Tatsächlich seit März nichts mehr geschrieben? Zeit für ein Update!
Nachdem der Golf während meiner Arbeitslosigkeit die meiste Zeit nur stand, bringt er mich seit Juni nun täglich zu meiner neuen Arbeitsstelle. Zwar finde ich es optimal, dass ich nun endlich auch mal an meinem Wohnort arbeiten kann und nicht mehr pendeln muss, aber für so ein Auto ist Kurzstrecke ja nun nicht so förderlich, das muss ich im Auge behalten, wie es sich auf den Motor auswirkt.
Im Juli stand der TÜV das erste Mal seit meiner H-Zulassung an, aber leider wurden beim ersten Termin gleich zwei erhebliche Mängel festgestellt: Rücklicht funktionierte nicht (peinlich!) und AU nicht bestanden
Als erstes ans Rücklicht gemacht und den Rückfahrschalter am Getriebe getauscht (original VW natürlich):
Rücklicht funktionierte anschließend immer noch nicht. Also Stecker auf Kabelbrüche überprüft, aber auch hier alles in Ordnung:
Dann noch Sicherung gecheckt und auch hier alles einwandfrei. Also den Weg zum Kofferraum angetreten und mal alles frei gemacht. Hinter dem Verbandskasten habe ich dann doch tatsächlich ein loses Massekabel entdeckt, was ich bei der Reparatur des Heckkabelbaums offenbar übersehen hatte
Die Lösung kann manchmal so einfach sein
Jetzt funktionierte das Rücklicht auf beiden Seiten auch wieder einwandfrei und ich konnte mich dem Abgasproblem zuwenden. Vor ein paar Jahren hatte ich sehr günstig einen neuen HJS-Katalysator bei Ebay ersteigert, also beschloss ich, diesen nun einzubauen. Zusätzlich besorgte ich mir auch noch einen neuen Mini-Kat für 15€ und eine neue Bosch-Lambdasonde für 20€.
Erstmal den alten Katalysator ausgebaut:
meinen alten hatte ich vor ca. 10 Jahren und etwa 100tkm auch neu verbaut, aber leider war das Innenleben nicht mehr intakt, weil der Motor offenbar zu fett lief. Diesem Problem wollte ich mich anschließend widmen.
Damit sollte ich nun schon mal bessere Werte erzielen. Aber falls der Motor immer noch zu fett laufen sollte, würde das nicht lange anhalten. Ich habe dann in einem anderen Forum eine Anleitung gefunden, wie man mit einem Multimeter den CO-Wert am NZ-Motor einstellen kann, hier mal ein Video von meinem Versuch:
Kurzfassung: Man greift das Signal von der Lambdasonde ab und dreht anschließend die Bypass-Schraube vom Luftmengenmesser so lange rein bzw. (in meinem Fall) raus, bis der Wert zwischen 0,3 und 0,7 Volt hin und her springt, dann regelt die Lambdasonde ordentlich. Vorher lag der Wert konstant bei etwas über 0,8 Volt und der Motor-Leerlauf sackte im warmen Zustand immer wieder ab. Jeder NZ-Fahrer kennt dieses Phänomen sicherlich. Seitdem ich den Motor nun so eingestellt habe, bleibt die Drehzahl selbst bei eingeschaltetem Licht konstant.
Soweit war ich also erstmal zufrieden und erstaunt, dass ich mit so einfachen Mitteln zum Ziel gekommen sein sollte. Schließlich war ich in der Vergangenheit auch schon mal beim Bosch-Dienst, aber das Ergebnis war damals nicht so toll. Bisher hatte ich selbst nur an der Leerlaufschraube der Drosselklappe gedreht, aber die vom Luftmengenmesser nie angefasst. Es wird gesagt, dass man die Schraube auch in Ruhe lassen sollte, wenn die blaue Siegelkappe noch drauf ist. Also habe ich zum Probieren einen neuwertigen Luftmengenmesser aus meiner Sammlung genommen, bei dem diese Kappe fehlte und wo man sich nicht sicher sein konnte, ob die Werkseinstellung noch unangetastet war...
Um auf Nummer sicher zu gehen wollte ich eigentlich am Wochenende noch das Öl tauschen und die Zündkerzen wechseln, obwohl beides erst ein paar Monate alt war. Aber da ich heute am Freitag früher Schluss gemacht habe, dachte ich mir spontan, dass ich es auch heute einfach schon mal versuchen könnte. Sollte es noch nicht reichen, hätte ich dann noch die nächste Woche gehabt, um mich für einen Nachprüftermin vorzubereiten. Also gab es als heutige Vorbereitung nur eine Autowäsche (schließlich zählt der Gesamteindruck!) und einen vollen Tank Super Plus.
Bei der Prüfstelle brauchte man zum Glück keinen Termin und es war nur einer vor mir an der Reihe, so dass ich nicht lange warten musste:
Ich bekam lobende Worte für meinen Golf, sehr gute CO-Werte und selbst die Hinterradbremse, die beim ersten Termin noch unterschiedliche Werte lieferte und deswegen angeführt wurde, erbrachte nun zu 100% identische Werte (Prüfer: "wie beim Neuwagen")
Man muss dazu sagen, dass ich meine Trommelbremse in den 12 Jahren, in denen ich das Auto nun habe, noch nie angefasst habe und gar nicht weiß, wie alt die eigentlich ist. Deswegen steht die auf jeden Fall auf der Liste.
Am Ende der heutigen spontanen Nachuntersuchung gab es dann endlich die lang ersehnte Plakette