Hallo zusammen!
Ich möchte mich mal wieder mit einem kleinen Projekt melden.
Zur Vorgeschichte:
Es war wohl im Mai 2013, als mein Bruder das Auto meiner Eltern zerlegte. Naja was heißt zerlegte, es war ein Kreuzungsunfall der einen Totalschaden zu Folge hatte. Da die Schuldfrage nicht eindeutig klar war und daraus ein Rechtsstreit entstand, musste übergangsweise ein Ersatz her. Tja was tun? Einmal im Bekanntenkreis rumgefragt. Ein Kumpel hatte tatsächlich einen blauen Golf 4 TDI aus '99 stehen, Pickerl (TÜV) taufrisch, Service neu, neue Bremsen hinten, neue Frontscheibe, Scheckheft vollständig.
Der Preis war dafür mehr als Fair, um nicht zu sagen verdammt günstig.
Gut als "Übergangslösung" bis die Sache mit der Versicherung geklärt ist alle mal in Ordnung.
Und wie es halt so ist, die Versicherung hat meine Eltern abgefertigt und der Golf machte nix außer funktionieren. Also kam noch ne Anhängekupplung dran und er blieb - vorerst.
Nun sind gut 2 Jahre vergangen. Der TDI spulte brav viele viele KM ab und außer einem undichten hinteren Bremssattel, war kein Außerplanmäßiger Stopp zu beklagen.
Im Sommer 2014 hab ich dann die Vorderachse neu gelagert, samt Stoßdämpfern und Federn, da das Ganze schon doch recht schwammig fuhr.
Das wars!
Jetzt nach dem Winter sieht man doch, dass der Rost an den "üblichen" Stellen doch zunimmt. Man sieht dem Lack einfach an, dass er beim Vorbesitzer bestimmt kein leichtes Leben hatte.
Die Steinschläge sind einfach überall und gehen teilweise auf. Sprich sie beginnen zu rosten und unterwandern den lack.
Da nicht ein Bauteil jetzt wirklich unbeschadet blieb. Gabs nun neuerlich die Überlegung: Weggeben und was neueres kaufen oder soll er bleiben?
Noch dazu, wo der Zahnriemen ansteht, die hintern Dämpfer platt sind, der Flachriemenspanner im Eimer ist, Service fällig ist, die hinteren Bremsen eingelaufen sind und weils so lustig ist auch noch 3 Glühkerzen platt sind.
Jeder normale Mensch würde jetzt sagen: Gib den Weg und hol dir was neueres. Fertig.
Gut wir sind scheinbar nicht normal! Daher DER 4er BLEIBT!
Am Montag wird er zerlegt und geht zum Lackierer, wo er eine Komllettlackierung bekommen wird.
Ums technische hab ich mich schon gekümmert. Lediglich der Zahnriemen und die hinteren Bremsen stehen noch an.
Daten:
Golf 4 TDI - Comfortline, Erstzulassung 1999, Modell 1999
Extras:
Klimatronik, 4x elektrische Fensterheber, elektrische Spiegel, Mittelarmlehne.
KM Stand: 260.000
Motorcode: ALH - 81 KW (110 PS)
Der Motor steht im vollen Saft, kein Ölverbrauch und ist heuer mit 3 kaputten Glühkerzen bei -16 Grad angesprungen. Das kann nur für die Kompression sprechen.
Das ist der Gute:
Am Montag gemacht:
Service mit allen Filtern,
Flachriemen und Spanner erneuert
Heute gemacht:
4 Glühkerzen getauscht.
Ganz schön abgerockt, die letzte funktionierende hätts wohl auch nicht mehr lange gemacht.
Gingen mit Innotec Deblock Oil und nach 20 Minuten warmlaufen lassen problemlos raus.
OK, ganz Problemlos ist das dann doch nicht, da man die Dieselleitungen zu den Düsenhaltern wegbauen muss und hinterher man ewig orgeln muss, bis er wieder entlüftet hat.
Gott sei Dank besinnte ich mich eines alten LKW-Fahrer Tricks, nachdem ich zuvor schon gut 3 Minuten georgelt hatte. Einfach eine Leitung nochmals aufmachen, starten bis etwas Diesel kommt und wieder festschrauben.
Dann gings Ratz Fatz und ein Zylinder nach dem Anderen lief mit.
Gut wenn man in der Fahrschule brav aufgepasst hat.
Weiter gings mit den hintern Dämpfern.
Musste schon was vernünftiges sein, wegen des Hängerbetriebs.
Der hats hinter sich:
Alt vs Neu
Domlager voll mit Oxidation:
Also schnell in die Strahlkabine geworfen und gereinigt:
Alles zusammen gebaut
Er steht jetzt wieder rund 2 cm Höher an der Hinterachse.
Hinterher hab ich sämtliche Einstiege und Falze gereinigt und den Lack mit einer silikonfreien Politur bearbeitet um Versiegelungsrückstände und Verschmutzungen vom Lack zu holen um dem Lackierer ein best möglich präpariertes Auto hinzustellen.
Morgen reiche ich Fotos vom IST-Zustand nach.
In den nächsten Tagen und Wochen werde ich euch über die Fortschritte aufm Laufenden halten.
Denn: Provisorien halten ja doch am längsten.
LG Lukas