Komplettrestauration vom Franzosen zum Sauerländer

Nun also die ganzen Ecken und die ganzen Blechfalze irgendwie sauber bekommen. Alle möglichen Haken, kleine Zopfbüsten, Kratzer vom Zahnarzt für die Blechfalze, selbst geschliffene Spachtel....jede Menge kaltes Bier und Stunden später war dann endlich alles sauber.......

Auch die ganzen nervigen Ecken sind jetzt alle sauber....

Insgesamt ist das Ergebnis ganz gut geworden... Also zu 100% bekommt man es einfach niemals ab, aber die Gesamtfläche ist jetzt gut vorbereitet für die Lackierung.

So jetzt den ganzen Unterboden erstmal mit Silikonentferner gründlich gereinigt und anschließend alles mit Fertan eingejaucht. Das ganze muss jetzt 48 Stunden einziehen und kann dann mit warmen Wasser abgewaschen werden.

Da ich den Unterboden und die Radläufe selber lackieren werde habe ich mich erstmal intensiver mit dem für mich richtigen Lackaufbau beschäftigt. Nach 3-4 Gesprächen mit verschiedenen Lackierern (das ist ja echt eine Spezies für sich ...da erzählt dir jeder was anderes ) habe ich mal bei Branth Chemie angerufen und mich dort erkundigt. Der Junior Chef "Herrr Axel Branth" übernimmt da noch die Beratung persönlich (zumindest war das diesmal bei mir so), der selbst auch fleißig Oldtimer restauriert und hatte schon ziemlich Ahnung. Mir ging es dabei vor allem erstmal darum diese ewige Frage zu klären, ob es eine 1K oder 2K Grundierung mit Härter sein muss. Fazit: Die Lackierer nehmen wohl immer ausschließlich 2K Grundierungen weil die einfach besser aushärten und sich deutlich einfacher schleifen lassen. Das ist aber bei den Radläufen und dem Unterboden nicht der Fall und die Oberfläche ist deutlich besser gegen Steinschläge geschützt wenn der Lack etwas flexibler bleibt. Also wird es als Grundierung das B. Korrux Nitrofest in 3 Schichten und als Decklack das B. Korrux 3 in 1 in Anthrazit ebenfalls in mehreren Schichten. Bleibt noch das Thema Nahtabdichtung zu klären.....

Hier habe ich mich nach einiger Recherche für ein Produkt der Firma Petec entschieden. Da die Grundierung in Hellgrau ist, empfiehlt es sich eine dunkle Nahabdichtung zu verwenden, sonst sieht man gar nicht in den Ecken ob man alles abgedichtet hat. Da ich die gespritzte Nahtabdichtung aber nicht "Nass in Nass" mit Lack auf Wasserbasis sofort überlackieren kann, muss erst ein Zwischenschritt erfolgen, da die Brantho Korrux Produkte beides Lacke auf Epoxybasis sind. Sonst würde der Lack auf der Nahtabdichtung irgendwann reißen.

Also erstmal wieder die ganzen Blechnähte und Falze mit Druckluft ausgeblasen und Owatrol mittels Spritze einlaufen lassen. Nach 3 Tagen Trocknungszeit wird dieser Vorgang mit 10% verdünntem Nitrofest wiederholt (auch mit der Spritze). Herr Branth machte noch im Gespräch darauf aufmerksam dass man zum verdünnen der Farbe ausschließlich Nitroverdünnung benutzen soll (also keine Universalverdünnung weil die Öle enthalten). Dann alle Falze und alle Bereiche die einer schwereren Belastung ausgesetzt sind, sowie alle Bereiche an denen die Nahtabdichtung gespritzt werden muss mit dem Nitrofest in 3 Schichten vorstreichen. Zwischen den Schichten 1 Std. Trocknungszeit einhalten.

Diese Bereiche werden nun eine Trocknungszeit von einer Woche bekommen. Anschließend erfolgt das Abdichten mit der Nahtabdichtung. In der Zwischenzeit habe ich mal alle anderen Falze mit Owatrol und Nitrofest behandelt, die der Lackierer lackiert. Hier aber wirklich nur in die Falze laufen lassen, weil der Lacker seinen Lackaufbau selber machen möchte.

Heute geht es an das Spritzen der Nahtabdichtung.

Zitat von HerrDoktor

Mal für mich als Laie: wie sieht das jetzt konkret aus?

Als erstes trägst Du die Nahtabdichtung auf? Dann an allen Nähten, wo die Bleche aufeinander stoßen? Oder nur die frischen Nähte von Deinem Einschweissblech?

Danach kommt Brantho Nitrofest auf die Bleche? Oder auch auf die abgedeckten Nähte? Wird das dann noch geschliffen?

Und dann Brantho 3-in1 über alles?

VG

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Ich bin auch kein Lackierer...Du wirst lachen, aber weil das so kompliziert ist und ich nicht den Überblick verlieren möchte habe ich mir einen Ablaufplan geschrieben .....sonst kommt man einfach durcheinander.....

Ich lade das mal hier hoch, vielleicht kann das ja jemand noch mal gebrauchen.

So, heute die Nahtabdichtung abgeschlossen. Alle überlappenden Bleche sowie alte und neue Schweißnähte, habe ich heute mit der Nahtabdichtung behandelt. Das Zeug ist gar nicht so einfach zu verarbeiten. So richtig glatt bekommt man es nicht wirklich..........aber den Zweck wird es erfüllen, nämlich die Falze und Nähte vor Korrosion schützen. (Alle Nähte, Falze und sonstige Flächen die anfällig sind, sind ja ohnehin schon mit Fertan, Owatrol , 10% BKN und 2 Anstrichen mit BKN behandelt.....da sollte wohl erstmal nix passieren.....

Dass die Nahtabdichtung sich nicht richtig glatt verstreichen ließ hatte ich schon in verschiedenen Videos gesehen, aber es kommen ja auch noch 6 Schichten Lack darauf...dann wird das wohl gut sein.

Man kann auch wirklich gut erkennen wie schön das Fertan eine Zink-Oxid-Schicht an den blanken stellen hinterlässt, wenn das so schön schwarz wird. Manche Bereiche sind schon über 2,5 Jahre nur damit behandelt und sehen immer noch top aus... Also das Zeug ist wirklich super für Rostschutz. Da noch mehrere Schichten Grundierung drüber, dann sollte das erstmal reichen......Zudem waren die neuen Bodenbleche noch verzinkt...

Jetzt eine Woche Trocknungszeit, dann werden die Stellen mit der Nahtabdichtung überlackiert. Damit der Endlack nicht rissig wird, erfolgt hier zuerst ein Anstrich der Nahtabdichtung mit Brantho Korrux 2 Kompo. Hier auch wieder auf die Farbe (Kontrast) achten.