Längsträger schweißen möglich?

  • An der Drecksstelle war ich bei meinen beiden Gölfen auch schon am Werk.

    Die Frage ist, war er "gut" am Werk... Also grundiert, ABS drauf und Hohlraumwachs oder nur schwarze Scheisse auf frisches Blankblech und blüht schon wieder?

  • Naja jetzt gilt es alles runter zu machen.

    Warum entfernst Du alles der werksseitigen Beschichtungen/Konservierungen?

    Machen kann man das schon, doch damit entfernst Du auch in "gesunden" Bereichen alles.


    Nach meinen Erfahrungen sind die werksseitigen Beschichtungen weitestgehend tadellos i.O. und nur an allen bekannten Stellen von Rost unterwandert.

    Weshalb ich mich bei Reparaturen auch darauf beschränke ausnahmslos alle bekannten und erkennbaren Roststellen bis in den gesunden Bereich freizulegen.


    Anschließend schneide ich alle Aufhängungen, Stehbolzen usw., die ich nicht brauche, weg.


    Mit dem, das Vorgänger bereits repariert haben, muß man sowieso "leben".

    Wenn es nicht sachgerecht gemacht wurde oder inzwischen wieder verrottet ist, schneidet man es halt heraus, um es erneut - aber natürlich besser - reparieren zu können.

    Insgesamt sieht das bei Dir ja noch ganz gut aus.


    Die Schweißarbeiten (per MAG?) kannst Du Dir erleichtern, indem Du Tiefzieh-Stahlblech verwendest:

    https://stoeckermetall.de/epag…6ae0b61aec5/Products/1000


    Das ist auch verzinkt handelsüblich.

    Verzinkte Bleche sind erheblich schwieriger zu verschweißen, dafür hat man dann aber auch eine solide Basis, an der so schnell nichts mehr rostet.

    Bzw. auf der man ggf. weiter aufbauen kann.


    Beim Schweißen verzinkter Bleche die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beachten und einhalten!


    Grüße

  • Danke für die Tipps.

    Ich wollte den UBS anfangs nicht kpl. Runter machen. Ich entdecke aber immer wieder unter einem noch intaktem UBS Roststellen. Keine großen aber sie sind da. Und deshalb mache ich den jetzt runter an kritischen Stellen.

  • Zu den höchst kritischen Stellen gehören auch alle der direkt irgendwo auf das Blech aufgeschweißten Gewindestifte von ca. 12 bis 15 mm Länge.

    Die findest Du überall dort, wo Clipse, Halterungen usw. angeschraubt sind.


    In Deinem letzten Bild z.B. bei den Clips-Leisten für Kraftstoff-Leitungen oder für das Einhängen der Handbrems-Seilzüge.

    Damit sind aber auch Bremsleitungen, Wärme-Schutzbleche und im Innenraum Kabel an die Karosserie angehängt.


    Technisch ist das an sich eine ganz gute Lösung, um etwas anhängen zu können.

    Aber das tückische dabei ist, daß sich sowohl in den Verschraubungen als auch im Spalt zur Karosserie bzw. zum UBS Wasser sammeln und halten kann.

    Was beim Alter der Gölfe zu mehr oder weniger Rostbildung auch an diesen Stellen führte.

    Kontrollier am besten alle dieser Stellen auf evtl. vorhandenen Rost.

    Wenn Du die Gewindestifte noch "retten" kannst, mach das.


    Falls das nicht mehr möglich ist, schneid/flex sie weg.

    Und setz daneben neue Gewindestifte.

    Am besten aus V2A (-Blechschrauben mit aD 5mm).


    Grüße

  • Der SerienUBS ist im Alter recht tückisch. Es stimmt, alles was an Stehbolzen etc am Unterboden hervorstach hatte auch bei meinem Golf Rost... Dort besonders fahnden und ausrotten. Ich hab's in zweiwöchiger Sucharbeit von Hand gemacht, jeweils blankgemacht, umgewandelt, grundiert... Dafür hatte ich 2 Tage kalkuliert... Es wurden 2 Wochen.


