Kupplung, Umbau von 190mm auf 210mm

Hallo miteinander,

Die Kupplung meines PN ist nun bei 155 Tkm am Ende (bis 133 Tkm unbekannte Vorbesitzer, vermutlich viel Stadtverkehr, Hängerbetrieb). Wenn er richtig ziehen muß, mit Wohnwagen am Haken, rutscht die Kupplung ab und zu durch, wenn ich bei mittlerer Drehzahl voll auf's Gas steige.

Da ich oft mit Hänger unterwegs bin, habe ich mich entschlossen, einen neuen 210mm Kupplungssatz mitsamt neuer Schwungscheibe für den 1.8er (RP etc.) einzubauen. Nach meinen Recherchen im Teilekatalog müsste das alles passen, oder habe ich vielleicht etwas übersehen?

Und wenn das Getriebe einmal raus ist, möchte ich auch gern ein noch paar Teile erneuern, an die man sonst nicht rankommt:

- Wellendichtring Kurbelwelle (85 x 105 x 11)
- Wellendichtring Getriebeeingang (21.9 x 40 x
- Wellendichtring Druckstange (8 x 14 x 4)
- Führungsbuchse Druckstange
- ...

Braucht man spezielle Werkzeuge zum Aus- und Einbau dieser Teile, was muß man beachten, gibt es besondere Tricks?

Bin für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar.

Grüße
Norbert

In Flames

danke für die guten Tips, vor allem zum Getriebeausbau!
Hast Du sehr anschaulich erklärt.

- Ausrücklager ist OK, will ich drinlassen, kann ich ggf. später ohne Getriebeausbau machen, oder?

- Getriebeöl will ich auch drinlassen, ist gutes Castrol TAF-X und erst 3000 km alt.

Die Verbesserungsvorschläge zum Schaltgestänge mache ich vielleicht auch später. Aber seit alle beweglichen Teile des Original-Gestänges ordentlich geschmiert habe und TAF-X im Getriebe ist, bin ich mit der Schaltung wunschlos glücklich.

Hast Du die Wellendichtringe an Kurbelwelle, Getriebeeingang und Kupplungs-Schubstange schon mal gewechselt? Wie gehen die sauber raus und wieder rein?

Grüße
Norbert

Also, ne 80er Nuß habe ich nicht, mein 3/4" Kasten geht bis 60, wenn ich mich recht erinnere. Aber die Methode mit dem Einmachglas (oder Einwegglas) klingt gut

Improvieieren ist das Kapital des Bastlers!

Getriebeeingangswelle - da meine ich 020 311 113 (21,9 x 40 x , der dichtet die Welle, auf der die Mitnehmerscheibe lmit ihrer Keilverzahnung sitzt, gegen das Getriebegehäuse ab.

Grüße
Norbert

Hallo Miteinander!

So, nu isse drin, die neue Kupplung!

War schon ein ziemliches Gefrickel, bis ich das Getriebe raus hatte. An der Motorkonsole rechts war mir eine der drei M8-Schrauben abgerissen, mitten im Alu, gute 10 mm unter dem Schraubenkopf. Der Rest des Schaftes war bombenfest im Alu eingegammelt und um ihn schön senkrecht von oben herauszuklopfen war natürlich die Ansaugbrücke im Weg. Letzlich hat der Schraubenrest dann doch - vor mir - aufgegeben und es ging danach zügig weiter. Das Getriebe ging ganz gut raus (hinten hoch, danke In Flames!), beide Gelenkwellen habe ich nur hochgebunden, nicht ausgebaut.

Das rechte Gummilager mußte dann raus, um den Schraubenrest aus dem Gewinde zu entfernen. Das ging dann zum Glück im Schraubstock mit ner Zange.

Die 3 Wellendichtringe (Getriebewelle außen und innen, Kurbelwelle) und die Kupplung samt Schwungscheibe erneuert.

Die 210er Schwungscheibe wird übrigens mit 9 Schrauben an der Druckplatte befestigt, bei der 190er sind es nur 6, mir fehlten also 3. Zum Glück hatte ich aus meiner Entenbastelzeit noch einige hochfeste M7-Schrauben übrig, die waren aber 10 mm zu lang. Das Absägen und Nacharbeiten kostete 2 Sägeblätter und 20 Minuten.

Bei der Montage der Druckplatte an der Kurbelwelle mit neuen Schrauben habe ich zunächst mit 30 Nm angezogen, es dann aber nicht ganz geschafft, die 90 Grad nachzuziehen, es waren nur ca. 60 Grad und dabei schon deutlich fester, als die alten Schrauben gesessen haben.

Der Zusammenbau ging leichter als die Zerlegung. Die Gewinde der wiederverwendeten Schrauben habe ich kurz mit dem Schneideisen geputzt und leicht eingefettet.

Mit allem Drum und Dran habe ich doch etwas mehr als 12 Stunden geschraubt. Das Ergebnis ist einwandfrei, die Kupplung trennt sauber, packt ordentlich und ist gut dosierbar.

Die alte 190er Kupplung war wohl noch die erste, der Datumsaufdruck auf der Druckplatte passt zum Herstellungsmonat des Autos. Die Scheibe war so weit verschlissen, daß ein Niet an einer Ecke gerade eben blank lag. Druckplatte und Schwungscheibe hatten noch keine Riefen davon, aber leichte Unebenheiten und eine leichte Blaufärbung waren nicht zu übersehen. Keine Ölspuren. Die war ganz einfach verschlissen.

Nun hoffe ich, daß die neue 210er Kupplung dem Hängerbetrieb besser gewachsen ist. Wenn sie die nächsten 155 Tkm hält, bin ich zufrieden.

Grüße
Norbert