Maut ausländerfeindlich?

  • Die Niederlande sind aber auch so ein Land am Rande. Da fahren keine Autos einfach nur durch.
    Was hat das mit Neid zu tun?


    Das ist doch nur ein Argument, der Autolobby, die partout keine Maut will.

  • ich möchte auch kurz meine Meinung zu dem Thema bekannt geben.


    ich lebe in einer Grenzregion zwischen AT und DE.
    bin aufgrund der nähe zum größeren nachbarort in Deutschland dort zur schule gegangen und habe mein Abitur dort gemacht.


    genauso wie mein bruder, der jetzt in Deutschland Lehrer wird.


    habe freunde und bekannte auf beiden seiten.
    die leute leben hier seite an seite, es gibt hier keine grenzen mehr. kein die einen oder die anderen.
    das ist alles verschmolzen.
    seit dem die grenzen offen sind und der euro da ist, ist das nochmals konkreter geworden.


    viele leute gehen in die betriebe nach Passau (zB ZF) zum arbeiten.


    ja es gibt sogar steuerabkommen, die besagen, dass binnen 30 km Luftlinie beiderseits der grenzen, nach dem jeweiligen Heimatland die löhne abgerechnet werden. somit erspart man sich die ewige Hickhack mit den Finanzämtern.


    und jetzt kommt sowas.


    das ist ganz und klar gegen den europäischen Gedanken.


    wobei ich hier auch klar gegen unsere hirnis in wien schimpfen muss. so mies wie unsere Autobahnen stellenweise beinander sind, frage ich mich wo die 80 euro jeder Vignette hinfließen.
    bestimmt nicht in den Straßenbau.
    noch dazu wenn man zb von Linz nach Graz fährt nochmal gut 25 euro (hin und Rückfahrt) für tunnelmaut blecht.


    aber gut.


    fakt ist man kann das ganze nicht weg diskutieren.
    wir werden damit leben müssen.


    dabei ist das Problem ein ganz ein anderes.
    vor den grenzöffnungen war die A3 eine beschauliche Autobahn.
    heute herrscht dort krieg. jeder 2. LKW kommt aus dem ehemaligen Ostblock. diese sind dicht an dicht gereiht und überlasten das Verkehrsnetz.


    würde man es schaffen, den Güterverkehr endlich vernüftig auf die schiene zu verlegen, wäre vieles erreicht.


    außerdem ist die EU ja selbst schuld. warum wird die Tomate aus Portugal, erst nach Dänemark zum waschen gefahren und anschießend kommt sie nach Deutschland, wo ketchup draus gemacht wird, dass dann in Frankreich verkauft wird. ist ja alles Irrsinn.
    da gibt's 100erte Beispiele für solche Nonsens Geschichten. die Industrie verdient und brüssel fördert. alles Schwachsinn!



    die Staatskassen sind leer und wir haben seit 2008 nicht wirklich was dazu gelernt. im Gegenteil wir steuern geradewegs auf die nächste Finanzkrise zu und dann muss vater Staat wieder tief in die tasche greifen um ein paar bankern den arsch zu retten, damit ihr gieriges System nicht zusammen bricht.


    bezahlen werdens wieder wir. mit noch mehr Arbeitslosigkeit, noch höheren steuern und einem einkommen, das seit jahren sich nicht mehr der Inflation anpassen kann.


    so ist das mal EU ... fluch und segen zugleich.

  • Im Sinne des Zusammenwachsens ist das bestimmmt nicht.


    Aber wie groß wäre der Aufschrei, wenn wir die Straßen von der EU bezahlen ließen und Deutschland permanent 50- 75% des Etats bekäme?


    Über die sinnlose Transportiererei müssen wir hier nicht streiten. Das ist altbekannt, daß die EU zielfreien Verkehr fördert.

  • Es gibt in hier im Grenzgebiet sehr viele Niederländer, die mal eben schnell nach Deutschland kommen zum Einkaufen oder konkret hier in den Tierpark. Selbst mit der aktuell geplanten 'kleinen' Maut bekommen hier viele Bauchschmerzen, weil sie zu Recht Kundenverluste befürchten.


