K-Pass für Gebrauchtwagen wegen Tachmanipulation

  • Moin zusammen,


    heute morgen im Radio kam ein Beitrag zum Thema manipulierte Tachos an Gebrauchtwagen. Jeder Dritte sei betroffen.
    Das Alter der Autos wurde natürlich verschwiegen. Warscheinlich geht es um Autos im Bereich von 3-6 Jahren oder sehr junge Dienstwagen, die nach 2 Jahren schon 120.000km auf der Uhr stehen haben.


    Das System soll so funktionieren: Es gibt einen Pass, wo alle Wartungen eingetragen werden, um so den Kilometerstand festzuhalten. 8o Ach was! Das ist ja die Revolution :thumbup: Es gibt ja nicht schon sowas wie eich Checkheft, woll alles eingetragen werden kann!


    Wenn man sein Checkheft schon nicht füllt und die TÜV Berichte fälscht (unterstelle ich den "professionellen" mal) oder "verliert", nützt weder ein Checkheft noch ein K-Pass etwas. Die "Idee" ist doch nur von der Tapete bis zur Wand gedacht. Das kann gar nicht funktionieren. Besonders ältere Autos werden oft selbst gewartet und auch oft kein Checkheft geführt.


    Als Alternative sollen die Hersteller in die Pflicht genommen werden, Tachos von Neuwagen mit einem Chip auszustatten, der Manipulation nicht zulässt. Aha, ok. Dann stehen die Tachofälscher also ohne Arbeit da? Mit Sicherheit nicht, die sind ja nicht blöd. Da ist schneller eine Software für geschrieben, als die Wagen in 2. Hand landen.


    Wenn schon bei BMW Motorrädern die Schaltvorgänge gezählt werden, kann man bei den aktuellen Autos sicherlich auch im Hintergrund Infos abfragen, wo u.a. der echte Kilometerstand (der sich trotz Manipulation nicht verändern lässt) festgehalten wird.


    Was meint ihr, wie sieht die Zukunft bei der Tachofälschung aus?

    Gruß,

    Mattis


    Es tut mir... ach was, ich würd's wieder tun! grinser2.gif



    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt nur mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.

  • Dass Tachostände in Chips gespeichert werden, gibt es schon länger. Bei BMW meines Wissens z.B. auch nicht nur im Tacho , sondern in Steuergeräten. Ein Bekannter von mir wollte den defekten Tacho eines E46 tauschen und dann bei BMW auf den korrekten Wert einstellen lassen. Da wurde ihm das so erklärt.


    Der einzige Effekt ist natürlich, dass die Tachofälsche professioneller arbeiten und sich ggf. auf einzelne Automarken / Modelle spezialisieren, da sie dafür die technische Ausrüstung haben.


    Besser wäre da schon ein System wie Carfax in den USA, wo regelmäßig die Tachostände von den Werkstätten gemeldet werden. Bringt aber auch nichts bei Autos, die nicht in Werkstätten gewartet werden. Da wäre die Meldung dann nur alle 2 Jahre beim TÜV. Und auch hier natürlich die Gefahr: Wenn der Werkstatt / dem TÜV die Karre schon mit gefälschtem Zählerstand vorgeführt wird, dann wird auch der falsche Stand gemeldet.


    Persönlich finde ich das Problem allerdings nicht so dramatisch. Wenn ich mir ein Auto angucke, ist es mir wurscht, ob es 80.000 oder 120.000 gelaufen ist. Anders wäre es bei einer Karre, die in 3 Jahren 200.000 runter gerissen hat und z. B. mit 40.000 angeboten wird. Bei so einer Differenz kann man dann aber oft erkennen ob der Zustand des Autos zur angegebenen Laufleistung passt.
    Und wenn mir die Kilometer wirklich so wichtig sind, dann kaufe ich ein Auto halt nur mit Wartungsnachweis der Fachwerkstatt und lasse die Laufleistung dann vor dem Kauf über das Händlernetz prüfen. Dass ein Tachofälscher vor jedem Werkstattbesuch, auch vor ungeplanten, den Kilometerstand "anpasst" ist dann doch eher unwarscheinlich.

  • Die ganzen Abdeckungen im Motorraum erschweren es da schon ziemlich, den Zustand des Wagens einzuschätzen. Wenn dann die zwei Jahre alte Vertreterkarre keine Lack- oder Rostschäden hat, braucht der Wagen nur etwas aufpoliert und gereinigt zu werden und schon blendet der Lack und der wie neu wirkende Innenraum über die Laufleistung von 200.000 km hinweg. Beim Golf 2 sieht man hingegen schon am Zustand des Motors den Unterschied zwischen 40 und 200 tkm. Doch was mache ich, wenn der komplette Motorraum mit Plastik zugebaut ist, dass sich zudem viel einfacher reinigen lässt? Der unbedarfte Käufer legt an solchen Autos doch meist kaum selber Hand an und lässt sich so noch leichter blenden.


    Die Gefahr bei solchen Tachomanipulationen ist ja wohl auch eher, dass in die Bordelektronik eingegriffen wird und es deswegen später vielleicht mal zu einem Ausfall des ABS oder anderen wichtigen Dingen, die mir als Golf 2-Fahrer völlig unbekannt sind, kommen könnte.


    Die technischen Mittel, um solche Manipulationen zu verhindern, gibt es bereits und sie sind oft auch schon in den Fahrzeugen verbaut, jedoch nicht aktiviert. Andere Länder sind da bereits auch weiter, als Deutschland. Wahrscheinlich wird das Thema nur mal wieder kurz hochgekocht, um den besorgten Bürgern zu zeigen, dass die Politiker sich auch über solche Dinge Gedanken machen. Doch passieren wird wie immer nichts oder erst in 20 Jahren, wenn man die Lobbyisten mit anderen Zugeständnissen erweichen konnte.

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