    Waren ziemlich genau die gleichen Stellen wie bei Deinem..

    Am Ende bekam er dann im "Vonaussen-nichtsichtbereich" weissgrauen Steinschlagschutz auf Unterboden und Radkästen... Ich stocher nicht nochmal im Dunkeln. Ist natürlich Geschmackssache.


    Aber wirklich doofe Stellen waren die vorderen Richtbanktöpfe....von Aussen nach innen durchgegammelt. Da kamen neue DinA-5 grosse Bleche rein.


    NAJA, UND EBEN DER RECHTE RADKASTEN HINTEN...

  • Der SerienUBS ist im Alter recht tückisch. Es stimmt, alles was an Stehbolzen etc am Unterboden hervorstach hatte auch bei meinem Golf Rost... Dort besonders fahnden und ausrotten. Ich hab's in zweiwöchiger Sucharbeit von Hand gemacht, jeweils blankgemacht, umgewandelt, grundiert... Dafür hatte ich 2 Tage kalkuliert... Es wurden 2 Wochen.

    Oh, ja - es ufert zeitlich immer aus. :)

    Man fängt bei scheinbaren Belanglosigkeiten an, und nach und nach tun sich aber "Abgründe" auf.


    Mich "kotzen" die dann zwar an, sind aber gleichzeitig eine Herausforderung, das halt dann auch noch gar bewältigen zu können.

    Wie das machbar ist, weiß man ja als Oldtimer-Liebhaber hinreichend genug.

    Auch, wo man Prioritäten zu setzen hat, um vorankommen zu können. :wink:


    Bisweilen fragte ich mich schon immer und frage ich mich immer noch, wie "bescheuert" es eigentlich ist, Oldtimer "hochzupäppeln".

    Ein gravierender Unfall genügt, damit sie zwangsläufig unweigerlich in der Schrottpresse landen werden.


    Ist es die Faszination, eine für insgesamt gut (trotz aller Macken) eingeordnete Technik "am Leben erhalten" zu wollen?

    Oder ist es nur das Bestreben, vorsorglich angesammelte Ersatzteile nutzbar verwerten zu können?


    Waren ziemlich genau die gleichen Stellen wie bei Deinem..

    Am Ende bekam er dann im "Vonaussen-nichtsichtbereich" weissgrauen Steinschlagschutz auf Unterboden und Radkästen... Ich stocher nicht nochmal im Dunkeln. Ist natürlich Geschmackssache.

    Denke eher, das ist eine Frage der Zweckmäßigkeit, etwas erkennen zu können.

    Alle Gölfe, die wir in unserer Familie bisher fuhren, waren unterseitig dunkel bis schwarz.

    Da erkennt man aber nichts mehr.

    Schon gar nicht auch nur ansatzweise.


    Bei meinem pogo (auch unten ginstergelb) "genieße" ich es regelrecht, nur hinschauen zu müssen, wo sich mit Rost etwas tut oder auch nicht.

    Nein - es ist keine Geschmackssache, unterseitig bei den Gölfen dafür zu sorgen, daß man bestens erkennen kann, wo etwas im Argen liegt oder sich dahingehend anbahnt.

    Du machst das schon richtig:

    Die unterseitige Substanz erhalten zu können ist wichtig. :]

    Wichtiger als alles andere.


    Grüße

  • Genauso sehe ich das auch. Wenn die Karosse fertig ist, dann nehme ich mir die anderen Teile vor. Ich plane den Unterboden später auch in einer hellen Farbe zu lackieren, um einfach einen besseren Überblick zu haben.


    Ja die kleinen Gewindestifte, sind immer eine Überraschung.


    Bisweilen fragte ich mich schon immer und frage ich mich immer noch, wie "bescheuert" es eigentlich ist, Oldtimer "hochzupäppeln".