    Ich bin aber durchaus für eine Autobahnmaut, wenn sie finanziell auch was bringt.

    Barney

  • Naja, so in den Randgebieten gibt es doch sicherlich andere Faktoren, die so einen Granzgang begünstigen.
    Wie zB billigeres Benzin, niedrigere Umsatzsteuern, etc.
    Ich glaube nciht, daß das wegen einer Abgabe gleich zusammenbricht.


    Eine europaweite Infrastrukturplanung wäre am sinnvollsten. Nur wir werden uns ja schon in 16 Bundesländern nicht einig, was sein muß und was nicht. Wie soll das erst in Gesamteuropa gehen?
    Und was machen wir dann mit den widerborstigen Schweizern?


    Vielleicht muß man sich auch mal von der Idee lösen, Europa könne wie ein Land regiert werden.
    Das mag in Rusland, ohne Demokratie, in einem Riesenland gehen. Aber in EU-Europa?

  • Eigentlich hat die BRD kein Einnahme- sondern ein Ausgabeproblem.
    Der Staat nimmt soviel Geld wie nie zuvor ein und wenn die Begründung für die Maut das fehlende Geld für die Straßen ist, dann stimmt das einfach gesagt nicht.


    Statt der Maut könnte man auch eine Altwagensteuer für KFZ über 8 Jahre einführen.
    Oder die Trinkwassersteuer, für alle die mehr als die empfohlene Mindestmenge trinken.
    Vielleicht noch die Allesaußertrinkwassersteuer, da Wasser zum trinken reicht und alles andere Luxus ist.


    Wer glaubt das durch die Maut die Straßen besser ausgebaut werden, der hat die letzten Jahre gepennt oder keinen Bezug zum Wirtschaftssystem.

  • Die Maut ist einfach der größte Schwachsinn überhaupt, das fängt schon damit an, das die per Schadstoffklasse berechnet wird.
    Ein Katloser Golf 1 mit 800kg Leergewicht zerstört also genau so stark die Straße wie ein 7er BMW mit Euro 6 der 2500kg wiegt - logisch...


    Rechnet man dann noch die mickrigen (geplanten!) Einnahmen von 500-700 Millionen Euro rein, fragt man sich welche Straßen damit wieder verbessert werden sollen?
    Wo sind die etlichen Milliarden der Kfz-Steuer oder das Geld für die Umweltplaketten? Die paar Millionen Euro werden im Verhältnis rein gar nichts an unseren Straßen verbessern.


    Das die 130€ bleiben und nicht erhöht werden bzw. wir niemals mit einer Belastung rechnen müssen halte ich persönlich ebenfalls für unglaubwürdig.


    Und hatte Merkel nicht gesagt: "Mit mir wird es keine PKW-Maut geben!" ??
    Wer heute noch an die Politik glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann...


    Naja, wie auch immer, ich halt mich jetzt hier raus, da es eh keinen Sinn macht sich aufzuregen.


    PS: Ausländerfeindlich ist die auf jeden Fall nicht, das ich nicht lache.

  • Ein Ausgabenproblem?
    Ja, da ist was dran.


    Solange wir mehr in dei EU zahlen, als zu bekommen, rechnet sich das System für Uns nicht.


    Anstatt ständig irgendwelchen Hungereliderländern zu helfen, wäre ein verstärktes Engagement in Deutschland sinnvoller.


    Man könnte zB den Wehretat streichen. Die marode BW wieder instandzusetzen, macht wirklich keinen Sinn.


    Daß die Maut nun auch noch ÖKO sein soll, ist wieder so eine teutonische Unsitte.
    Ist doch die KFZ Steuer schon pseudoökologisch im Sinne der KFZ Industrie.
    Immer ist bei Uns alles so kompliziert.

