GL Stoßstangen lackieren - Checkliste

zu 3: Multona ist der gängige Baumarkt-Lack, kriegst Du überall vor Ort zu kaufen und sparst besser Porto. Geht, wenn man nicht so die Ansprüche hat, finde ihn eigentlich zu "dünn", verläuft leicht. Ich finde Motip-Spray eindeutig besser, "Ludwig-Lacke" kenne ich nicht.

Ich habe vor kurzem auch beide GL-Stoßstangen umlackiert. Die Sprühlackdosen Farbe Tornadorot (Multona, Nr. 0400) habe ich aus dem Baumarkt gekauft.
Mit dem Ergebnis bin ich einigermaßen zufrieden.

Hier mal zwei Bilder von den lackierten Stoßstangen.

Der Zeitaufwand ist natürlich relativ groß. Die Stoßstangen wurden gebraucht gekauft. Der ursprüngliche Lack war marsrot (fast wie tornadorot) Hier mal grob die Arbeitsvorgänge:

-> gründliches Abwaschen der Stoßstangen (beidseitig) mit warm-heißen Wasser und Geschirrspülmittel
-> abtrocknen lassen
-> nochmals die zu lackierenden Flächen abwaschen
-> Unebenheiten auf der Stoßstange abschmiergeln und mit Kunststoffspachtel (Prestolith-Elastic) überspachteln
-> antrocknen lassen und mit groben Schmiergelpapier vorarbeiten und mit feinem Schmiergelpapier lackierfähig nacharbeiten
-> mit Wasser abwaschen und anschließend mit Silikonentferner und Nitro Universalverdünnung von Fett säubern
-> Stoßstange (schwarze Fläche) mit Papier abkleben und dann mit mit Universalgrundierung die gespachtelnden Flächen leicht einsprühen (anfüllen)
-> nun die Flächen der gesamten Stoßstangenoberfläche mit Schmiergelpapier (K 240-wasserfest) gleichmäßig bearbeiten
-> Stoßstangenoberfläche wieder von Fett mit Silikon und Nitroverdünnung gründlich säubern und vollstandig trocknen lassen
-> jetzt die schwarzen Teile (Stoßstangenmitte und Kunsstofflippe/Spoiler) sorgfältig mit Papier für die Lackierung wieder abkleben
-> die Sprühdose zum Lackieren ca. drei Minuten Schütteln und dann die erste leichte Schicht auftragen, damit eine "Tränenbildung" ausgeschlossen wird
-> dabei ca. 20 cm Abstand zwischen Sprühdosendüse und Stoßstange einhalten und durch seitliche Bewegungen der Dose lackieren
-> ca. 10 Minuten antrocknen lassen und den Lackiervorgang wiederholen. Dann wieder 10 Minuten warten
-> beim dritten und letzten Lackiervorgang darauf achten, dass die ganze Stoßstangenfläche gleichmäßig und ohne "Tränenbildung) sauber lackiert wird

Nachdem nun der erste Teil der Stoßstange lackiert wurde, sollte man ca. eine Stunde warten, dann das abgeklebte Papier entfernen und sich den schwarzen Teilen zur Lackierung zuwenden. Bis auf den unteren Kunststoffteil (Spoiler) wird nun genauso gearbeitet wie oben angeführt.
Wenn die schwarze Lackierung ebenfalls fertig ist, dann wird der Spoiler lackiert.
Es muß aber alles andere, was bisher lackiert wurde staubtrocken sein. Also 2-3 Stunden warten.
Beim Kunststoffspoiler wie folgt vorgehen:

-> gründliche Reinigung/Entfetten des Spoilers mit einem Lappen leicht getränkt mit Nitrouniversalverdünnung und abtrocknen lassen.
-> abkleben der Stoßstange (was bisher lackiert wurde)
-> Gleichmäßiges Auftragen einer Kunststoffgrundierung (Primer) und ca 15 Minuten eintrocknen lassen
-> dann wie oben schon beschrieben, zweimaliges, dünnes Auftragen eines schwarzen Lackes (Sprühdose) auf die Spoilerfläche
-> richtig trocknen lassen, Papier entfernen und fertig!

Bitte darauf achten, dass der Lack in den Arbeitsgängen nicht zu dick aufgetragen wird. Denn dann kommen "einem" anschließend die Tränen/Bildung.
Auch auf die Körnung des Schmiergelpapieres achten nicht zu große Körnung verwenden und beim Schmiergeln mit ein wenig Wasser arbeiten.
Als schwarzen Lack (matt) habe ich auch einen normalen Baumarktlacke (Sprühdose) verwendet.
Absolut wichtig ist, dass vor dem Lackieren die Stoßstange fettfrei ist. Ansonsten könnte sich so eine Art "Orangenhaut" bilden, weil der Lack nicht richtig bindet.
Da ich mittlerweile meine dritten GL-Stoßstangen so bearbeitet habe, konnte ich mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ein Profilackierer hat natürlich aufgrund seiner Möglichkeiten eine noch erheblich bessere Qualität zu liefern.
Es besteht auch noch die Möglichkeit, zum Schluß das ganze mit Klarlack zu "veredeln". Damit habe ich aber keine Erfahrung und kann deswegen auch nichts zu sagen.

Die Marke kenn ich zwar nicht, müßte wohl aber wohl ähnliche Qualitäten haben, wie Multonalack.
Für beide Stoßstangen habe ich 3 Dosen benötigt. Also drei mal 400 ml.

Bitte auch darauf achten, dass die Arbeiten nicht außerhalb eines geschlossenen Raumes durchgeführt werden. Ansonsten wird der Wind ein vernünftiges Ergebnis verhindern. Die Raumtemperatur sollte zwischen 15 - 20° Plus liegen. Dabei ein Fenster auf Kippe öffnen aber einen Durchzug verhindern. Der "Lacknebel" sollte abziehen können. Ein gut ausgeleuchteter Raum muß selbstverständlich sein.
Beim Lackieren einen Mundschutz tragen (Art Mund-Nasenmaske). Dieses Teil müßte normal im Baumarkt zu kaufen sein.

Zur Frage 1

Die Körnung des Schleifpapieres sollte mindestens 240 K betragen. Besser ist 300 K. Darauf achten, dass es sich hierbei um "Wasserschleifpapier handelt". Das normale Schleifpapier hinterläßt beim Schleifen feine Riefen, die der Lack nicht schließen wird. Also immer das Schleifpapier im Wasser leicht tränken und damit schleifen.

Zur Frage 2

Normalerweise benötigst du keinen orangenen Farbton zur Vorlackierung. Wenn der Altlack fein angeschmiergelt ist, würde ich, wie schon beschrieben, eine graue Grundierung aus der Sprühdose dünn auftragen und dann anschließend wieder leicht anschleifen und in drei Arbeitgängen den Basislack (tornadorot) auftragen.
Für das graue, dünne Grundieren, reicht für beide Stoßstangen eine Dose vollkommen aus, da ja der Altlack schon fest aufliegt.

Dann wünsche ich die viel Erfolg bei der Arbeit. Wie schon gesagt, wenn es was werden soll, dann viel Geduld und Zeit aufwenden! Alles andere ist Murkserei und ergibt dann ein schlechtes Ergebnis.

Wenn du noch Fragen hast oder das Werk vollbracht ist, melde dich und mach mal ein paar Bilder davon.