Naja der kleine Hubraum ist nicht automatisch ein Indiz für eine geringe Lebensdauer. Das Problem bezüglich der Haltbarkeit sitzt eher in den Büros bei den Finanzcontrollern. Wo denen halt eine Duplex-Steuerkette schlichtweg zu teuer ist (weil sie halt 1 Euro mehr kostet als eine einfache), der Lieferant das Teil zu teuer anbietet (obwohl es sich nur um Cent dreht) u.s.w. Da sitzt der eigentliche Knackpunkt. Daß die Zulieferer dann auch sparen ist nichts neues. Das hat man beim Steuerkettendilemma gesehen, wo die Maschinen über die Verschleißgrenze hinaus die Ketten produzierten. Ursache war neben der eigenen Gewinnmarge aber auch der Kostendruck seitens der Autohersteller. Nun kehrt VW beim 7er wieder zum Zahnriemen zurück, der angeblich ein Autoleben halten soll. Bin mal gespannt, wie VW diese Phase definiert. Hinzu kommen Dinge wie der Longlife-Service, die zwar in der Theorie gut für den Kunden klingen, aber ob dies so gut für das Auto ist, ist die andere Frage. Insbesondere was das Öl betrifft was bis zu 30.000 km/2 Jahren im Auto verbleibt.
Wo diese Sorte von Controllern noch nicht viel zu sagen hatte und kein Lopez die Qualität versaute, wurden die besten Autos gebaut (Käfer, Golf I, II). Da gabs maximal phasenweise Blechprobleme, die clevere Jungs mit Hilfe von Mike Sanders und Co. umgangen haben. Aber die Substanz der Technik war vollkommen in Ordnung. Und die Autos wurden sprichwörtlich noch aus dem vollen gemeißelt.
Zudem möchte auch kein Hersteller mehr, daß sein Auto ewig hält. Die Zeiten eines Golf 2 sind vorbei. Aber der Golf 6 wird langfristig (davon bin ich überzeugt) am ehesten an der Elektronik scheitern. Das Blech wird den Rest am ehesten überleben. Notfalls bekommt man die Blechteile auch als Ersatz. Das Hauptproblem wird sein, in 15 bis 20 Jahren das passende, neue Steuergerät zu bekommen. Bei den zig unterschiedlichen Versionen, Revisionen und Softwareständen wird dies nahezu aussichtslos sein.