Abenteuer Diesel wagen oder lieber nicht?

  • Mir wurde soeben ein Dieselwiesel angeboten. Baujahr 1985, mit Partikelfilter und knapp 300 € Steuer pro Jahr incl. TüV 3/2012. Wird verkauft wegen Neuerwerb. Beim Motor kann ich nur vermuten JP oder JR (zumindest vom Baujahr ausgehend). Und da liegt auch mein eigentliches Problem: ich hab von Diesel Null Ahnung. Karosse so weit ich mich erinnern kann (schon ne Weile her das ich das Auto live gesehen hab, damals als man unverbindlich die Nummern tauschte für den Fall eines Verkaufs) ohne Rost, rot, Kauf wäre vom 3. Besitzer, Lima und Anlasser neu, scheint regelmäßig gewartet wurden zu sein, km Total 290000, braune Ausstattung Innen, 3-Türer.


    Ich werde mich in absehbarer Zeit von meinem NZ trennen und suche daher einen Alltagsersatz, überwiegend Kurzstrecke und kaum mehr als 5000 km jährlich, vielleicht sogar eher weniger da ich arbeitsbedingt schon viel Fahre.


    Kann mich dunkel erinnern das die Diesel insgesamt sehr selten sind. Wäre es da besser den im Originalzustand zu bewahren und entsprechend zu schonen? Zählt ein kleiner Diesel schon zu den Golf-Raritäten die ohne Liebhaber vom Aussterben bedroht sind? Schlachten nur der Teile wegen möcht den Golf eigentlich nicht.

  • Wenn der eine besondere Ausstattung hat (Klima, Leder), wäre der schon erhaltenswert.


    Aber sonst findet man schon viele Diesel G2s mit ähnlicher Lauflleistung.


    Übrigens hat der keinen Partikelfilter sondern einen Oxidationskatalysator.

  • Oxikat und daher kein Filter? Heißt das es ginge noch besser in der Steuer oder ist da bei knapp 300 € Steuer das untere Limit erreicht? Ich vermute das nur der kleinere Motor ist, was aber im Hubraum ja nix ändert. Besondere Ausstattung hatte er nicht soweit ich mich erinnern kann, auf aktuelle Bilder warte ich noch.


    Hab grad mal auf GolfGL.de nachgelesen:


    zum 01.01.2010 zugelassen:


    JP, ME : 7948 Stk.
    MF, JR: 4189 Stk.


    Dürften zum aktuellen Jahr 2o11 sicher etliche weniger gewurden sein, daher die Frage nach der Seltenheit. Würde vermuten das die Steuern einige Alltagsgolfler abschrecken. Weiß ja nicht ob der sonstige Unterhalt und Reparaturaufwand dem Benziner gegenüber höher ist?

    Einmal editiert, zuletzt von Biertrinker ()

  • Mit dem Oxikat erreicht man schon die höchstmögliche Abgasnorm (Euro2) fürn Diesel G2.


    Das macht dann ca. 276,-Euro Steuern im Jahr. Und man bekommt eine rote Umweltplakette.


    Also wenn man viel fährt,so wie ich, gibts glaub ich nichts günstigeres als nen G2 Diesel.


    Die Anschaffung ist günstig. Die Versicherung ist auch günstig, da es nur noch wenige gibt. Und der Verbrauch hält sich bei moderater Leistung mit 5-5,5 L/100km in Grenzen.
    Ersatzteile gibts etliche bei ebay zu günstigen Preisen.


    Allerdings sollte man darauf achten, dass bei runtergerittenen Fahrzeugen viele Reparaturen zu erwarten sind. So gehören z.B. auch die Einspritzdüsen zu den Verschleißteilen, die man eigentlich alle 150Tkm prüfen und spätestens nach 200Tkm ersetzen sollte. Hinzu kommt, dass das Wartungsintervall beim Diesel geringer ist wie beim Benziner. Nach Herstellervorgaben sollte man alle 7500km nen Service durchführen.

