schaftdichtungen war nach 28 Jahren nichts mehr übrig.

    Dementsprechend war die Kompressionsmessung auch unterirdisch.

  • ICH würde, bevor ICH den Motor pflücke die Schafties machen, das wäre ohnehin sonst im Zuge der Überarbeitung mit im Plan.

    Danach eben die Kompression messen. Sollte das unauffällig sein, fahren, wenn der Blaurauch verschwunden ist, dann ist erst einmal alles gut. Den Ölverbrauch solltest Du dann aber mal im Auge behalten. Danach kann man entscheiden, ob der Motor nun ein Refresh braucht oder nicht.


    Mein RP mit 380.000 km nimmt ca. 0,25 l/1000 km an Öl, qualmt aber nicht aus dem Auspuff.

    Ich folge nicht jeder Strömung,

    ich halte Kurs!

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ein Tauschmotor kommt im Moment nicht in Frage, da ich:


    1. keine Möglichkeit des Motorwechsels habe

    2. ein gebrauchtet die schon bekannte "Katze im Sack" ist.


    Also ist weiterhin der Tausch der Ventilschaftdichtungen auf Platz 1 der To-Do Liste.

  • Trotzdem könntest Du mal nen Kompressionstest machen (lassen), dann weißt Du, wie gut oder schlecht die Kolbenringe und natürlich auch die Ventildichtflächen sind.

    Ich hatte das auch mal. Komressionsdruckmessung war i.o. mit Top Werten auf allen 4 Zylindern!

    Hab dann die Ventilschaftdichtungen getauscht und die Ventile neu eingeschliffen. Ölverbauch war aber immer noch zu hoch. Am Ende waren die Ölabstreifringe hin. Hab aber alle neu gemacht. Seit dem ist Ruhe!

    Einmal editiert, zuletzt von Jens Heinicke ()

  • Ich hatte quasi das selbe Problem. Blauer Rauch, Kühlwasser aber i.o. Idee waren auch die Schaftis. Allerdings hab ich den Kopf runter genommen und die ZKD ist an einem der Ölkanäle Richtung Brennraum eines Zylinders durch gewesen. Folge logischerweise es wird Öl verbrannt. Kleine Ursache, große Wirkung. Dichtung gewechselt und lief. Schaftis hab ich nie gewechselt und Kompressionsprüfung habe ich auch nie gemacht. Wenn der Bock nicht läuft, das merkt man schon, wenn nicht, dann kann man auch Esel reiten. Also lasse dich nicht verrückt machen und schau erstmal auf das nahe liegende. Orakel aller Art bringen eh nichts.

  • Zwischenzeitlich bemerkte ich dann ab und an blaue Abgase.
    Vor ein paar Tagen nachdem der Motor auf Betriebstemperatur war und anschließend ein bisschen stop & go folgte mit einer 1-2 minütigen "Motor aus Pause", folgten dann nach ca. 1000m auf ca. 300m blaue Wolken hinter dem Auto. Dann habe ich ihn abgestellt.

    Denke, da liegt wahrscheinlich mehr im Argen als nur die Ventilschaftdichtungen (VSD).

    Blaurauch ist immer ein Indiz dafür, daß viel zu viel Öl "mitverbrannt" wird.


    Wenn die VSD im Eimer wären, was bei der Laufleistung des Motors an sich völlig abartig wäre, hättest Du permanent an den VSD "vorbei" einen gewissen Öleintrag in die Brennkammern, wobei aber immer noch die Ventilführungen als Barriere für übermäßigen Öleintrag dazwischen liegen.

    Soll heißen:

    Du hast dann eine permanente Ölmitverbrennung, aber keine schlagartige.


    Wie war das denn genau beim im Zitat Beschriebenen?

    Du fuhrst ca. 1km, und dann kam auf einmal Blaurauch?

    Fuhrst Du den 1km mit konstanter Geschwindigkeit?

    Und gabst dann ordentlich Gas, was Blaurauch-Bildung nach sich zog?

    Oder wie war das?


    Der Motor hat, nach > 1Tag Standzeit, beim Starten eine weiße Wolke rausgehauen.

    Beim Fahren war er lange unauffällig, jetzt kamen aber Zündaussetzer/unrunder Motorlauf dazu.

    Weißrauch ist das andere Extrem, nämlich Wasser-Mitverbrennung.

    Was viel gefährlicher für Motoren werden kann.

    Nicht beim Fahren oder wenn Dir unterwegs eine ZKD "hops" geht.


    Sondern wenn der Motor nach dem Fahren stillsteht, weil es dann Wasser durch eine "zerfressene" ZKD in meistens nur eine Brennkammer drücken kann.

    Sei bitte sehr vorsichtig damit, und mach am besten nach jeder Fahrt die Wasserkühlung drucklos.


    Denn dieser Zustand wird nicht besser, sondern verschlechtert sich zunehmend.

    Im Extremfall kann es Dir dann so viel Wasser in eine Brennkammer drücken, daß ein sogen. "Wasserschlag" im Motor stattfindet.

    Der unweigerlich in einer Pleuelstauchung und einem kapitalen Motorschaden endet.


    Deine ZKD ist kaputt!

    Erneuere sie am besten so schnell wie möglich.

    Und fahr den Motor bis dahin nur mit der gen. Vorsichtsmaßnahme weiter.


    Oder entfern evtl. gleich den O-Ring aus dem Schraubdeckel des Kühlwasser-Ausdehnungsbehälters.

    Dadurch verändert sich zwar der Siedepunkt des Kühlwassers, doch wenn man sich irgendwie "durchfretten" will, kann man das schon mal so machen. :wink:

    Auch längere Zeit.


    Grüße

  • Also ich bin bei Temperaturen über 30ºC auf der Autobahn gewesen (130-140km/h).

    Dann ca 2.5km mit 90km/h konstant.

    Dann 2.5km Stadtverkehr

    Dann 5Minuten Stop&Go

    2Minuten Motor aus

    2Minuten Stop & GO

    Dann ca 1km 50km/h konstant aber immer langsamer werdend

    Dann folgten ca 3-400m in einer 30er Zone, nach einer Kreuzung.

    Jedoch mit leichtem Gefälle, also auf 30 beschleunigt, dann gerollt (Vorfahrt achten), dann wieder ein bisschen beschleunigt, dann wieder gerollt, dann eingeparkt.


    Der Wagen stinkt/qualmt wohl permanent. Doch ich sehe es meistens erst selber wenn ich an der Ampel stand und ich dann losfahre.

    Dann sehe ich es auch als Fahrer.

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