  • Also, jetzt bin ich mal kurz dran,


    Ich bin ganz klar gegen die Maut aus folgenden Gründen:


    1. hat Deutschland ein Ausgabenproblem. Wir geben vielzuviel Geld für Unsinniges aus, vorwiegend, weil sich Politiker mit Vorzeigeprojekten beliebt machen wollen und weil alle Wähler nicht Sparsamkeit honorieren, sondern, wenn man ihnen etwas "Gutes" tut. Beispiele: die Rente mit 63, die irrsinnig teuer ist, wertvolle Arbeitnehmer "kostet" (weil die nicht mehr arbeiten und in der Rente sind) und weil sie die Rentenkasse plündert. Aber IHR (jüngeren) merkt es nicht einmal und bejubelt das Ganze noch. Die "Mütterrente" ist genau das gleiche. Bauprojekte ebenfalls usw. usw.


    Wir müssen knsequent Ausgaben kürzen, dann können wir auch die Infrastruktur erhalten. Solange wir nicht konsequent kürzen und die Leistungen des Staates auf wirklich Wichtiges konzentrieren, bin ich gegen Steuer- und Abgabenerhöhungen. Und die Maut ist genau das.


    2. können unsere Politiker nichts anderes als permanent neue Steuern und Abgabe zu erfinden. Erst jüngst kam heraus, dass die Sozis in NRW die Grunderwerbsteuer erhöhen wollen. Es reicht! Wir haben schon heute eine Steuerquote von mehr als 50% von jedem Euro, den ihr und ich mühsam verdiene!


    3. ist das ganze System ein bürokratisches Monstrum, das sich kaum kontrollieren lässt, egal, ob man nun eine Papier- oder Elektronikvignette hat


    4. geht es im vereinigten Europa sehr wohl Ausländeran, ob wir eine Maurer erheben, vor allem unsere direkten Nachbarn. Denn die Nachbarn werden in Kürze ebenfalls Mautsysteme einführen. Und für die bezahlen wir dann. Und noch dazu pflastere ich mir meine Scheibe mit Vignetten aus ganz Europa zu. So was mag ich nicht.


    5. habe ich überhaupt keine Lust einer kleinen, aufgeblasenen Sparten-Stammtischpartei aus Süddeutschland hinterherzulaufen. Diese hat uns auch schon diesen absurden Quatsch namens "Herdprämie" gebracht, wenn Mütter ihre Kinder zuhause betreuen statt sie in den KiGa zu bringen. Ich bin es satt, nur wegen irgendwelcher Stammtischparolen an bayerischen Biertischen, mehr Steuern und Abgaben zahlen zu müssen.


    Ich denke, all diese Gründe und jeder einzelne für sich reicht vollkommen aus, um gegen die Maut zu sein.


    VG
    HerrDoktor


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    "Verglichen mit den Grünen und ihrem Hang zum alltäglichen Totalitarismus, ist die katholische Kirche eine libertäre Organisation mit Sinn für menschliche Schwächen." (Henryk M. Broder, Die Welt vom 2. März 2013)

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    2 Mal editiert, zuletzt von HerrDoktor ()

  • die glaubwürdigkeit der 1 a. politikerin mit ihren "verbündeten", hat so oder so mit ausländermaut, ect., überhaupt nichts tun (kommt übrigens nicht aus dem bösen bayern)
    keine maut mit mir sagte sie bei der wahldebatte.
    kommt wenigstens die glaubwürgigkeit der politiker und zwar nicht nur wegen der mut zur maut.

  • Ich bin ganz klar PRO Maut. Umso teurer, um so besser.


    Achja? Dann ist Dein Idealbild wohl folgendes: Alle Autobahnen in privater Hand und vor jeder Auffahrt, vor jeder Brücke und vor jedem Tunnel eine Schranke, an der Du erstmal Geld abdrücken darfst, damit Du die sanierten Straßen umso mehr genießen kannst.


    Deutschland ist ein Transitland und profitiert von seiner zentralen Lage in Mitteleuropa ganz klar wirtschaftlich in erheblichem Maße, so daß wir die armen Niederländer nicht zur Kasse bitten brauchen, nur weil durch ihr schönes Land keiner durchfährt. Und wer denkt, daß die Mauteinnahmen ausschließlich dem Straßenbau zugute kommen, enfernt von Martin R :[

    Einmal editiert, zuletzt von Martin R () aus folgendem Grund: Sehe das Entfernte als Beleidigung.

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