  • Zitat

    Also wenn man viel fährt,so wie ich, gibts glaub ich nichts günstigeres als nen G2 Diesel.


    Keine Frage! Eines der billigsten Autos im Unterhalt ist ein G2 Diesel mit Oxi-Kat.


    Bei den Anforderungen, die der Biertrinker da hat, ist ein Diesel aber nicht empfehlenswert. Für Kurzstrecke sind die Dinger nicht gemacht. Einer der jüngsten ist der Bolide ja auch nicht mehr. Und bei nur 5000km/Jahr lohnt sich auch ein Diesel kaum, zumal ich heute gesehen habe, dass E10 und Diesel dasselbe kosten (1,42€). So selten sind die Diesel jetzt auch nicht, die alten noch eher als die neuen.


    Wenn du dich trotzdem entschließt, ihn zu nehmen, dann achte vor allem auf den Zahnriemen. Der sollte allerspätestens nach 75.000km raus. Auf Langstecke im Sommer schafft man den G2 auch unter 5l.

  • Ob, du das Abenteuer Diesel wagen sollst, mußt du entscheiden; ich fahre auch rel wenig, sodaß die Fixkosten fast höher sind als die variablen, allerdings hätte ich bei einem anderen Auto (Benziner) die Risiken der Unwägbarkeiten und des Nicht-Kennens


    zb bei meinem JR:


    ab 1.4 (wieder) 256 € Steuer p.a. (mit Oxi-Kat Euro 2, besser geht nicht)
    Versicherung ca 118 € p.a. 30 % nur Hpf in R3


    Verbr: ca 4,3 l/100 km bei zahmer Fahrweise Überland und BAB (110 konst)


    Auch wenn du den Diesel anschaust, würde ich trotzdem die gefährdeten Stellen
    Windschutzscheiben-Rahmen und den Federbeindom hinter dem Tankeinfüllstutzen genauestens unter die Lupe nehmen.


    Meine unwichtige Meinung: bei unter 5Tkm/a solltest du ev bei deinem NZ bleiben ( möglicherweise dasselbe Problem wie bei mir: den NZ kennst du in- und auswendig mit all seinen Zipperlein)


    PS: Ölwechsel weg. schwefelfreiem Diesel alle 2 Jahre
    Zahnriemenwechsel ca alle 10 Jahre (der letzte war 13 Jahre drin, bei jährlicher Kontrolle)

    Feedback erwünscht. Danke.
    Gruß S.

    3 Mal editiert, zuletzt von Smileymanni ()

  • Das sind ja schon gute Tips. Mal gucken, ich warte noch auf die Bilder. Sobald ich die habe stell ich die hier mit rein. Ich weiß ehrlich gesagt auch noch keinen Preis zu dem Auto, haben über vieles gesprochen, nur eben nicht darüber. Sitze stecken unter Schonbezügen und der jetzige Vorbesitzer ist um die 60 und hat den Golf 1994 erworben.


    Wenn er gut laufen sollte könnte man den Diesel auch als Saison für 3 Monate laufen lassen da bleibt die Steuer überschaubar. Ich vermute das die 2 anderen Vorbesitzer am Serienzustand nix geändert haben. Zu der Zeit war doch in jugendlicher Bastelhand ein Diesel eher ungefragt. Der Vorbesitzer hat übrigens über alles was irgendwann erledigt wurde Buch geführt.


    Hat überhaupt schon jemand hier aus dem Board einen Diesel als reines Liebhaberfahrzeug wieder hergerichtet? Abgesehen von den Posti.

  • Meiner isn Liebhaberfahrzeug, aber auch reines Fahrauto :D
    Eben das wazu er gebaut wurde. :wink:


    @all


    Wie schafft ihr nen Verbrauch unter 5l/100km rauszufahren? ?(


    Ich fahr ja auch eher ruhig und sehr vorrausschauend, aber unter 5,3L/100km is nichts zu machen.


