Golf Grand Luxury - vom Nobelhobel zur Naturratte

Da dieses Goldschätzchen hier niemand will und ich bis zum Winter meinen Jetta nicht fertig bekomme, wird er jetzt hergerichtet - keine Angst - nur so dass er gut fährt und nicht weiterrostet. Bilder gibt´s unter Biete Fahrzeuge.

Beim regelmäßigen Freibremesen hat letztes Wochenende wohl der Hauptbremszylinder versagt - ein neuer von ATE hat heute Einzug gehalten - und das ist jetzt auch das einzig saubere Teil des Motorraums. Wenn dieses Ölfass den Geist aufgibt, darf sowieso ein gesünderes Aggregat einziehen.

Am linken Kotflügel gab´s Blasen, die ich noch aufgestochen und mit Öl tränkte, Sanders kommt später

Die Produktionsaufnahmen bekamen auch eine Salbung ab und alles was da unten sonst noch so verdächtig ausgeschaut hat.

Die Bremsleitungen vorne und nach hinten bis zum Bremskraftregler sind jetzt saubergeschabt und mit Sanders eingepinselt und die Reste der Abgasanlage runtergenommen - schauen schon übel aus, so BOSAL-Pötte nach 5 Jahren - zumal ich nicht mit dieser Lautstärke herumgefahren wäre - meine Sis is hart im nehmen.

Eine Hohlraumkonservierung wird evtl. auch noch folgen, da bis auf den Batteriebereich im Motorraum noch alles ganz gesund ausschaut - allerdings hatte ich Tank, Kotflügel, Stoßstangen und Dachleisten auch noch nicht ab - mal sehen.

Ja, und die Querlenkerlager sind auch noch fällig - vielleicht noch die Stoßdämpfer - aber wer rechtzeitig sucht, hat im Ernstfall

Drecks Dunkelheit -

Kaum hat man sich angezogen, muss man schon die Funzel auspacken - zum Brechen

Spiel: was fehlt? - außer Sauberkeit und Ordnung,.

Wireless - der war gut!

Wasserflansch - fast verbrannt - aber nur fast - Trommelwirbel ....

...Augenbinde ab:

Dann hab ich euch noch ein paar Bilder, dass ihr gut schlafen oder albträumen könnt (je nachdem, ob ihr da schon mal nachgeschaut habt oder nicht) - Tankloch innen:

und die angekündigte Batterieregion:

und weil man da so schlecht hin kommt, muss auch die Front raus:

Also, falls noch wer eine Batteriekonsole herumliegen hat, wäre das wohl die eleganteste Lösung. Für insges. 70€ beim Volkswarenhaus muss ich über einen Tag arbeiten, das sehe ich noch nicht so ganz ein - oder gibt's da nichts günstigeres?

Nach dem zweiten Kratzen schaut die Batterieregion so aus:

Ohjeh - das artet wieder aus, aber was durch ist, muss ersetzt werden, und dazu muss dann eben auch der Kotflügel raus - zumindest auf der Fahrerseite. Und wenn schon der linke draußen ist, muss auch der rechte raus - sicher ist sicher.

Das hat sich auch als notwendig erwiesen - man beachte die angerostete Stelle an der A-Säule auf Höhe unterhalb der Tür-Zierleiste (eher eine Planke). Recht sauber schaut die A-Säule oben, unterhalb der Windschutzscheibe aus.

Auf der Fahrerseite gibt's gar nichts an Rost - Juchheißa-juchheh! - und kommt mir jetzt nicht mit: "doooch, die ganze Türe ist verrostet, ich seh´s doch"

Alles Verfaulte an der Batteriekonsole mal rausgeflext.

Und hier sieht man auch, warum der Kotflügel auch ab musste - die Selle von unten:

Wenn schon der Auspuff ab ist, kann man ja auch gleich die Hitzeschutzbleche herunternehmen, um dort drunter nach Rost zu suchen. Viel gab es nicht zu entdecken, aber die ganzen ekelhaften kleinen Pickel der Schweißpunkte des Mitteltunnels sowie an der Stoßstelle des Schalthuckelaufsatzes sind es schon wert behandelt zu werden:

Die typischen Problemstellen am Rest des Unterbodens: Auspuffhalterungen, Schraubnippel, Falze und Kanten, die Stelle an der man den Bordwagenheber ansetzt, rund um die Unterbodenstopfen, Übergang vom Unterboden zum Heckblech und die Ecken: Endspitzen-Heckblech - hier durch:

Wie würdet ihr das schweißen? Ich kann das zwar bestimmt zu schweißen, aber man kommt ja mit nichts bei, um die Schweißbrocken (und solche werden es werden bei der rostigen Umgebung) ebenzuschleifen. Und von außen aufschneiden, nur um diese Popelstelle zu schweißen steht ja auch in keinem Verhältnis.

