Das mit der Weltproduktion von Lithium SAGT MUSK SELBST in der Präsentation des Model 3!
Hi Low-budget,
Um die Ungenauigkeit zu korrigieren die dir hier unterlaufen ist, sei das Zitat von Elon Musk - das eben nicht auf das Model 3 bezogen war - ein mal in Gänze genannt.
Zu finden in der Präsentation des Model 3 ab Zeitpunk 5:48.
Zitat von Elon Musk
Aus der Aussage von Musk zu schließen, dass man nur für das Model 3 die Produktion verdoppeln müsse halte ich für extrem gewagt.
Unser Geheimagent hat ja schon dem großen unbekannten Elektra (wer immer das sein mag) vorgehalten, dass alleine die bis jetzt vorbestellten Autos die Linien
auf Jahre hinaus füllen, also eben genau nicht 500.000 Fahrzeuge im Jahr hergestellt werden können.
Die Linie die Tesla seinerzeit von Toyota erworben hat, hatte zu Spitzenzeiten zwar 500.000 Autos im Jahr geschafft, ich sehe aber, dass es weitere ein bis zwei Jahre dauern wird,
bis Tesla an diese Vollauslastungskapazitäten anknüpfen kann.
Aktuell ist das zwar schon eine beeindruckende Fertigung, von der notwendigen Vollautomatisierung ist sie aber noch einen Steinwurf entfernt.
Auch das dafür nötige Equipment fällt nicht über Nacht vor die Haustür, es ist aber davon auszugehen, dass die Einnahmen aus den Vorbestellungen die Massenproduktion
gehörig ankurbeln werden.
Schon zu Baubeginn der Gigafactory war übrigens angekündigt, dass dieser Komplex dazu dienen soll, die weltweite Produktion von Batterien für die Elektromobilität zu verdoppeln.
Aus industrieller Sicht werden sowieso nicht gerade riesige Mengen an Batterien dieser Güte produziert, das meiste was an Li-Zellen hergestellt wird geht in die Konsumgüter.
Eine Vervielfachung ist aber dringend notwendig um den Preis der Zellen weiter zu reduzieren - sonst bleibt die Elektromobilität zu kostspielig.
Aber:
Selbst bei 100 Millionen kWh die als Speicher für 1.25 Millionen Autos mit je 80kWh aufgebaut werden ist das Mengenmäßig nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
(uups - BMW und Co haben nur 24kWh)
Kleine Nebenrechnung damit auch unser Berliner Freund seine Freude hat:
Eine Lithium-Zelle 3.7V/5000mAh im Coffeebag-design (ohne fettes Gehäuse) wiegt 90 Gramm
und speichert 18,5Wh oder 0,0185kWh. Das wenigste im Gewicht ist übrigens Lithium, für eine kWh braucht es ca. 80 gramm womit in der einen Zelle weniger als 1,5g Lithium enthalten ist.
Für 100 Millionen kWh - genug für 1.25 Millionen Tesla Model S - braucht es also:
100.000.000 kWh /0.0185(kWh/Zelle) =5.405.405.405 Zellen die ein Gewicht von je 0,09kg aufweisen.
In Summe gibt das verarbeitetes Material in der Größenordnung von einer halben Millionen Tonnen.
Mit 80g/kWh braucht man in dieser Menge etwa 8000 Tonnen Litium-Rohmaterial
Viel?
Naja... Eher nicht...
Der weltweite Vorrat an Lithiumist auf 29.000.000 Tonnen geschätzt (obwohl ich Wikipedia als Quelle nur zweitklassig finde...), das würde einen Aufbau von 100 Millionen kWh pro Jahr für die nächsten 3925 Jahre ermöglichen.
Oder den jährlichen Aufbau von 1000 Millionen kWh (12.5 Millionen E-Autos mit je 80kWh Speicher) für die nächsten 400 Jahre, selbst wenn man kein einziges Gramm recyclen würde.
Und da ich ja nun als Hardcore-E-verfechtender, angelernter, pseudointellektueller Sekundärveganer schon diverse Charakterschwächen angedichtet bekam, erlaube ich mir dazu einen weiteren Kleinvergleich:
Bei 50 Millionen Autos mit Verbrenner, die allein in Deutschland jeweils 50 km am Tag fahren, kommen im Jahr 360*50*50.000.000=900 MILLIARDEN Kilometer zusammen.
Wären es im Schnitt nur traumhafte 5 Liter/100km ist das ein Jahresbedarf von 45 Milliarden Litern Benzin. Tatsächlich ist es deutlich mehr.
Bei einer Dichte von 0.75kg/Liter ein Gewicht von 33.75 Millionen Tonnen die, wenn sie einmal verbrannt sind, für immer weg sind. Wo bleibt da der Schrei nach Rückgewinnung?
Wir verheizen in Verbrennungsmotoren gravimetrisch etwa die Menge an Rohstoff
die man benötigt, um Akkus für
84 Millionen Teslas (weder mit "ar" noch mit "er") zu je 80kWh
oder
280 Millionen BMWi3 mit 24kWh
beziehungsweise
370 Millionen Golf-III-Citystromer zu 18kWh herzustellen.
Jedes Jahr! Tendenz steigend!
Und das darf ich als Ingenieur nicht völlig absurd finden
Bei all den Zahlen und Fakten die sich so darstellen betrübt es mich, dass so vehement an einer Technik geklebt wird, die in allen Belangen schlichtweg *dasmussichschonwiederzensierenweilessotiefausderfäkalsprachekommt* ist.
In diesem Sinne - 4of4