    Ein gravierender Unfall genügt, damit sie zwangsläufig unweigerlich in der Schrottpresse landen werden.


    Ist es die Faszination, eine für insgesamt gut (trotz aller Macken) eingeordnete Technik "am Leben erhalten" zu wollen?

    Oder ist es nur das Bestreben, vorsorglich angesammelte Ersatzteile nutzbar verwerten zu können?

    Das ist interessant, ich hatte auch schon die gleichen Überlegungen. Da steckt man hunderte Stunden in das Auto und es kann alles innerhalb einiger Sekunden vorbei sein. Aber so ist das mit vielen Hobbys.


    Sagt mal, wozu sind die ganzen Löcher im Bodenblech, besonders das große im hinteren Fußraum Li. und Re. kann man diese alle zu schweißen? Außer natürlich die im Schweller.


    Gruß

    Alex

  • Wozu die Löcher in den wannenartigen Bodenblechen dienen sollen, kann ich Dir leider nicht sagen.

    Könnte sein, daß sie nur zu Ausricht-Zwecken von Einzelteilen beim Zusammenschweißen vorhanden sind.

    Denn irgendwie müssen die Teile in der Produktion ja paßgenau zueinander orientiert werden können, bevor sie mit Punktschweißungen zusammengefügt werden.


    Die Löcher kannst Du an sich alle zuschweißen.

    Auch die im Schweller, weil Du die Hohlraum-Versiegelung in den Längsträgern eben so gut von oben bzw. vom Stöpsel (hinten am Ende der Träger) her durchführen kannst.


    Um Deine eingangs gestellte Frage

    Da ich mich im Bereich Karosserie Schweißen nicht auskenne, meine Frage an die Profis, ist so eine Stelle reparabel, oder muss der Träger kpl. Ersetzt werden?

    zu beantworten:


    Grundsätzlich kann und darf man an Autos alles schweißen, sofern das ordentlich ausgeführt ist.

    Du kannst auch etwas durch Schweißen hinzufügen oder abändern, das so im Original gar nicht vorhanden war.


    Allerdings gibt es bei allen Herstellern Einschränkungen, wo nichts geschweißt werden darf.

    Bei den Gölfen sind Reparatur-Schweißungen an folgenden Teilen unzulässig:

    - Aggregat-Träger

    - Hinterachse

    - Querlenker


    Darüber hinaus greift natürlich auch die generelle TÜV-Vorgabe:

    - Reparatur-Schweißungen an der Lenkung und an AHK sind unzulässig.


    Früher war es auch noch unzulässig, Motor-Aufhängungen abzuändern oder gar ganz neue zusammen zu schweißen.

    Das hat sich inzwischen aber verändert - ist schon lange kein Problem mehr. ;)

    V.a. dann nicht, wenn man beim TÜV eine Berechnung der Tragfähigkeit vorlegen kann.


    Noch etwas zu Reparatur-Schweißungen an Trägern:

    Versuch am besten, die Schweißungen an Unterzügen zu minimieren.

    Damit meine ich, wenn Du z.B. ein kastenförmiges Profil reparieren willst, leg die horizontalen Schweißungen möglichst in den Bereich der neutralen Zone (die immer in der (hochkantigen) Mitte von Rechteck-Profilen liegt).


    Grüße

  • Noch etwas zu Reparatur-Schweißungen an Trägern:

    Versuch am besten, die Schweißungen an Unterzügen zu minimieren.

    Damit meine ich, wenn Du z.B. ein kastenförmiges Profil reparieren willst, leg die horizontalen Schweißungen möglichst in den Bereich der neutralen Zone (die immer in der (hochkantigen) Mitte von Rechteck-Profilen liegt).

    Danke für die Hilfestellungen, das hilft mir schon sehr.

    Das mit der Schweißnaht musst du mir aber nochmal erklären, sorry kann dir da nicht ganz folgen. ;)


    Habe heute mit der andere Seite angefangen. Naja besser sieht diese auch nicht aus, leider.


    Gruß

    Alex

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