Dann habe ich mich heute dem Loch hinter dem Tankloch gewidmet. Rost weitgehend weggeflext, dickes Janoschkalender-Papier draufgeklebt, mit meinen Drecksfingern an den Konturen des Ausschnitts entlanggefingert und dann das Ganze wieder abgenommen und auf Pappe übertragen. Diese dann nochmal genau eingepasst.

Aus einem Stück konkavem Blech dann nach Pappvorlage das Stück Blech rausgeflext.

Dann lange dran herumgebogen, bis es einigermaßen rein passt und eingeschweißt. Weil mir dann irgendwann die Flexscheibe zu klein wurde, konnte ich nicht mehr ebenflexen - mir hat es auch gereicht - das ist doch eine der verdammt bescheidensten Stellen um ein Blech einzuschweißen.

An den Produktionsaufnahmen ist er übrigens auch durch:

Da freue ich mich schon fast, ein neues Blech einzuschweißen.

Da ich jetzt eine komplette Batteriekonsole bekommen werde, habe ich mich mal dran gemacht, die alte herauszubohren/-zu reißen:

Weiter kam ich nicht wirklich, weil für den Rest die Flex ran muss, die traue ich mich wegen unserer gottesfürchtigen Nachbarn aber nicht Sonntags einzuschalten.

Die Tankrohrbefestigungsbrücke hab ich dagegen auch ohne Flex rausbekommen:

Einige Bestandteile der Heckklappe brauchten auch Zuwendung. Erst mal kam das Scheibenwischer- und Zentralverriegelungsgestänge und das Schloss raus, dass man gescheit überall nach Rost suchen und Sanders um die Löcher und in den Scheibenfalz drücken kann. Der Drücker bekam in dem Zuge auch noch eine Ladung FluidFlim ab, dass er im Winter nicht immer einfriert - mal schauen, ob´s was nützt. Die Dichtung des Drückers hab ich dann aus einer Rücklichtdichtung aus dem Hause BMW zurechtgeschnibbelt:

Das altbekannte Problem habe ich dann auch wieder zusammengelötet und mit selbsverschweißendem Klebeband umwickelt - ich liebe das, wirklich eine tolle Sache das Band.

Hui, da schreibt ja mal wieder jemand was

Naja, ich kann unkontrollierten Rost nicht leiden. Da stecke ich lieber ein paar Tage Schweißarbeit rein und weiß, dass er gesund ist - wenn das Schweißen und Flexen an sich auch eine Drecksarbeit ist. Eigentlich soll es ja einfach nur mein Winterauto werden, aber wenn man schon dabei ist...und schon den Auspuff ab hat, und schon den Tank runter hat... das ist wie eine Sucht, echt grauslig - und er muss ja bis Ende Oktober fertig sein. Und nein, Karosseriebauer bin ich ganz und gar nicht, aber Erfahrung im Schweißen zu sammeln ist schon von Nutzen, wenn man Youngtimer gern hat. Wobei - im Vergleich zum 3er Golf Variant, den ich vor ein paar Wochen geschweißt habe, ist der rote noch ganz gut beieinander.

Der Grund, warum ich den herrichte: Ich denke es ist eine Mischung aus Mitleid mit dem Auto, das für 50€ zum Schrotter sollte und Rebellion gegen die schnieke Autoverhätschelungsgesellschaft. Er hat zwar nur zwei Türen und kein Schiebedach, aber ich liebe dieses Lackkleid - man kann mit dem Finger dort was draufkritzeln :wink: und er hat die große Maschine drin und ein paar Extras - lohnt sich in meinen Augen schon. Beim Verkauf werde ich wohl niemals meinen Arbeits- und Kostenaufwand wieder sehen, weil eben nur wenige VERNÜNFTIG sind und auf die inneren Werte eines Fahrzeugs schauen, sondern damit glänzen möchten - oberflächlich eben.

Hebebühne - du bist gut - nee sind nur Auffahrrampen, wenn auch `russische` - zwei Holzpflöcke mit Dielen drauf.

Aufbau:

- Pflöcke satt aufstellen im Abstand von 1,40m,

- Dielen drauf und nochmal vorne und hinten die 1,40m nachmessen

- durchfluchten ob beide in der Höhe parallel sind - ggf. unterlegen.

Auffahrt erfolgt im 1.Gang. Kontrolle durch das geöffnete Fahrerfenster und durch eine Zwischenkontrolle durch Aussteigen.

Der Unterboden ist bis auf die 3 Stellen echt top, aber ich wünsche dir nicht das hintere Radhaus - man kommt da einfach nicht ordentlich hin, mir hat es einmal sogar die laufende Flex da drin verkeilt - echt böse, (gottseidank nichts passiert) es ist dunkel, weil man sich entweder selbst, oder die Flex/Schweißpistole im Licht ist, Automatikhelm kannst sowieso vergessen - zu dunkel und kein Platz für, Funken können nur auf dich hinabregnen (wo sollen sie auch sonst hin?)...Katastrof!