Der "kleine" Bruder von Kurt: der Karl

  • Hallo,


    wie man ja aus meinem anderen Thema entnehmen kann, haben wir ja im vergangenen Jahr den Golf von Calypsoblau übernommen.


    Gleich vorweg: der Golf gehört meinem 11 Jahre alten Sohn, der diesen unbedingt haben wollte. So ist der CL-PN mit reichlich 97.000 km nun bei ihm.

    Da die Automatik zwar super zu fahren ist, aber der Verbrauch doch recht hoch ist, haben wir uns entschlossen, den Golf auf Schaltung umzubauen.


    Der Startschuss begann nun vergangenes Wochende, da Motor und Getriebe ausgebaut wurden und sogar noch mein Neffe (10 Jahre) fleißig mit geschraubt hat, waren wir auch recht schnell fertig damit.

    Den Motor haben wir auch noch demontiert und der Kopf wird gerade leicht geplant und gewaschen, da innen doch recht viel Ölschlamm vorhanden war.


    Nun habe ich mir den Motor genauer angesehen und muste da mit Entsetzen folgendes feststellen:


    So, nun ist guter Rat teuer. Es ist Zylinder 4. Ich habe aber keine Kraster mit dem Fingernagel oder Finger fühlen können. Es ist auch fraglich, wie lange das schon so ist. Der Motor hat vorher weder geklappert noch war er sonst irgendwie auffällig. Die beiden äußeren Kolben lassen sich leichter "kippeln" als die beiden inneren. Aber ein auffälliges Spiel habe ich nicht festgestellt.


    Wodurch kann es passieren, dass der Kolben an die Wand schlägt?! Immerhin ist das Auto nachweislich nicht viel gefahren. Verschließ kann es daher eigentlich nicht sein...

    Was meint Ihr, soll ich das vorsichtig ignorieren und den Motor wieder zusammen bauen mit dem neuen Kopf?

    Es liegt hier auch noch ein anderer PN rum, der am Schaltgetriebe dran war. Der hat 107t km runter. Aber da müsste ich auch erst alles runter bauen und nachsehen, bzw mit dem Endoskop mal reinleuchten.


    Aber honen lassen lohnt für den PN sicher nicht. Außerdem muss ich im Interesse meines Kindes auch ein bißchen auf die Kosten achten, aber auch keinen Scheix bauen.


    Hier noch paar Bilder vor der Aktion:




    Außerdem scheinen die Kühlwasserkanäle doch recht verrostet zu sein. Mit welchen Mitteln kann man dem zu Leibe rücken?

    Ich folge nicht jeder Strömung,

    ich halte Kurs!

  • Golf_II_GL

    Hat den Titel des Themas von „Der "kleine Bruder von Kurt: der Karl“ zu „Der "kleine" Bruder von Kurt: der Karl“ geändert.
  • Servus, mein Vorschlag ist:

    Öl raus, Ölwanne runter und die Pleuelmuttern des betroffenen Zylinders lösen. Kolben samt Pleuel mit Hammerstiel nach oben rausdrücken. dann schaust Dir die Kolbenringe samt Kolbenheft und -rand und die gesammte Zylinderlaufbahn an....dann weißt/siehst Du mehr. Die Pleuelschrauben kann man einmal noch nach lösen festziehen, jedoch immer mit neuen Pleuelmuttern ( Stückpreis ca. 3 Euro ), dabei Anzugsdrehmoment beachten und die Lagerschalen vorher gut einölen ( dabei siehst Du zudem auch den Zustand der Lagerschalen ) ! Zum wiedereinsetzen des Kolbens unbedingt ein Kolbenringspannband benutzen oder ausleihen.

    In alle Zylinderlaufbahnen mal etwas vollsynth. 2 Taktöl ( Castrol, Bel-Ray usw ) mit einer kleinen Spritze rund um alle Kolben drücken ( das zerfließt schön langsam in den Zylinderwänden und so auch um alle Kolbenringe für DIREKTE Schmierung beim starten, ich mache das bei immer so beim einsetzen neuer Kolben oder beim revidieren nach längerem Stillstand ! ).