    Bei mir in der Nähe gibts übrigens ne Tanke, da kostet Biodiesel schon seit Monaten nur 1,209 € letztes We auf 1,229€ erhöht.


    Wenn ich bald wieder in der Heimat wohne, kann ich wieder Pöl fahren. Bei der Pölmühle zur zeit für 1,10€ zu bekommen

  • Unter 5L/100km? Autobahn, mindestens 500km am Stück, stur 105km/h. Dann schaff ich es mit dem 1V auf 4,6l/100km (bei 175er Reifen). Weniger geht bei mir allerdings auch nicht. Es sollen Leute aber auch schon 4,2l/100km geschafft haben.

  • also ich habe mir ja letzte woche auch (wieder) einen diesel gegönnt da ich a: 1500km in der woche fahre und b: ich den dieselsound und die laufkultur sehr mag.


    habe ihn noch nicht vollgetankt und noch keine euro2 norm nachgerüstet aber komme auf ca 5,2 liter verbrauch beim 1,6 TD kennbuchstabe jr und er geht wirklich guuut vorwärts!


    gruß sevi

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann!

  • Klingt schon geil, wenn der Diesel losscheppert. Habe mit meinem SB morgens um 5.30h immer meine Nachbarn unterhalten. Rechne Dir die festen kosten mal durch und fahr das Teil einfach mal probe, ich hatte ja schon alle Dieselvarianten (ausser 1V) und muß sagen, dass ich auch vom JP überrascht war. Der ging auch ohne Turbo gut vorwärts (auch wenn die Beschleunigungsangaben im Prospekt böses erahnen lassen). Für die Stadt reicht der vollkommen, sogar mit 4-Gang. Spätestens wenn sich in 20 Jahren die Chips in den Steuergeräten der Benziner auflösen, haste gut lachen. Ist aber echte Geschmackssache so ein alter Ölbrenner.

    Gruss Sören

  • Wie meine 4,3 l/100 km zustande kommen, bei einer Spanne von 3,8 - 7,1 l :


    3,8 waren mit 175/70 13 Conti EP , Reifendruck 2,8 bar nur BAB (Tacho 100 konstant) und Überland, kein Stadtverk. ; Motor aus an der Ampel, mögl nicht bremsen, sondern im LL ausrollen lassen
    7,1 siehe oben BAB mit 160 lt Tacho mögl konstant (600 km bei fast Idealbedingungen)


    jetzt mit 4,3 l :
    Goodyear Vector 5+ Allwetter(175/70 13) , wesentlich höherer Rollwiderst geg Conti EP, Verbr unter 4l wohl nicht mehr möglich
    Grundsätzliches : Reifendruck 2,8- 2,9 bar, Schaltanschlußdrehzahl ca 1300/min,
    sehr weit vorausschauendes Fahren,bremsen vermeidend, so viel wie möglich (ohne Verkehrsbehinderung ) im LL ausrollen lassen, BAB 110 konst, ganz wenig Stadtverk , öfter Motoraus an der Ampel (warmer Motor)


    Motor ist im Serienzustand, Oberland-Oxi-Kat nachgerüstet, kein Drehen an der Mengenschraube, LL ca 750/min eingestellt


    im wesentlichen diese Tipps befolgen:
    http://www.spritmonitor.de/de/benzin_sparen_rico_klein.html
    http://sk-8.de/energie/eneBenzinsparenPkw.php

    Feedback erwünscht. Danke.
    Gruß S.

    2 Mal editiert, zuletzt von Smileymanni ()

  • Die Tipps kenne ich schon bzw. ich kannte ich ach schon bevor ich sie gelesen habe. Denn das kann man sich auch alles selbst überlegen.



    Ich fahr auf meinen Winterrädern (185/60R14) mit 2,4bar. Resultat: Beide vorderen Räder in der Mitte abgefahren 8o



    Und BAB fahren klappt bei mir leider nicht, da es über Land wesentlich kürzer ist.


    Und schalten vor dem Drehmomentmaximum geht mal gar net :D

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