    - METAL RULES, BANG YOUR HEAD ! :thumbup:

  • Ok, das werde ich am Wochenede mal machen. Die Ölwanne muss sowieso ab, weil ich die frisch lackeren will und die alte Dichtung erneuern.

    Beim RP waren das damals nur Muttern, die auf Stehbolzen drauf waren. Die hatte ich einfach wieder verwendet :whistling: . Musste man die nicht ankörenen, um zu sehen, wie oft die verwendet wurden?

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  • ..."Kolben-Kipper" - passiert z.B. wenn man den Motor im kalten Zustand oft mit hohen Drehzahlen fährt.
    Ist Verschleiß am Material.
    Einen anderen Kolben rein und fertig. (So wie du schreibst gibt es ja noch keinen Grat oben oder andere tiefe riefen. Wenn der Kreuzschliff noch vorhanden ist, dann sollte das bedenkenlos gehen).

  • An Kolbenkipper habe ich auch schon gedacht. Hohe Drehzahlen wären möglich, weil eben Automatik und wenn die noch nicht schaltet o.ä.

    Hm, ich ziehe Morgen mal den Kolben. Wenn der gut aussieht, bleibt er drin.

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  • So, mittlerweile sind die neuen Pleuelmuttern eingetroffen. Auch habe ich den Kolben ausgebaut und natürlich hat er Schleifstpuren. Die Kolbenringe selbst sind ohne Beschädigungen.

    Aber die Pleuellager, da ist zwar noch keine kupferne Schicht zu sehen, aber die sind definitiv abgenutzt. Die KW hat aber bis auf gräuliche Verfärbungen keine Riefen o.ä.

    Die Pleuellager mache ich neu. Der Motor scheint nach meinen bescheidenen Erkenntnissen mal ohne Öl gelaufen zu sein. Nur so kann ich mir den Verschleiß der Pleuellager erklären und auch den Schalden an Kolben und Zylinder. Aber, das ist definitv ein Schaden, der schon einige Zeit her ist und der Motor ist ja gut gelaufen. Einen Kompressionstest hätte ich mal machen sollen, aber DAS Bild hier hätte ich bei der Vorgeschichte des Autos und der Laufleistung nicht erwartet. Ich mache Mittag mal paar Bilder vom Kolben und stelle sie dann hier noch ein.

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  • Ja, Lager sind bestellt.

    Die Fage ist ja eigentlich: die Kratzer im Kolben sind ja eigentlich egal, da der Kolben bei ordnungsgemäßer Funktion nicht mit der Zylinderwand in Berührung kommt? Etwas glätten ist klar, aber eigentlich sollte der Kolben seine Funktion dann ja wieder normal machen können.


    Hier mal noch die versprochenen Bilder:

    Die Pleuellager vom betroffenen Zylinder


    Kolben von der einen Seite






    Kolben von der anderen Seite.

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  • So, ich habe den Kolben etwas in Querrichtung mit 400er Schleifpapier bearbeitet. Nun sieht man fast nichts mehr.

    Neue Pleuellager von Glyco im Standartmaß sind auch schon da. Die Kolbenringe (außer Ölabstreifring) habe ich auch mit einer Zange abgenommen, die Sitze gereinigt und wieder eingebaut. Jetzt haben die Ringe etwas mehr Vorspannung. Bei der Probe einen Ring in den Zylinder zu setzen, konnte ich ein Spaltmaß von 0,6mm messen. Das sollte, denke ich, in Ordnung sein. Heute will ich die Dichtflächen am Block reinigen. Mal sehen, wie das wird.

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  • Ich habe gestern die Dichtfläche vom Block geputzt.




    Außerdem habe ich noch den Bereich lackiert, wo der Tankdeckel angeschraubt ist. Da war vorher nur Grundierung. Zum Glück noch kein Rost.



    BTW: da wir gerade im anderen Faden über die Unterdruckschläuche diskutieren: beim PN ist zumindest bei diesem hier, die Unterdruckdose von der Zündung direkt am Schlauch vom BKV angeschlossen, Kein Ventil zwischen u.ä.. Ist das so normal?


    Außerdem habe ich die Zwischenwelle durch einen blöden Fehler gehimmelt. Hat da zufällig jemand noch eine vom PN rum liegen?

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